Zweistellig gegen einen Landesligisten – muss man auch erst einmal machen. Der FC 05 Schweinfurt wollte die Reaktion auf die 0:1-Niederlage in Memmingen. Und er hat sie sich mit einem respektablen Auftritt erspielt: Nach dem 10:1-(4:1)-Sieg im Pokal-Achtelfinale bei Alemannia Haibach fährt die Mannschaft von Trainer Tobias Strobl eine ganze Spur gelöster am Freitag nach Altomünster, wo in der Regionalliga der Bayreuth-Bezwinger FC Pipinsried Gastgeber sein wird.
"Ich habe von Anfang an gemerkt, wie die Jungs das Spiel angenommen haben. Und wie sie die Erfahrungswerte aus dem mühsameren Pokalspiel in Friesen verarbeitet haben", sagte Strobl. Seine Erkenntnis aus dem Schützenfest: "Wir nehmen mit, dass es immer an uns liegt, wie sich ein Spiel gestaltet. An unserer Mentalität" – und eben weniger am Gegner. Auch im Pokalwettbewerb: Der ebenfalls in der Landesliga beheimatete SV Friesen war deutlich schwächer als Haibach, stellte den seinerzeit zu ungeduldigen FC 05 aber vor größere Probleme.
Haibach zeigt immerhin eine Viertelstunde seine Qualität
Fürs Protokoll: Alemannia Haibach kann, das hat die erste Viertelstunde gezeigt, schon ganz gut kicken. Um einen Regionalligisten ernsthaft zu gefährden, reicht das aber nicht. Zumindest, wenn dieser seine Aufgabe ernst nimmt. Und das haben die Schweinfurter getan. Ebenfalls fürs Protokoll: Ohne Gegentor ging's nicht beim FC 05. Nach einer Flanke des aufgerückten Linksverteidigers Christian März war Luca Gelzleichter Zweitverwerter – 1:1 (21.).
Irritieren ließ sich der Favorit davon freilich nicht. Erstens war für den Moment lediglich die Führung durch Meris Skenderovic nach feinem Doppelpass mit Florian Pieper (19.) dahin, zweitens korrigierte Pieper nach Pfarr-Pass den kleinen Lapsus schon kurz darauf mit dem 1:2 (23.). Und musste danach mit einer Knie-Blessur raus.
Kurz nach der Pause beseitigt Jabiri die letzten Zweifel
Dann ging es stetig dahin für die letztlich nur anfangs wackeren Gastgeber. Skenderovic auf den eingewechselten Kristian Böhnlein – 1:3 (32.). Amar Cekic erst mit feinem Trick, dann mit präzisem Abschluss – 1:4 (44.). Da war der Käse schon vor der Pause gerollt. Und es beschlossene Sache, dass der FC 05 am 9. Oktober nicht wie geplant in der Liga zum Spitzenspiel bei der SpVgg Bayreuth antritt – denn die ebenfalls für diesen Termin in der Länderspielpause angesetzte nächste Pokalrunde hat Vorrang.
Dass die Schweinfurter das Viertelfinale erreichen würden, stand bereits kurz nach dem Seitenwechsel überhaupt nicht mehr zur Disposition: Elfmeter Adam Jabiri – 1:5 (47.); Cekic mit Schmackes unter die Latte – 1:6 (51.). Spätestens jetzt geriet der Kick bei schönstem Spätsommerwetter zum vergnüglichen Trainingsspiel.