Eine Runde weiterkommen und vor dem wichtigen Drittliga-Kellertreffen gegen Schlusslicht TSV Havelse Selbstbewusstsein tanken: Das war der Plan der Würzburger Kickers für das Toto-Pokal-Achtelfinalspiel beim SC Eltersdorf gewesen. Am Ende stand immerhin ein ungefährdeter 3:0 (0:0)-Sieg und der Einzug in die Runde der letzten Acht im Totopokal-Wettbewerb auf Verbandsebene. "Ich bin schon froh, dass wir gewonnen haben. Das ist ja zuletzt keine Normalität bei den Kickers, dass man Spiele gewinnt. Deshalb sollte man sich jetzt auch mal freuen", kommentierte Torsten Ziegner den Erfolg.
Keine Experimente, lautete das Motto des Kickers-Trainers, der gegen den Tabellen-17. der Regionalliga Bayern seine 1a-Formation aufs Feld schickte: In Eltersdorf standen zehn Akteure in der Startelf, die beim Drittliga-Spiel in Duisburg (0:2) in der zweiten Halbzeit auf dem Feld waren, hinzu kam der zuletzt gesperrte Niklas Hoffmann. Für die am Samstag nach 45 Minuten ausgewechselten Fanol Perdedaj und Christian Strohdiek blieb nur ein Platz auf der Bank.
Dass die letzten sieglosen Wochen nicht spurlos an den Kickers vorbeigegangen sind, war zu spüren. Die Rothosen tun sich derzeit schwer, ein Tor zu erzielen. Es war tatsächlich erstaunlich, welch hochkarätige Torchancen die Rothosen in den ersten 45 Minuten liegen ließen. Angreifer Marvin Pourié, nach seiner Muskelverletzung aus dem DFB-Pokal-Spiel gegen den SC Freiburg in die Startelf zurückgekehrt, brachte den Ball, nachdem er Eltersdorfs einst im Kickers-Nachwuchs aktiven Keeper Lukas Peterson bereits umspielt hatte, selbst aus sechs Metern nicht im leeren Tor unter (33.).
So ging es ohne Tore in die Kabine. Dass die Pflichtaufgabe im Erlanger Süden zu einer Geduldsprobe wurde, hatten sich die Rothosen selbst zuzuschreiben. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff konnten die Würzburger dann aber aufatmen. Saliou Sané steckte auf Pourié durch, der steuerte alleine auf den Kasten zu, blieb diesmal eiskalt und vollendete zur Kickers-Führung.
Weil hernach Dominik Meisel mit seinem Versuch aus 18 Metern den Pfosten traf, blieb es lange enger als von den Kickers gewünscht. Als dann aber Pourié in der 73. Minute das 2:0 nachlegte, war die Partie gelaufen. Dass U-19-Akteur Tizian Hümmer wenige Sekunden nach seiner Einwechslung bei seiner Premiere für die erste Mannschaft auf 3:0 erhöhte, war eine schöne Randgeschichte aus Würzburger Sicht. Für ihn habe er sich besonders gefreut so Kickers-Trainer Ziegner: "Der Junge ist erst seit ein paar Wochen bei uns dabei. Aber er will auch im Training immer den Fuß dazwischen bringen, das Tor machen. Auf solche Jungs muss man setzen", sagte der Rothoen-Coach und stellte fest: "Für das Selbstvertrauen ist jeder Sieg gut. Wir sind ordentlich aufgetreten. Aber in der ersten Hälfte war unsere Chancenverwertung eine Vollkatastrophe."
Würzburg: Bonmann - Schneider (78. Waidner) , Dietz, Kraulich, L. Breunig (70. Lungwitz)- Kopacz, Hoffmann, Meisel (78. Perdedaj), Pepic - Sané (60. Heinrich), Pourié (81. Hümmer).
Tore: 0:1, 0:2 Pourié (52., 73.), 0:3 Hümmer (81.).