Der TSV Aubstadt steht zum ersten Mal im Viertelfinale des bayerischen Toto-Pokals. Die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz besiegte den TSV Rain/Lech mit 3:1 (1:1) und darf in der nächsten Runde auf ein attraktives Heimspiel hoffen - möglicherweise gegen einen Drittligisten. "Wir sind sehr glücklich, dass wir die nächste Runde erreicht haben", sagte Kleinhenz, der zu Recht fand, dass sich sein Team den Erfolg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient hatte.
Im Ligaspiel vor dreieinhalb Wochen (4:0) hatten die Aubstädter nach vier Minuten schon 2:0 geführt. Eine Anfangsoffensive wie damals bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer diesmal nicht zu sehen. Stattdessen staunten sie nicht schlecht, als die Gäste selbst in Führung gingen. Blerand Kurtishaj überwand Lukas Wenzel im TSV-Tor mit einem Schlenzer (10.). Und Kleinhenz sah sich früh bestätigt in seiner Meinung: "Wir hatten erwartet, dass es ein richtig hartes Stück Arbeit wird."
Der Ausgleich folgte fünf Minuten später, sorgte aber für Diskussionsbedarf der Gäste mit Schiedsrichter Steffen Ehwald. Warum? Rains Maximilian Bär war im Mittelfeld liegen geblieben, Ehwald hatte weiterspielen lassen und Aubstadt genau das getan: Joshua Endres traf schließlich aus 20 Metern sehenswert.
Schiedsrichtergespann übersieht Max Schebaks Kopfstoß
Bald wurde die Laune bei den Schwaben noch schlechter: Nach einem Zweikampf samt anschließendem hitzigen Wortgefecht an der Außenlinie versetzte Max Schebak seinem Widerpart Arif Ekin einen Kopfstoß. Hätte den Ehwald oder einer seiner Assistenten wahrgenommen, hätte Schebak zwangsläufig die Rote Karte sehen müssen.
An der Berechtigung des Strafstoßes für die Aubstädter in der 33. Minute gab es keine Zweifel. Joshua Endres, der vergangenen Dienstag beim Ligaspiel in Nürnberg den Aubstädtern per Elfmeter einen Punkt gesichert hatte, schnappte sich den Ball - und scheiterte an Rains Schlussmann Moritz Maiershofer.
In der zweiten Halbzeit schleppte sich das Spiel 20 Minuten lang so dahin. Mit einem gewaltigen Schuss aus spitzem Winkel setzte Marcel Volkmuth ein erstes Signal, das nur Minute später Christopher Bieber zu einem Torschrei anschwellen ließ. Echt spitze, sein Abschluss mit der Spitze (66.).
Michael Dellinger trifft erst den Pfosten, dann ins Tor
Damit war die Frage nach dem Sieger beantwortet. Die nur mit vier Wechselspielern angereisten Rainer, die bereits im ersten Durchgang zweimal verletzungsbedingt hatten wechseln müssen, kämpften engagiert, hatten kaum noch etwas zuzusetzen. Offen war, wie hoch das Resultat ausfallen würde. Michael Dellinger - am Samstag gegen den FC Augsburg II noch sehr unglücklich im Abschluss - frischte mit dem 3:1 (84.) sein Selbstbewusstsein auf. Kurz zuvor hatte er nur den Pfosten getroffen. Den visierte auf der anderen Seite auch der aus Bad Neustadt stammende Tim Härtel an (88.).