Es bleibt dabei, der TSV Aubstadt kann in der Fußball-Regionalliga Bayern gegen den 1. FC Nürnberg II nicht gewinnen. Im sechsten Vergleich setzte sich der Club zum vierten Mal durch, am Samstagnachmittag vor 228 Zuschauenden auf dem Max-Morlock-Platz am Valznerweiher mit 1:0 (0:0). Eine Niederlage, die nicht hätte sein müssen für die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz.
"Bitter. Das war von uns ein starker Auftritt gegen einen guten Gegner. Aber wir haben nicht gepunktet und darauf kommt es in den nächsten vier Wochen an. Schön spielen ist das Eine, aber es geht um Punkte. Und von denen müssen wir bis zur Winterpause so viele wie möglich holen", sagte Kleinhenz nach einem Spiel, dessen Resultat ihn diesmal besonders schmerzte.
Kleinhenz hatte im Vergleich zum 2:0-Erfolg bei der SpVgg Hankofen-Hailing vier Wechsel an der Startelf vorgenommen. Stammtorwart Lukas Wenzel kehrte für Julian Schneider zwischen die Pfosten zurück. Tim Hüttl ersetzte in der Innenverteidigung Christian Köttler (Handverletzung). Marcel Volkmuth machte an der Seite von Ben Müller Platz für Jens Trunk und Tom Kunert, zu dieser Saison aus Nürnberg nach Aubstadt gewechselt, ersetzte Patrick Hofmann. Nicht im Kader standen Leon Heinze und Christopher Bieber. Bei beiden müssen MRT-Untersuchungen Aufschluss über die Art der jeweiligen Verletzung bringen.
Die U 23 des Clubs und der TSV Aubstadt zeigten wohl die attraktivste erste Halbzeit der bisherigen Saison. Beide waren voll auf Offensive gepolt, beide suchten konsequent den Weg nach vorne. Nürnberg im 4-3-3, Aubstadt im 4-2-3-1, da taten sich insbesondere in der mittleren Zone des Spielfelds systembedingt viele Räume auf. Aubstadts Plan: den Ball von innen nach außen und wieder nach innen bringen – Nürnberg antwortete mit vertikalem Tempo.
Und kam so zu drei guten Abschlussgelegenheiten durch Leonardo Vonic (2., 21.) und Pedro Narciso Muteba (45.). Auf der Gegenseite bereiteten die Paare Max Schebak/Ingo Feser und Timo Pitter/Leonard Langhans der FCN-Hintermannschaft einige Stressmomente – und bewirkten ebenfalls drei gefährliche Abschlüsse durch Kunert (17.), Marco Nickel (24.) und Feser (30.).
Schwindelgefühl: Steffen Behr muss in der Pause ausgewechselt werden
Zur zweiten Halbzeit ersetzte Jannik Fippl in der Innenverteidigung des TSV Aubstadt Steffen Behr, der mit Nürnberg-Torwart Jan Reichert zusammengeprallt war (36.) und dem schwindlig war. Beim 1:0 kopierte Nürnberg gewissermaßen die Aubstädter Taktik – Muteba setzte sich auf rechts durch und fand in der Mitte Vonic, der Wenzel aus kurzer Distanz überwand (52.). Es war die vorletzte gefährliche Aktion im Spiel des Tabellendritten, der einzig in der 67. Minute durch Shawn Blum noch einmal den Weg nach vorne suchte.
Das Geschehen spielt sich nur noch in der Nürnberger Hälfte ab
Ansonsten spielte sich das Geschehen nur noch in der Nürnberger Hälfte ab. Aubstadt setzte sich fest, konnte gegen nun tief verteidigende Nürnberger aber nicht mehr den Tempofußball der ersten Hälfte entwickeln. Vielmehr war Geduld gefragt. Pitter (60.), Schebak (71.) sowie Nickel und Fippl in der dritten Nachspielminute hatten den Ausgleich auf dem Kopf oder Fuß. Insbesondere bei Nickels Kopfball reagierte FCN-Keeper Reichert auf der Linie klasse.
"In der letzten halben Stunde war es Powerplay vom Allerfeinsten von uns, auch wenn die ein oder andere klare Torchance zu wenig herausgesprungen ist für diese Überlegenheit", sagte Kleinhenz. "Alle Spieler haben funktioniert, haben ein intensives Spiel gezeigt und haben vor allem in Ballbesitz immer wieder gute Entscheidungen getroffen, sind ruhig geblieben am Ball. Bis vielleicht ganz vorne vor der Kiste."
"Ja, den hat er überragend gehalten", sagte FCN-Trainer Cristian Fiél angesprochen auf die letzte Szene der Partie, "aber seien wir einmal ehrlich. Dafür ist ein Torwart ja auch da, dass er einen unhaltbaren Ball hält. Das hat er heute wieder gemacht. Wir wissen, was wir an dem Jungen haben. Er ist ja nicht umsonst im Profi-Kader." Sein Fazit? "Wir haben gegen einen guten Gegner, der eine gute Idee von Fußball hat und das Woche für Woche zeigt, aus meiner Sicht verdient gewonnen, weil wir in der ersten Halbzeit die klareren Chancen hatten."