Ein klein wenig Bedauern war Mike Seidler anzuhören, dass er am Freitagabend nicht zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 75. Jahr des Bestehens des SV Rödelmaier am Sportplatz am Storchsberg sein konnte. Sondern dass er, der Pressewart, und der stellvertretende Vorsitzende Thomas Bauer ausgedeutet worden waren, den Klub zeitgleich in Bad Kötzting zu repräsentieren. "Heute Abend ist bei uns daheim das Spiel zwischen den Einheimischen und den Zugezogenen, das ist einer der Höhepunkte unseres Festwochenendes", sagte Seidler, seufzte erst und lachte dann.
In der Spielbank in Bad Kötzting im Landkreis Cham hat der Bayerische Fußball-Verband am Freitagabend die Partien der 1. Hauptrunde im bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb ausgelost. Mit dem Ergebnis, dass sich der SV Rödelmaier auf einen Höhepunkt der Vereinsgeschichte freuen darf, der Seidlers und Bauers Frust über den entgangenen Gaudi-Kick von Freitagabend mehr als aufwiegen wird.
Bezirksligist SV Rödelmaier, der sich im Kreisfinale am 1. Mai mit 2:1 gegen den TSV Münnerstadt durchgesetzt hatte, wurde als Erster aus dem Topf der 22 Kreissieger gezogen und hatte so die freie Wahl des Gegners. Gefragt nach dem Wunschlos machte es Thomas Bauer auf der Bühne kurz spannend, um dann doch das Erwartbare auszusprechen. Als Gegner wünschte sich der SV Rödelmaier den größten Namen im Topf, den Drittligisten TSV 1860 München. Gespielt wird voraussichtlich am Dienstag, 26. Juli.
"Dieses Los ist mit Worten nicht zu beschreiben", sagte wenige Minuten nach der Ziehung Mike Seidler und offenbarte: "Ich bin immer noch am Zittern." Zuvor hatte er auf seinem Telefon durch seine Nachrichten gescrollt, die kaum einmal zuvor in so kurzer Zeit in so großer Anzahl bei ihm eingegangen waren. Der Tenor? Der reichte von "ihr seid ja wahnsinnig" bis zu "euch zwei kann man nicht alleine weglassen", sagte Seidler. "Für uns ist dieses Los das Bonbon zu unserem Vereinsjubiläum", ergänzte er, "und ist die Belohnung für die Arbeit, die wir in den letzten Jahrzehnten geleistet haben".
Der TSV Aubstadt, der in der vergangenen Saison im Halbfinale des Wettbewerbs den TSV 1860 München ausgeschaltet und später das Finale beim FV Illertissen verloren hatte, muss für sein Erstrunden-Spiel nicht weit fahren. Der Regionalligist war der Wunschgegner des Landesligisten TSV Mönchröden aus dem Landkreis Coburg, bei dem er im Januar ein Testspiel mit 3:0 gewonnen hatte.
Nord-Bayernligist TSV Großbardorf tritt beim Sieger des Kreises Würzburg an, dem TSV Eisingen.