Großer Jubel bei den Spielern und Verantwortlichen des SV Rödelmaier. Dank eines Treffers in letzter Minute gewannen die Rödelmairer das Toto-Pokal-Finale im Fußball-Kreis Rhön gegen den TSV Münnerstadt mit 2:1 (0:0) und dürfen nun im Sommer auf einen attraktiven Gegner in der ersten Pokalrunde auf Verbandsebene hoffen. An einen Wunschgegner wie den TSV 1860 München oder die Würzburger Kickers dachte SV-Trainer Werner Feder unmittelbar nach Spielende allerdings noch nicht. Vielmehr freute er sich, dass seine Mannschaft nach dem vorzeitigen Klassenerhalt in der Bezirksliga die Saison mit dem Pokal-Sieg krönen konnte.
Rödelmaiers Trainer Werner Feder entkommt der Sekt-Dusche nicht
"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und nur wenig zugelassen. In der Schlussphase hatten dann beide Teams Chancen, die Begegnung für sich zu entscheiden. Ich bin natürlich froh, dass uns das entscheidende Tor gelungen ist", sagte Feder und setzte zum Sprint an. Letztlich waren seine Spieler aber schneller und verpassten ihrem Coach eine Sektdusche. Mit einer Siegesfeier am 1. Mai hatte Feder im Gegensatz zu seinen Schützlingen wohl aber nicht gerechnet, denn Wechselklamotten hatte er nicht dabei.
Wer weiß, ob die Rödelmairer ihre Party auch hätten starten können, wenn der TSV Münnerstadt in der ersten Minute gleich das 1:0 erzielt hätte. Keine 30 Sekunden waren gespielt, da tauchte Benedikt Back allein vor SVR-Schlussmann Sven Ulsamer auf, brachte den Ball aber nicht an ihm vorbei. Von diesem frühen Schock erholten sich die Gastgeber aber relativ schnell. Im Mittelfeld gewannen sie viele Zweikämpfe und fighteten sich so in die Partie. Spätestens nach der ersten Viertelstunde war es ein völlig ausgeglichenes Spiel, in dem es allerdings zunächst kaum einmal packende Torraumszenen gab.
Die erste Chance für Rödelmaier hatte nach 18 Minuten Benedikt Hess, dessen Schuss aus 16 Metern knapp am Tor vorbeistrich. Von den im Vorfeld favorisierten Gästen kam hingegen erst kurz vor der Pause wieder etwas Zwingendes. Nach einer flachen Hereingabe von Janik Markert kam Niklas Sperlich im Fünfmeterraum frei zum Abschluss, drosch den Ball aber über das Tor.
Münnerstadt wacht erst nach dem Rückstand auf
Auch nach dem Seitenwechsel störte der SV Rödelmaier immer wieder früh den Spielaufbau der Gäste. "Wir wussten, dass die Münnerstädter Innenverteidiger gute Bälle spielen und sind daher etwas früher angelaufen", erklärte Feder. Nach vorne setzte sein Team immer wieder einzelne Nadelstiche und so war die 1:0-Führung nach knapp einer Stunde nicht unverdient. Ein Eckball von Michael Schultheis landete am langen Pfosten bei Lukas Hess, der die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Erst jetzt wachten die Münnerstädter, die in der Bezirksliga noch Chancen auf den Aufstiegs-Relegationsplatz haben und das Hinspiel gegen Rödelmaier deutlich mit 4:0 gewonnen hatten, auf. Nur drei Minuten nach dem 1:0 hatte Diego Rosero Quinones den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss von der Strafraumgrenze verfehlte das Tor aber um wenige Zentimeter.
Münnerstadts Keeper Lorenz Büttner wird zur tragischen Figur
Besser machte es wenig später Philipp Müller, der nach einem langen Ball völlig unbedrängt im Strafraum zum Abschluss kam und zum 1:1 einschoss. Die Gäste wollten noch in der regulären Spielzeit nachlegen und erhöhten den Druck. Die besseren Chancen hatte dennoch der SV. Fast wäre Benedikt Hess nach einer Ecke die Kopie des 1:0 gelungen, sein Schuss ging knapp neben das Tor und in der 84. Minute lenkte TSV-Keeper Lorenz Büttner einen Drehschuss von Branko Krizanovic mit einem Reflex über die Latte.
In der 90. Minute wurde Büttner jedoch zur tragischen Figur des Pokal-Endspiels. Eine eigentlich harmlose Flanke von Andreas Miller ließ der Gäste-Keeper durch die Hände ins Tor gleiten. In der fast fünfminütigen Nachspielzeit probierten die Münnerstädter noch einmal alles, zwingende Chancen zum Ausgleich hatten sie aber nicht mehr.