Dass den Fußballern des TSV Aubstadt nach der Razzia am Donnerstag der Sinn nach Sport auf der Bühne Regionalliga Bayern steht, darf bezweifelt werden. Wie berichtet war die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) nicht nur im Sportheim und bei Verantwortlichen des Vereins vorstellig geworden, sondern auch bei Spielern des Viertligisten.
Ein Spieler hatte auf Anfrage berichtet, dass Beamtinnen und Beamte des Zoll am Donnerstagmorgen bei ihm, seinen Eltern sowie seinem Berater vor Ort gewesen seien und nach einigen Stunden seinen Arbeitsvertrag sowie Lohnzettel mitgenommen hätten.
Wird angesichts dessen das Regionalliga-Heimspiel des TSV Aubstadt an diesem Samstag wie geplant stattfinden? "Es wird gespielt", sagte ein Funktionär des TSV Aubstadt am Freitagnachmittag. Gegner um 14 Uhr ist die als Absteiger feststehende SpVgg Hankofen-Hailing. Es ist die finale Partie der Saison 2022/23.
Die gleiche Auskunft wie der Aubstadter Funktionär gab ein Sprecher des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV): Die Frage, ob gespielt werde, könne er mit "ja", die Frage, ob eine Absage der Partie im Raum stehe, mit "nein" beantworten.
Auch vonseiten des Hauptzollamts Schweinfurt gibt es keine Einwände dagegen, dass die Begegnung angepfiffen wird. "Das Spiel kann ganz normal durchgeführt werden", sagte ein Sprecher.
Im vergangenen Jahr gewann der TSV Aubstadt zwei Tage nach der Prüfung gegen 1860 München
Ende März 2022 waren – ebenfalls an einem Donnerstag – 18 Beamtinnen und Beamte während einer abendlichen Trainingseinheit beim TSV Aubstadt vorstellig geworden und hatten die damals anwesenden Spieler und Trainer auf dem Rasen einzeln befragt. "Die Kollegen haben eine Prüfung nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz durchgeführt", hatte damals eine Sprecherin des Hauptzollamts Schweinfurt gesagt.
Auch im vergangenen Jahr wurde zwei Tage später Fußball gespielt – im Halbfinale des Verbandspokals besiegte der TSV Aubstadt den TSV 1860 München im Elfmeterschießen und feierte den größten sportlichen Erfolg seiner Vereinsgeschichte.
Wenn alleine der vom Verein verursachte Schaden für die Sozialversicherungen im sechsstelligen Bereich liegt bedeutet das, dass es um mindestens 100000 € geht.
Der Arbeitgeberanteil an den Beiträgen beträgt 18,1% und somit müssen 2022 mindestens
552486 € an die Schwarzarbeitskicker bezahlt worden sein. Die sind übrigens auch mit dabei wenn es vor das Gericht geht.
Ich versuche mir gerade vorzustellen was wäre wenn 27 Fälle von Betrug durch Bezieher von Bürgergeld in Aubstadt ruchbar würden. Härteste Strafen würden gefordert werden.
Da haben Sie vermutlich ziemlich viel Denkarbeit geleistet.