Aktuelle Meldung vom 25. Mai 2023:
Damalige Meldung vom März 2022:
Das Abschlusstraining vor dem Toto-Pokal-Halbfinale an diesem Samstag gegen den TSV 1860 München hatte sich Fußball-Regionalligist TSV Aubstadt ganz anders vorgestellt. Die laufende, letzte Einheit am Donnerstagabend vor dem laut Klub "größten Spiel der Vereinsgeschichte" wurde von 18 Beamtinnen und Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Schweinfurt für circa eine Stunde unterbrochen.
Alle anwesenden Spieler des TSV Aubstadt werden auf dem Sportplatz befragt
Alle anwesenden Spieler des TSV Aubstadt sowie die Trainer wurden auf dem Fußballplatz von den Beamtinnen und Beamten einzeln befragt. Unter den Augen von Teilnehmenden an der vorausgegangenen Pressekonferenz sowie knapp zwei handvoll Männern, die noch geblieben waren, um das Training zu beobachten. Darunter auch mehrere Vorstandsmitglieder des Vereins.
"Die Kollegen haben eine Prüfung nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz durchgeführt", sagte eine Sprecherin des Hauptzollamts Schweinfurt am Freitagmorgen auf Nachfrage dieser Redaktion und sprach von einer "ganz normalen Schwarzarbeitskontrolle". Die in den Gesprächen aufgenommenen Daten würden nun "gegengecheckt und verifiziert". Dabei gelte die Unschuldsvermutung, sagte sie.
Aubstadts Vorstandsmitglied Philipp Müller zur Kontrolle: "Wir kooperieren"
"Wir kooperieren", sagte Philipp Müller, Vorstandsmitglied und Pressesprecher des TSV Aubstadt dieser Redaktion, "und wir haben nichts zu befürchten". Das Thema sei ja zuletzt in den Medien gewesen, "und nun waren wir halt mit einer Routinekontrolle dran".
Der Fokus der Finanzkontrolle Schwarzarbeit liege, so die Sprecherin des Hauptzollamts Schweinfurt, "auf der Überprüfung, ob die Sozialversicherungsbeiträge, die ja Bestandteile der Lohnzahlungen sind, ordnungsgemäß entrichtet werden". Die FKS stehe in Verbindung mit den Rentenkassen und den Sozialversicherungsträgern.
Sprecherin des Hauptzollamts Schweinfurt rechtfertigt den Zeitpunkt der Kontrolle
Bleibt die Frage, ob die Kontrolleurinnen und Kontrolleure nicht einen anderen Zeitpunkt hätten wählen können als die letzte Trainingseinheit vor dem Pokal-Halbfinale gegen 1860 München vor 3000 Zuschauern in der NGN-Arena samt großer medialer Aufmerksamkeit. "Wir können nicht zu einem Training gehen, bei dem wir die zu befragenden Personen nicht so zahlreich antreffen", sagte die Sprecherin des Hauptzollamts Schweinfurt.
Ihre Kolleginnen und Kollegen seien in großer Anzahl erschienen, damit die Kontrolle möglichst rasch vonstattengehen konnte und um "möglichst wenige Störungen hervorzurufen". Bis mit Ergebnissen zu rechnen ist, dürfte es eine Weile dauern.