
Maja Betz ist Profi-Triathletin und amtierende deutsche Meisterin über die Langdistanz. Jetzt darf sich die Nordheimerin, die für den SC Ostheim startet, noch in einer zweiten Sportart deutsche Meisterin nennen: dem Duathlon. Die 24-Jährige gewann am Wochenende in Alsdorf nördlich von Aachen das als deutsche Meisterschaft ausgeschriebene Elitetrennen der Frauen. Beim Duathlon wird das Radfahren umrahmt von zwei Laufdistanzen. Im Gegensatz zum Triathlon, bei dem erst geschwommen, dann Rad gefahren und abschließend gelaufen wird.
"Nein, ich plane nicht, die Sportart zu wechseln", muss Maja Betz über eine entsprechende Frage schmunzeln. Mit ihrem Start in Alsdorf habe sie bezweckt, nach langen Trainingswochen einen Wettkampfreiz zu setzen. Zumal die Triathlon-Saison erst Mitte Mai beginne, in Deutschland sogar erst Ende Mai. In eineinhalb Wochen werde sie in Spanien über die Langdistanz starten, sagt Betz – und spricht über ihre angestammte Sportart Triathlon.
Die Saisonplanung von Maja Betz ist auf die Challenge Roth ausgerichtet
Ihre Saison ist wie zuletzt ausgerichtet auf die Langdistanz bei der Challenge Roth, die in diesem Jahr am 25. Juni stattfinden wird. Im vergangenen Jahr hatte Maja Betz in Mittelfranken den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert, als sie Achte des Eliterennens der Frauen und Gesamt-Zehnte wurde. Beim Blick auf die Meldelisten hat Betz freilich festgestellt, dass das Feld in Roth in diesem Jahr hochkarätig besetzt sein wird. Was sie derzeit eine Wiederholung ihrer Top-Ten-Platzierung als "nicht realistisch" einschätzen lässt.
Aber das ist Zukunftsmusik. In Alsdorf begann das Rennen für Betz mit einer ungewohnten, der Anfangsdisziplin geschuldeten Erfahrung: Beim Triathlon gilt das Schwimmen als ihre schwächste Disziplin, weshalb sie sich meist schnell in der Rolle der Jägerin wiederfindet. Diesmal war sie von Anfang an die Gejagte, ist Laufen doch ihre Stärke. "Ich habe mich an den Männern orientiert und eine Lücke zu meinen Konkurrentinnen herauslaufen können", sagt Betz.
Wenige Tage vor dem Rennen ist der Leistungsmesser am Rad ausgefallen
Nach zehn Kilometern Laufen waren 60 Kilometer auf dem Rad gefordert. Die Betz unter etwas erschwerten Bedingungen angehen musste, war doch wenige Tage vor dem Rennen der Leistungsmesser ausgefallen. Aber inzwischen kann sie auch ohne dieses technische Hilfsmittel einschätzen, welche Signale ihr Körper sendet und wie sie unterwegs ist.
Raus aus dem Sattel ging es auf die zweite Laufstrecke, wieder waren zehn Kilometer gefordert. Weil die Streckenführung nicht sehr geradlinig war, wusste Betz bis kurz vor dem Ende nicht, wie groß ihre Führung war. "Erst zwei Minuten vor dem Zieleinlauf habe ich mich in Sicherheit gefühlt", sagt sie. Die Zeit der neuen deutschen Meisterin: 2:42:34 Stunden, ein neuer Streckenrekord. "Ich bin mit diesem Resultat sehr glücklich", sagt Maja Betz.