Es war schon eine etwas bizzare Situation, die sich bei der Pressekonferenz im Aubstädter Sportheim unmittelbar nach dem Heimspiel gegen den TSV Buchbach abspielte. Kurz zuvor hatte der TSV Aubstadt beim 0:2 (0:1) gegen den TSV Buchbach auch sein viertes Spiel nach der Winterpause in der Fußball-Regionalliga Bayern verloren, jahresübergreifend war es sogar die fünfte Pleite in Folge. Während TSV-Trainer Victor Kleinhenz nach seinem kurzen Statement sichtbar niedergeschlagen auf seinem Stuhl saß, kam Buchbachs neuer Trainer Uwe Wolf ins Plaudern, erzählte einige Anekdoten aus seiner Profizeit und sorgte mit seinen bekannt flapsigen Sprüchen für einige Lacher bei den treuen TSV-Fans.
Die Zukunft von Trainer Victor Kleinhenz ist ungewiss
Dabei war ihnen nach der nächsten Enttäuschung eigentlich überhaupt nicht zum Lachen zumute. Denn mittlerweile beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nur noch ein Platz und ein Punkt. Eine solche Negativserie haben sie in Aubstadt in den vergangenen Jahren nie erlebt. Entsprechend mehrten sich bereits während des Spiels gegen den TSV Buchbach unter den 325 Zuschauerinnen und Zuschauern die Stimmen, die die Zukunft von Trainer Victor Kleinhenz infrage stellten. "Dass die Leute unruhig sind, ist in der aktuellen Situation verständlich. Ich mache mir um meine Zukunft aber dennoch keine Gedanken. Auch weil die Entscheidung letztlich nicht in meiner Hand liegt", sagte Kleinhenz im Gespräch mit dieser Redaktion.
Dass es die schwierigste Phase in seiner jungen Trainerkarriere sei, räumte er ein. "Die Stimmung bei uns ist angespannt, aber die Jungs verfallen nicht in Selbstmitleid. Sie wehren sich und zeigen im Training eine Reaktion. Das stimmt mich positiv, dass wir die Wende schaffen können."
Der TSV Aubstadt liegt diesmal bereits nach fünf Minuten zurück
Auch im verlorenen Sechs-Punkte-Spiel gegen den TSV Buchbach hatte Kleinhenz Dinge gesehen, die ihm "Mut für die kommenden Aufgaben machen". Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Spielen in Aschaffenburg und in Schweinfurt hatten die Aubstädter diesmal in der Anfangsphase bereits ein entscheidendes Gegentor kassiert. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da kam nach einer Flanke von der linken Seite Daniel Muteba im Strafraum frei zum Abschluss und brachte die Buchbacher in Führung. "Das frühe 0:1 haben wir aber gut weggesteckt und Moral gezeigt", hatte Kleinhenz beobachtet.
Vor allem Timo Pitter auf der rechten Seite mühte sich nach Kräften, seine flachen Hereingaben wurden aber meist in letzter Sekunde von einem Buchbacher Verteidiger geklärt. "Wir haben es diesmal gegen die groß gewachsenen Buchbacher Verteidiger mit drei etwas wendigeren Spielern in vorderster Linie probiert", erklärte Kleinhenz, der seine beiden etatmäßigen Mittelstürmer Christopher Bieber und Marco Nickel zunächst auf der Bank ließ. Doch sowohl der im Sturmzentrum spielende Joshua Endres als auch Philipp Harlaß, Max Schebak und Pitter kamen in den ersten 45 Minuten zu keiner einzigen großen Torchance.
Zweimal verpasst der TSV Aubstadt in der zweiten Halbzeit den Ausgleich
Vielmehr hatten die Gäste, die sich mit der Führung im Rücken aufs Verteidigen konzentrierten, nach knapp einer halben Stunde sogar das 2:0 auf dem Fuß. Nach einem Ballverlust von Leonard Langhans ging es plötzlich über zwei Stationen ganz schnell. Jonas Wieselsberger kam frei stehend zum Abschluss, scheiterte aber aus kurzer Distanz am stark reagierenden Torhüter Maximilian Weisbäcker. Aufregung herrschte dann noch einmal in der 33. Minute, als die Aubstädter ein Buchbacher Handspiel auf deren Torlinie reklamiert hatten.
Auch nach dem Seitenwechsel konzentrierten sich die Buchbacher weiter aufs Verteidigen, während den Aubstädtern mit zunehmender Spieldauer immer weniger einfiel. Lediglich zweimal lag der Ausgleich noch in der Luft. Zunächst brachte der zur Pause eingewechselte Christopher Bieber nach einem Endres-Freistoß am langen den Ball nicht mehr richtig aufs Tor (47.), eine Viertelstunde später scheiterte Pitter nach Vorarbeit von Langhans allein vor dem Tor an Keeper Daniel Maus.
Englische Woche mit Spielen gegen Unterhaching und in Illertissen
Als die Köpfe bei den TSV-Spielern in der Schlussphase schon langsam nach unten gingen, machten die Gäste durch Sammy Ammari mit dem 2:0 den Deckel auf dieses Spiel (90. + 2). Auf den TSV Aubstadt wartet nun eine Englische Woche mit dem Nachholspiel am Mittwoch (17.30 Uhr) zu Hause gegen den Tabellenführer SpVgg Unterhaching und am Samstag (14 Uhr) beim FV Illertissen. "Ich bereite mich jetzt auf das nächste Training und das Unterhaching-Spiel vor", sagte Kleinhenz, der davon ausgeht, dass er auch dann noch Trainer in Aubstadt ist.