zurück
Fußball: Regionalliga Bayern
Hektik und ein umstrittener Elfmeter in der Nachspielzeit: Der TSV Aubstadt gewinnt gegen Wacker Burghausen
Der TSV Aubstadt hat erstmals seit November ein Heimspiel gewonnen. Gegen Wacker Burghausen lebte das Spiel lange vom Kampf, am Ende wurde es dramatisch.
Jens Trunk (rechts) vom TSV Aubstadt in einem von vielen Laufduellen im Spiel gegen den SV Wacker Burghausen (Moritz Sommerauer).
Foto: Anand Anders | Jens Trunk (rechts) vom TSV Aubstadt in einem von vielen Laufduellen im Spiel gegen den SV Wacker Burghausen (Moritz Sommerauer).
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 09.02.2024 21:39 Uhr

Fünfeinhalb Monate hatte der TSV Aubstadt warten müssen. Am Freitagabend besiegte die Mannschaft von Josef Francic den SV Wacker Burghausen mit 1:0 (0:0) und feierte in der Fußball-Regionalliga Bayern den ersten Heimsieg seit dem 12. November 2022. Seit jenem 2:1 gegen den FC Pipinsried hatte es in der NGN-Arena drei Unentschieden und zwei Niederlagen gegeben.

Wie am Ostermontag gegen den FC Augsburg II (1:1) war auch diesmal Michael Dellinger der Torschütze, der die Aubstädter in Ekstase versetzte. Damals hatte er in der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich getroffen, dieses Mal markierte er in der zweiten Nachspielminute den Siegtreffer, als er einen Foulelfmeter routiniert in die rechte Ecke schoss. Dass er kurz darauf noch Gelb-Rot sah, dürfte seine Laune kaum verhagelt haben.

Julian Grell, der Co-Trainer des TSV Aubstadt sprach von einem klassischen 0:0-Spiel. "Wir nehmen die Punkte aber gerne mit, der Sieg hilft uns definitiv weiter." Viel diskutiert nach dem Schlusspfiff war die Aktion, die zum Strafstoß führte. War Luka Maric gefoult worden? Grell blieb in seiner Bewertung zurückhaltend: "Aus meiner Position war es nicht zu sehen. Es spielt aber keine Rolle, man muss Entscheidungen so hinnehmen, wie sie getroffen werden. Entscheidend war, dass Luka überhaupt in die Szene gegangen ist."

Hannes Sigurdsson, der Trainer des SV Wacker Burghausen, äußerte sich ähnlich diplomatisch: "Ich bin skeptisch, was den Elfmeterpfiff betrifft. Aber: Wäre so ein Strafstoß für uns gegeben worden, hätte ich gesagt, dass das in Ordnung gegangen wäre."

Aubstadts Kapitän Ben Müller muss kurz vor dem Anpfiff passen

Zwei Änderungen hatte Francic im Vergleich zum 4:1-Erfolg in der Vorwoche beim SV Heimstetten vorgenommen. Anstelle von Tim Hüttl, dessen Saison nach einer Sprunggelenksverletzung beendet ist, rutschte Marcel Volkmuth in die Startelf. Kapitän Ben Müller signalisierte kurz vor dem Anpfiff, dass es bei ihm nicht gehen würde. Marco Nickel durfte so kurzfristig von Beginn an ran.

Das Spiel, es lebte in der ersten Halbzeit von kernig geführten Duellen. Auf TSV-Seite schonte sich Marcel Volkmuth wie gewohnt nicht, war überall dort, wo es Zweikämpfe zu führen gab. Sehenswert auch die Szenen zwischen Aubstadts Angreifer Christopher Bieber und seinem Bewacher Viktor Miftaraj, die mit allen Haken und Ösen geführt wurden.

Bei einem Foul an Leon Heinze hätte der TSV Aubstadt gerne einen Strafstoß gehabt

Kampf war also Trumpf. Versuche, Situationen mit spielerischen Mitteln zu lösen, waren unterrepräsentiert. Wenn es gefährlich wurde, dann häufig nach Standardsituationen. Ein Kopfball von Marcel Volkmuth (19.) und ein Luftloch von Marco Nickel (30.) hätten jeweils nach Ecken beinahe die Führung für den TSV gebracht.

Oder vielleicht ein Strafstoß, falls sich der – lange zu – großzügig leitende Schiedsrichter Jonas Kryzanowski für einen Elfmeterpfiff entschieden hätte, als Christoph Schulz Leon Heinze über die Klinge springen ließ (43.). Auf der anderen Seite musste Maximilian Weisbäcker eingreifen, als sich eine Flanke von Jerome Läubli im letzten Moment in Richtung Tor senkte (22.).

Umkämpft blieb es nach der Pause, jetzt war aber auch vor den Toren was los. Andrija Bosnjak (46., 63.) für Burghausen, Jens Trunk sowie Christopher Bieber mit einem Hechtkopfball (56.) für Aubstadt hätten für die Führung sorgen können. Nach einer Stunde beruhigte sich das Geschehen wieder, zumindest was die Torraumszenen anging. Die Intensität in den Zweikämpfen blieb hoch und es wurde zunehmend hektisch.

Mit dem Remis wollten sich die Aubstädter nicht zufriedengeben: Francic wechselte offensiv und wurde belohnt. "Wir wollten volles Risiko gehen", begründete das Josef Francic und rief die Devise aus: "Entweder, oder? Das hat sich gelohnt." Luka Maric, für Joshua Endres gekommen, wurde gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelte Michael Dellinger in der Nachspielzeit zum 1:0-Siegtor.

Aubstadt: Weisbäcker – Langhans, Behr, Köttler, Heinze – Harlaß (81. Weiß), Volkmuth, Trunk (90. +6 Piwernetz), Endres (79. Maric) – Bieber (65. Dellinger), Nickel (65. Schebak).

Burghausen: Schöller – Schulz, Scholz, Miftaraj – Schmutz, Sommerauer – Sigl (72. Winklbauer), Bachschmid, Hyseni (85. Scintu), Läubli – Bosnjak.

Schiedsrichter: Jonas Krzyzanowski (Neuburg/Donau). Zuschauende: 755. Tore: 1:0 Michael Dellinger (90. + 2, Foulelfmeter). Gelb-Rot: Michael Dellinger (90. + 7, Aubstadt). Gelb:  Jens Trunk – Kenneth Sigl, Christoph Schulz, Felix Bachschmid, Markus Winklbauer, Markus Schöller, Viktor Miftaraj.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Aubstadt
Daniel Rathgeber
Christopher Bieber
Elfmeter
FC Augsburg
Josef Francic
Kämpfe
SV Wacker Burghausen
TSV Aubstadt
Trumpf GmbH + Co KG
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top