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Fußball: Regionalliga Bayern
Beim Sieg des TSV Aubstadt in Heimstetten ist was los: Zwei Elfmeter, zwei Platzverweise, drei Missgeschicke
Eine Halbzeit lang brauchte der TSV Aubstadt, um das Spiel beim Schlusslicht in den Griff zu bekommen. Dann greift der Plan von Trainer Josef Francic.
Ben Müller (vorne links) hat per Kopf zum 2:1 für den TSV Aubstadt getroffen. Tim Hüttl, Steffen Behr (vorne) und Philipp Harlaß jubeln mit ihrem Kapitän.
Foto: Wolfgang Fehrmann | Ben Müller (vorne links) hat per Kopf zum 2:1 für den TSV Aubstadt getroffen. Tim Hüttl, Steffen Behr (vorne) und Philipp Harlaß jubeln mit ihrem Kapitän.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 10.02.2024 22:38 Uhr

Der TSV Aubstadt bleibt unter Trainer Josef Francic ungeschlagen – musste für den Erfolg bei Schlusslicht SV Heimstetten aber leiden und alle Kräfte aufbieten. Nach durchwachsener erster Halbzeit und – in Überzahl – starker zweiter stand ein 4:1-(1:1)-Sieg in der Fußball-Regionalliga Bayern zu Buche. Kurios: Drei der fünf Tore fielen nach verunglückten Rückpässen.

"Heimstetten ist bekannt dafür, dass es am Anfang voll draufgeht. Wir hätten das Spiel beruhigen und unsere eigenen Stärken ausspielen müssen", fand Francic kritische Worte zur Anfangsphase seiner Mannschaft. "Wir haben uns in eine Hektik hineinziehen lassen, was mir gar nicht lieb war." Die zweite Halbzeit sei deutlich besser gewesen und so kam Francic zum Urteil: "Wir haben verdient gewonnen."

Francic hatte im Vergleich zum 1:1 gegen den FC Augsburg II am Ostermontag zwei Wechsel an der Startformation vorgenommen. Maximilian Weisbäcker kehrte anstelle des verhinderten Lukas Wenzel ins Tor zurück, auch der verletzte Marco Nickel fehlte im Kader. Tim Hüttl übernahm nach abgelaufener Sperre seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung. Steffen Behr rückte auf die Position des rechten Außenverteidigers, sodass für Leonard Langhans eine Linie weiter vorne Platz war.

Vor dem Elfmeter: Der Rückpass von Christian Köttler gerät viel zu kurz

Maximilian Weisbäcker stand direkt im Blickpunkt: Er kam bei einem deutlich zu kurz geratenen Rückpass von Christian Köttler und nach eigenem Stolperer zu spät gegen Emre Tunc und war beim folgenden Strafstoß von Lukas Riglewski machtlos (12.). Das war nicht der Start, den sich der TSV Aubstadt beim Tabellenletzten vorgestellt hatte. Heimstetten freilich verdiente sich die Führung mit einem engagierten Auftritt, dem der TSV zunächst wenig entgegenzusetzen hatte.

Erst Mitte der ersten Hälfte kam Aubstadt besser ins Spiel. Leon Heinze verzog noch (24.), dann wurde es hektisch. Fabio Sabbagh foulte Christopher Bieber, der sich in der ersten Minute eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte, im Strafraum – im Duell Jens Trunk gegen Maximilian Riedmüller vom Strafstoßpunkt blieb der SVH-Torwart Sieger (32.). Weil der eben verwarnte und wegen einer Behandlung vom Feld geführte Heimstettener Verteidiger aber ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters auf den Rasen zurückkehrte, verwarnte ihn Elias Wörz ein zweites Mal: Gelb-Rot, Aubstadt war in Überzahl.

Der TSV Aubstadt war jetzt am Drücker – und glich noch vor der Pause aus. Leonard Langhans, der seit dem Trainerwechsel schon fünf Tore vorbereitet hatte, knallte den Ball in der Nachspielzeit aus 24 Metern halbhoch ins Netz: sein erstes Saisontor. "Das war entscheidend für das Spiel", sagte Francic. "Hätten wir in der zweiten Hälfte lange für den Ausgleich gebraucht, hätten wir uns vielleicht einen Konter eingefangen."

So konnte Francic in der Kabine seinen Mannen einen neuen Plan mit an die Hand geben: "Wir wollten ruhig und konsequent über die Außen spielen. Das haben wir gemacht." Aubstadt hatte nun alles im Griff, die offensive Mittelfeldreihe mit Leonard Langhans, Philipp Harlaß und Joshua Endres setzte laufstark viele kluge Akzente.

Joshua Endres überlässt den Ball vor dem 3:1 uneigennützig Philipp Harlaß

Für seine Tore brauchte der TSV allerdings die Mithilfe des Gegners. Der ließ nach einer Ecke von Joshua Endres auf Höhe des Fünfmeterraums Ben Müller unbewacht (1:2, 54.), spielte einen Rückpass genau in die Beine von Endres, der uneigennützig Philipp Harlaß einsetzte (1:3, 64.), und schoss sich schließlich in Person von Lukas Riglewski den Ball auch noch ins eigene Tor (1:4, 71.) – auch das ein Missgeschick bei einem Rückpass. Mit seinem Einsatz übertrieb es der Heimstettener Ikenna Ezeala in der 82. Minute: Er rutschte Tim Hüttl auf Höhe der Mittellinie rüde in die Beine und sah die Rote Karte.

"Wir waren heute nicht wirklich präsent. Nach dem Elfmeter für uns hatte ich auf einen Hallo-Wach-Effekt gehofft", sagte Christoph Schmitt, der Trainer des SV Heimstetten. Doch der sei ausgeblieben. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Der Gegner war deutlich besser und hat auch folgerichtig gewonnen."

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
SV Heimstetten - TSV Aubstadt 1:4 (1:1)
Heimstetten: Riedmüller – Steimel, Maljojoki, Sabbagh, Ezeala – Weser, Manole (46. Roggermeier), Micheli, Riglewski – Tunc (78. Yildiz), Awata.
Aubstadt: Weisbäcker – Behr, Hüttl, Köttler (73. Weiß), Heinze (76. Piwernetz) – Müller, Trunk (76. Maric) – Langhans, Harlaß (71. Volkmuth), Endres – Bieber (69. Schebak). 
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried). Zuschauende: 95. Tore: 1:0 Lukas Riglewski (12., Foulelfmeter), 1:1 Leonard Langhans (45. + 1), 1:2 Ben Müller (54.), 1:3 Philipp Harlaß (64.), 1:4 Lukas Riglewski (71., Eigentor). Rot: Ikenna Ezeala (82., Heimstetten, grobes Foulspiel). Gelb-Rot: Fabio Sabbagh (33., Heimstetten). Gelb: Valentin Micheli, Robert Manole – Maximilian Weisbäcker, Steffen Behr. Besonderes Vorkommnis: Maximilian Riedmüller hält Foulelfmeter von Jens Trunk (32.).
Quelle: dr
 
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  • Schorsch-aus-Krotzeborsch
    Wer hat denn den 11m nun gehalten? Der Torwächter oder der Feldspieler?
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    • Antworten
  • daniel.rathgeber@mainpost.de
    Gehalten hat ihn natürlich Maximilian Riedmüller, der Torhüter. Vielen Dank für Ihren Hinweis, der Name wurde korrigiert.
    Daniel Rathgeber
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