Alle Spieler des 1. FC Nürnberg II hatten (Kunstrasen-)Platz 8 am Valznerweiher, dem Trainingsgelände des Zweitligisten, schon verlassen, da sprach Trainer Victor Kleinhenz im Mannschaftskreis immer noch zu seinen Spielern des TSV Aubstadt. Eindringlich und gestenreich. War es nur eine erste Analyse des letzten Testspiels vor dem Wiederbeginn in der Fußball-Regionalliga Bayern? Oder eine Standpauke, weil das Match 1:4 (0:1) verloren ging?
Kleinhenz blieb wenig später bei seiner Antwort auf letztere Frage im Ungefähren. Zufrieden sah er allerdings nicht aus, als er die Partie aus seiner Sicht zusammenfasste - und dabei zuerst die Klasse des ebenfalls in der Regionalliga Bayern beheimateten Gegners erwähnte. Die hat die Mannschaft von Cristian Fiél gewiss, die an diesem Samstag phasenweise auch eine ganze Klasse besser war als der TSV Aubstadt. In anderen Phasen, so Kleinhenz, habe seine Elf das Spiel auf Augenhöhe gestaltet: "Trotz der Umstellungen auf diversen Positionen, gerade auch wieder hinten drin."
Dennoch: Der TSV Aubstadt muss am kommenden Samstag, wenn es im Heimspiel gegen die DJK Vilzing wieder in der Liga um Punkte geht, eine deutlich bessere Leistung zeigen, um bestehen zu können. Und um herauszukommen aus dieser Abwärtsspirale unbefriedigender Leistungen und schlechter Laune.
Von fünf Testspielen hat der TSV Aubstadt nur eines gewonnen
Von den fünf Testspielen hat der TSV Aubstadt nur eines gewonnen, das gegen den völlig überforderten hessischen Verbandsligisten SG Ehrenberg zum Auftakt. Es folgten ein 1:2 beim West-Regionalligisten 1. FC Köln II, ein Unentschieden und eine Niederlage gegen die Bayernligisten TSV Abtswind (1:1) und FC Ingolstadt II (2:3) und nun eben dieses 1:4 in Nürnberg.
"Klar, die Ergebnisse sind zu dünn", sagte Kleinhenz, vermied es aber, den Stab über seine Mannschaft zu brechen bei seinem Fazit der Vorbereitungsphase: "In den ersten vier Wochen war viel Feuer drin und die Intensität hoch. Und ich nehme mit, dass die Spieler, die von Krankheiten und Verletzungen verschont geblieben sind, sehr fit sind. Für den Rest geht es darum, den Rückstand in den nächsten Wochen aufzuholen."
Ben Müller wird wohl auch gegen die DJK Vilzing Innenverteidiger spielen
Es zwickt vor allem in der Zentrale beim TSV Aubstadt: Der zuletzt kranke Innenverteidiger Tim Hüttl stand am Samstag in Nürnberg jenseits der Bande, er wird vermutlich Anfang dieser Woche das Training wieder aufnehmen. Christian Köttler hat Trainingsrückstand und wurde erst spät eingewechselt, während Steffen Behr in der Halbzeit ausgewechselt wurde. Kapitän Ben Müller agierte 90 Minuten lang als "sehr souveräner Innenverteidiger", so Kleinhenz, und wird das wohl gegen Vilzing tun.
Vermutlich am Donnerstag wird Kleinhenz der Mannschaft zudem eröffnen, auf wen er zwischen den Pfosten setzen wird. Maximilian Weisbäcker leistete sich am Samstag zwei Unaufmerksamkeiten, die zu Toren hätten führen können. Bei den tatsächlichen Gegentreffern war er freilich machtlos. Jermain Nischalke (37., 50.), Leonardo Vonic (73.) und Tim Sausen trafen für Nürnberg, wobei Kleinhenz bei den letzten beiden Gegentoren "die Intensität und die Mentalität" bei seinen Mannen vermisste.
Beim Tor des TSV Aubstadt sammelte Tom Kunert für die Balleroberung am gegnerischen Strafraum und die punktgenaue Eingabe einen Fleißpunkt, genauso wie Torschütze Joshua Endres (64.). Seine besten Szenen hatte der TSV Aubstadt, wenn es über die rechte Seite nach vorne ging. Gleich viermal schaffte es im ersten Durchgang Leonard Langhans mit seinen Flanken, in der Mitte Andre Rumpel (18./34.) oder Christopher Bieber (19./36.) zu finden, die im Abschluss allerdings glücklos blieben.
Aubstadt: Weisbäcker - Langhans (77. Köttler), Müller, Behr (46. Kunert), Heinze - Volkmuth, Harlaß (67. Trunk) - Pitter (77. Weiß), Endres, Rumpel (46. Schebak) - Bieber (67. Nickel). Schiedsrichter: Patrick Höfer (Feucht). Tore: 1:0, 2:0 Jermain Nischalke (37., 50.), 2:1 Joshua Endres (64.), 3:1 Leonardo Vonic (73.), 4:1 Tim Sausen (75.).
