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Tischtennis
Die TTF Ochsenhausen sind für den TSV Bad Königshofen eine Nummer zu groß
Akito Itagaki (im Bild) musste für den TSV Bad Königshofen beim Bundesliga-Spiel in Ochsenhausen gegen den Franzosen Can Akkuzu ran.
Foto: Rudi Dümpert | Akito Itagaki (im Bild) musste für den TSV Bad Königshofen beim Bundesliga-Spiel in Ochsenhausen gegen den Franzosen Can Akkuzu ran.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:44 Uhr

Also gut: Der TSV Bad Königshofen hat sein letztes Auswärtsspiel der Saison in der Tischtennis-Bundesliga der Männer (TTBL) mit 1:3 in Ochsenhausen verloren. Die Revanche für die denkbar unglückliche Saisonauftakt-Niederlage (2:3) ist misslungen. Von der Besetzung her hatte aber auch nichts für einen Gäste-Sieg gesprochen.

Die Veröffentlichung vom Königstransfer des Japaners Yukiya Uda hatte, wegen des Datums am 1. April, für Missverständnisse gesorgt. Und sie hatte Ochsenhausen früher erreicht als der TSV-Kleinbus mit der dezimierten Mannschaft. Kilian Ort war zur selben Zeit immer noch im Hotel in Doha in Quarantäne und Maksim Grebnev fehlte wegen seiner Teilnahme an der russischen Meisterschaft. Beim TSV und dem gesamten Umfeld war die durch die Uda-Meldung erzeugte Euphorie durch nichts und niemanden zu trüben.

Itagaki kommt in Abwesenheit von Ort und Grebnev zu seinem dritten TTBL-Einsatz

Nicht durch diese Niederlage, nicht einmal durch die Kommentatoren im Livestream der TTBL, die den im Internet Zuschauenden viele Rätsel aufgaben. Die zum Beispiel gleich im ersten Spiel überhaupt nicht in ihre Bewertung mit einbezogen, wer denn dieser Akito Itagaki ist, der für den TSV Bad Königshofen gegen den Franzosen Can Akkuzu antrat. Es war der dritte Einsatz und die dritte Niederlage des 16-jährigen Japaners in der Bundesliga - genauso aus der Not geboren wie die beiden vorherigen.

20 Stunden nach dem Duschen am Freitagabend musste er 500 Kilometer entfernt in Altenburg bei Chemnitz mit dem TSV Bad Königshofen II in der vierten Liga antreten, in der er einer der Besseren ist. Umso mehr ein Indiz, dass ein Bundesligist heutzutage fünf Spieler für eine Dreier-Mannschaft benötigt, nicht nur auf dem Papier.

Akkuzu spielte sportlich fair und ohne Empathie sein Spiel durch, während Akito Itagaki auch der Input seines Vaters, TSV-Trainer Koji Itajaki, nicht weiterhalf. Akito Itagaki, ein paar Tage vorher bayerischer Jugend-Meister in der U18 geworden, ist noch nicht so weit, verlor glatt gegen den Franzosen, der sich später auch gegen Bastian Steger mit 3:1 durchsetzte.

Routinier Steger wiederholt gegen Jha seinen Sieg aus dem Hinspiel

Den US-Amerikaner Kanak Jha ergab der Aufstellungspoker für Bastian Steger als ersten Kontrahenten. Nicht ungünstig für den inzwischen 41-Jährigen: Ihn hatte er bereits im Hinspiel 3:1 besiegt, diesmal wurde es ein 3:0. Steger verließ sich dabei nicht nur auf seine Routine, sondern strahlte überdies viel mentale Ruhe und Gelassenheit aus.

Er setzte seinen Sicherheit versprechenden Schlag, die offensive Rückhand, besonders dann ein, wenn sie der Gegner nicht zu mögen schien. Genau so holte Steger schon olympische, WM- und EM-Medaillen und Jahr für Jahr überaus positive Bilanzen in der TTBL - und in Ochsenhausen den 1:1-Ausgleich.

Der Franzose Simon Gauzy, den Kilian Ort im Hinspiel geschlagen hatte, war für den Bad Königshöfer Filip Zeljko mindestens eine Nummer zu groß. Vor allem deshalb, weil Gauzy über ein komplettes Reservoir für alle Belange des Tischtennisspiels verfügt. Während hierin bei dem Königshöfer Kroaten der Qualitätsunterschied begründet ist. Gleichbleibend in jeder Phase seines Spiels ist sein großartiger Kampfgeist.

Überragend sind auch seine eigenen Aufschläge, in deren Folge er voll aggressiv in die Offensive geht. Wogegen er sich nach des Gegners Service passiv von der Platte Schritt für Schritt zurückzieht wie das Kaninchen vor der Schlange.

Mit dem Konjunktiv ist in keinem Sport etwas zu gewinnen

Nur Spekulation: Wenn Zeljko nicht 1:3 verloren, sondern gewonnen hätte, dann hätte wahrscheinlich auch Steger gegen Akkuzu das Einser-Duell gewonnen und damit der TSV das Spiel. Von einem Schlussdoppel Zeljko/Itagaki wäre eher keine Sensation zu erwarten gewesen. Oder wenn Ort und Grebnev nicht in Katar und Russland, sondern in Ochsenhausen gewesen wären. Aber mit dem Konjunktiv der Vergangenheit, mit "wenn", "hätten" und "wäre", ist in keinem Sport etwas zu gewinnen.

Ergebnisse

Can Akkuzu – Akito Itagaki 3:0(11:7, 11:5, 11:2)

Kanak Jha – Bastian Steger 0:3 (8:11, 8:11, 7:11)

Simon Gauzy – Filip Zeljko 3:1 (11:6, 11:6, 10:12, 11:8)

Can Akkuzu – Bastian Steger 3:1 (11:1, 11:6, 7:11, 11:9)

Zuschauende: 180.

 

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