
Wer wird bayerischer Futsalmeister 2023? Die Antwort auf diese Frage kommt an diesem Samstag, 11. Februar, aus der Bürgermeister-Goebels-Halle in Bad Neustadt. Dort richtet die TSG Bastheim im Auftrag des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) das Landesfinale der Frauen aus, für das sich aus Unterfranken bei der Bezirksmeisterschaft Sieger FC 05 Schweinfurt und Finalist TSV Lohr qualifiziert haben. Hinzu kommen die Gewinnerinnen der Bezirksmeisterschaften der anderen sechs bayerischen Bezirke.
Schon 2021 und 2022 hätte der bayerische Titel in Bad Neustadt ausgespielt werden sollen - in beiden Jahren verhinderte die Corona-Pandemie, dass der Ball rollen konnte. "Wir haben uns noch einmal beim Verband eingesetzt und signalisiert, dass wir das Turnier gerne ausrichten würden", sagt Manuela Kraus, die Trainerin der TSG Bastheim.
Einen Wermutstropfen gibt es freilich: Selbst mitspielen darf die TSG Bastheim nicht. Bei der unterfränkischen Meisterschaft kam das Aus bereits in der Vorrunde. "Da hatten wir einen schönen Schwung an Ausfällen", bedauert Kraus. Unterfrankens Tickets gingen stattdessen an den FC 05 Schweinfurt und den TSV Lohr. Ein automatisches Startrecht gibt es für Ausrichter nur, wenn die betreffende Mannschaft im Freien Landesliga oder höher spielt.
TSG-Bastheim-Trainerin Manuela Kraus ist als Schiedsrichterin im Einsatz
Manuela Kraus selbst ist derweil vom BFV als Schiedsrichterin für das Turnier nominiert worden. "Na klar", sagt sie, die im Liga-Betrieb in der Futsal-Bayernliga pfeift. "Das ist schon eine besondere Situation für mich", gesteht Kraus und: "Ich bin massiv aufgeregt." Sie hofft, dass sich die Nervosität am Samstag legt und sie sich auf ihren Job als Entscheiderin fokussieren kann. "Als Spielerin war ich schon bei einer bayerischen Meisterschaft, als Schiedsrichterin ist das eine neue Situation für mich."

Wenn Kraus hätte wählen müssen zwischen der Teilnahme am Landesfinale als Trainerin der TSG Bastheim und als Schiedsrichterin, sie hätte sich nicht entscheiden können. "Ich hätte mir beides gewünscht. Ja, ich hätte mich schon sehr für meine Spielerinnen gefreut, wenn wir uns qualifiziert hätten."
Die TSG Bastheim kalkuliert mit etwa 400 Zuschauenden in der Bürgermeister-Goebels-Halle
Circa 35 bis 40 Helferinnen und Helfer wird der Verein am Samstag aufbieten, um einen reibungslosen Ablauf des Turniers sowie die Bewirtung der Gäste - auch der im VIP-Bereich - zu garantieren. "Wir kalkulieren mit etwa 400 Zuschauenden", sagt Thomas Härder, der das Turnier für die TSG hauptverantwortlich organisiert. "Von Vorteil", so Härder schmunzelnd, bei der Suche nach Helferinnen und Helfern sei gewesen, dass das Turnier zeitlich nicht mit den beiden Prunksitzungen in Bastheim kollidiere.
"Manuela Kraus und Thomas Härder haben bei der Vorbereitung auf das Turnier wirklich gute Arbeit geleistet", sagt Alexander Sawade, der seit Juni 2022 der TSG Bastheim vorsitzt. Für die dieser ein guter Tag sein könnte, so Sawade, nach der Eingliederung der Fußballerinnen des FFC 08 Bastheim-Burgwallbach als Abteilung noch ein Stück weiter zusammenzuwachsen. Das Turnier sei eine gute Gelegenheit für die TSG, "komplett als Verein zu funktionieren", sagt Sawade. Der weiß, dass er am Samstag nicht zuletzt repräsentieren muss, auch wenn er "am liebsten im Jogginganzug" in die Halle käme.
Ab der kommenden Saison übrigens wird Alexander Sawade von Manuela Kraus den Posten als Trainer der Frauenmannschaft der TSG Bastheim übernehmen. Wer ihm dann als Coach des Männer-Teams nachfolgen wird, sei noch offen, sagt Sawade.
Die Favoritenrolle liegt bei Regionalliga-Tabellenführer SV Weinberg
Sportlich gesehen liegt die Favoritenrolle am Samstag in Bad Neustadt beim SV Weinberg. Der Regionalligist, dessen Aufstieg in die 2. Bundesliga in der Rückrunde wohl nur noch Formsache ist, gewann das mittelfränkische Bezirksturnier ohne Gegentor. Allerdings bekommt er es in seiner Vorrundengruppe mit den beiden Bayernligisten Schwaben Augsburg und SpVgg Ebing (Oberfranken), mit der früheren Herbstadterin Saskia Frembs, zu tun. Dem Bezirksligisten TSV Lohr bleibt da wohl nur die Außenseiterrolle.
Gruppe B wird angeführt von den Landesligisten FC 05 Schweinfurt sowie SC Regensburg (Oberpfalz). Komplettiert wird sie vom FC Alburg (Bezirksoberliga, Niederbayern) und Kreisligist SpVgg Markt Schwabener Au aus Oberbayern.
Der Eintritt kostet drei Euro, ermäßigt zwei Euro. Unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.