
Sie wurden von vielen Seiten als die beste Mannschaft der Hallen-Bezirksmeisterschaften in Karlstadt gepriesen – und doch machten es die Fußballerinnen des FC 05 Schweinfurt in Halbfinale und Endspiel spannend.
Beim 2:0-Halbfinalsieg über den TSV Frickenhausen traf Vanessa Heider erst eine Minute vor Schluss zum vorentscheidenden 1:0, im Endspiel gegen TSV Lohr, das 3:1 für den FC 05 endete, sorgte ihre Schwester Antonia Heider 36 Sekunden vor Schluss mit dem 2:1 für die Entscheidung. So konnte der mit einem Mix aus Erste- und Zweite-Mannschafts-Spielerinnen angetretene Landesligist am Ende über den Bezirkstitel jubeln.
Nur ein Landesligist in Karlstadt am Start
"Wir nutzen die Hallenturniere, um die Winterpause gut zu überbrücken. Schließlich ist man nach den ganzen Corona-Pausen froh, dass man wieder spielen kann", begründete FC-05-Trainer Simon Eisinger, warum seine Spielerinnen – anders als etwa der Ligarivale FC Karsbach oder Bayernliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers – an den vom Verband veranstalteten Turnieren teilnehmen.

Der FC 05 war als einziger Landesligist das klassenhöchste Team des Turniers Und die Hallensaison ist für die Schweinfurterinnen auch noch nicht zu Ende: Am 11. Februar starten sie in Bad Neustadt/Saale bei den bayerischen Titelkämpfen.

Ebenso beim Landesfinale dabei ist der Überraschungsfinalist TSV Lohr, der als Bezirksligist die Vorrunde ohne Gegentreffer überstand, sich im Halbfinale im Sechs-Meter-Schießen gegen den FC Hopferstadt durchsetzte und im Endspiel eben bis zu jenen 36 Sekunden vor Schluss gegen den FC 05 ein 1:1 hielt. "Die Mädels haben Spaß. Und in der Halle ist es ja so, dass man auch mal gegen höherklassige Mannschaften bestehen kann", erklärte TSV-Coach Thomas Riedmann, dessen Spielerinnen die Vorfreude auf die bayerische Meisterschaft anzumerken war.

Knapp verpasst hatten die Finalteilnahme und damit das Ticket am 11. Februar nach Bad Neustadt dagegen der FC Hopferstadt und der TSV Frickenhausen. "Es war ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen Chancen", sagte FC-Trainer Patrick Michl über die Halbfinalniederlage im Sechs-Meter-Schießen gegen den TSV Lohr. Gleichwohl zeigte er sich angetan von der fußballerischen Leistung seiner Spielerinnen, die im Freien in der Bezirksoberliga zu Hause sind.
Ein Fehler des TSV Frickenhausen kurz vor Schluss
Trainer Thomas Hofmann und sein TSV Frickenhausen hatten indes mit dem FC 05 Schweinfurt den schwierigsten Halbfinalgegner erwischt. Der einstige Bayernligist, der aktuell in der Bezirksliga spielt, hielt gegen den Turnierfavoriten bis eine Minute vor Schluss ein 0:0. "Wenn wir da nicht einen individuellen Fehler machen, dann schaffen wir's wahrscheinlich ins Sechs-Meter-Schießen", so Hofmann, dessen Mannschaft schließlich im Spiel um Platz drei gegen Hopferstadt mit 0:1 unterlag.

Das Spiel um Platz fünf gewann schließlich die SpVgg Adelsberg (Bezirksoberliga) mit 1:0 gegen den Bezirksligisten TSG Bastheim. "Wir hätten uns natürlich gerne für die bayerische Meisterschaft in Bad Neustadt qualifiziert, schließlich sind wir da Ausrichter. Aber wir hatten zu viele Ausfälle, da hat es nicht gereicht", fasste TSG-Trainerin Manuela Kraus das Karlstadter Turnier zusammen.
Bereits nach der Gruppenphase schied der einzige Würzburger Vertreter im Teilnehmerfeld aus: Der ETSV Würzburg (Kreisliga) wurde Gruppenvierter – und ist übrigens das Team, das vor dieser Saison noch als dritte Mannschaft der Würzburger Kickers fungierte.
Nur 16 Treffer in 25 Vorrundenspielen
Bemerkenswert war, dass in 25 Vorrundenspielen des nach Futsal-Regeln ausgetragenen Turniers nur 16 Tore fielen: Neun Partien endeten 0:0, 14 Begegnungen mit einem 1:0. "Das waren aber keine schlechten Spiele. Viele Mannschaften hatten gute Torhüterinnen. Außerdem trainieren viele Teams kaum in der Halle, da fällt das Toreschießen auf die kleinen Handballtore oft schwer", stellte Yvonne Söser, die als Vorsitzende des Bezirks-Frauen- und Mädchen-Ausschusses erstmals Hauptverantwortliche für eine unterfränkische Meisterschaft war.
Insgesamt war Söser mit der ersten Bezirksmeisterschaft nach drei Jahren Pause sehr zufrieden. "Es hat Spaß gemacht", sagte sie mit Blick auf die bis zuletzt ordentlich gefüllte Tribüne in der Erwin-Ammann-Halle. Dass nicht alle Vereine an der Hallenrunde teilgenommen hätten, sei kein Problem: "Die, die teilnehmen, sind voll dabei", sagte Söser. Schließlich könne jeder selbst am besten für sich entscheiden, ob es für ihn sinnvoll sei, in der Halle zu spielen.
Der Link zum Finalspiel:
https://www.youtube.com/watch?v=LNC28UK9yPk