Da ist er wieder, der berühmte Satz mit x: Auch im zweiten Corona-Winter wird es keine vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) organisierten Hallenturniere geben, was der Verband am Montag bekannt gab. Eine Woche zuvor hatte er eine vorzeitige Winterpause für alle Ligen unterhalb der bayerischen Regionalliga angeordnet.
"Es bringt ja nichts, irgendwas mit Gewalt ausspielen zu wollen, wenn keiner mehr kommt", sagt Gottfried Bindrim, der als Kreisvorsitzender und Spielleiter die Turniere im Fußball-Kreis Schweinfurt geplant hatte. Er geht noch einen Schritt weiter: "Ich hätte schon eher abgesagt." Von ursprünglich 22 Klubs, die einer Teilnahme an den Vorturnieren für die Kreismeisterschaft nicht abgeneigt waren, seien nur noch drei übrig geblieben.
"Man muss auch die Verhältnismäßigkeit sehen mit 2G+. Es würde manchen Vereinen eine Teilnahme unmöglich machen, die noch Ungeimpfte im Team haben – auch das gibt's ja noch. Da weiß ich nicht, ob das ganz fair gewesen wäre. Aber: Hätten sich alle impfen lassen, hätten wir dieses Problem nicht."
Absage logisch und konsequent
Dass die Regelungen und der Impf- beziehungsweise Genesenen-Status wieder ein solches werden könnten, war lange nicht abzusehen. Anfang November hatte der Würzburger Kreisvorsitzende Marco Göbet noch seinen Plan für eine Hallenrunde auf Kreis- und Bezirksebene erläutert und erklärt: "Ich hoffe sehr, dass wir die Hallenrunde durchziehen können und nach einem Jahr Pause wieder den Fuß in die Tür kriegen."
Doch daraus wird nun nichts. Und Göbet hat seine Meinung geändert: "Auch wenn mir das als Verfechter des Hallenfußballs im Herzen weh tut: Diese Absage ist nur logisch und konsequent." Noch vor vier Wochen sei er zuversichtlich gewesen, doch es gebe es auch keine Gemeinde mehr, die in der aktuellen Situation ihre Sporthalle zur Verfügung stellen würde.
Ausrichter ziehen Zusagen zurück
Sowohl Rottendorf als auch Ochsenfurt sagten ihm ab. Doch wer braucht eine Halle, wenn er keine Teilnehmer hat: Nur vier von 25 Klubs, die ursprünglich im Fußball-Kreis Würzburg ihre Bereitschaft signalisiert hatten, wollten jetzt noch in der Halle spielen. "Es würde momentan einfach keinen Sinn mehr ergeben. Ich hätte es auch ohne generelle Absage nicht mehr durchgezogen", sagt Göbet.
"Die Absage war zu erwarten und ist aus meiner Sicht die einzig richtige Entscheidung", sagt mit André Nagelsmann der Spielleiter im Fußball-Kreis Rhön. In seinem Bereich hatten sich sechs Mannschaften angemeldet, dafür stand auch er zuletzt ohne Halle da.
Die SG Mellrichstadt/Frickenhausen zog ihre Bereitschaft, die Kreismeisterschaft ausrichten zu wollen, jüngst zurück. Ein Schritt, für den Nagelsmann Verständnis zeigt: "Erstens will das Risiko keiner tragen, auch ich nicht. Und zweitens ist 2G oder 2G+ einem kleinen Verein als Ausrichter nicht zuzumuten."
Bastheim hofft auf dritten Anlauf
Die TSG Bastheim hatte – wie schon im Jahr zuvor – den Zuschlag für die Bayerische Hallenmeisterschaft der Frauen erhalten. Das Turnier hätte im Februar in Bad Neustadt gespielt werden sollen. "Jetzt fällt es wieder aus, für uns als Verein ist das schade", sagt Trainerin Manuela Kraus und kündigt an: "Dann bewerben wir uns halt wieder und hoffen, ein drittes Mal ausgewählt zu werden."
Unabhängig davon bezeichnet Kraus die Absage der Hallensaison als "vernünftig". Man wisse ja nicht, wie sich die Corona-Lage und die Impfbereitschaft in den nächsten Wochen noch entwickele. Außerdem vertrage sich ein Turnier, bei dem in der Halle 2G oder 2G+ gelte, nur schwerlich mit dem Charakter einer Teamsportart wie Fußball: "Wir möchten ja niemanden ausschließen."