zurück
Futsal
Warum wollen in Unterfranken immer weniger Futsal spielen? Bernd Reitstetter auf der Suche nach einem Konzept
Fehlende Bande, zu kurze Pausen und Angst vor Verletzungen – das sind Gründe für die Krise im Hallenfußball. Warum sich der Norden Bayerns vom Süden etwas abschauen will.
Fand das neue Konzept der Futsal-Bezirksmeisterschaft gelungen und ist dennoch kritisch: Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Fand das neue Konzept der Futsal-Bezirksmeisterschaft gelungen und ist dennoch kritisch: Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Es sei einfach an der Zeit gewesen, die Quantität bei der Futsal-Bezirksmeisterschaft herunterzufahren – um die Qualität zu halten. Das war die Bilanz von Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter nach gut fünf Stunden Hallenfußball in Rimpar. Erstmals waren acht statt zwölf Mannschaften am Start. Dass es mit Aschaffenburg Nilkheim ein A-Klassist ins Endspiel schaffte, sagt einiges aus. Ebenso, dass die unterfränkischen Klubs auf der Bayerischen meist baden gehen. Dass Reitstetter zufrieden war, lag auch an Meister FT Schweinfurt, der nicht nur beim finalen 4:0 bildschönen Futsal gespielt hatte.

"Der neue Modus spiegelt den drastischen Rückgang bei den Mannschaftsmeldungen wider", sagte Reitstetter – in den Kreisen Rhön und Schweinfurt gab's nicht einmal Vorturniere für die Kreismeisterschaften. "Das Freizeitverhalten der Menschen hat sich durch Corona noch einmal gewaltig verändert. Die Spieler sehnen sich nach Pause." Dennoch fordert er Respekt ein bei den Vereinen, ein Angebot des Verbandes anzunehmen. "Wir haben da ein Nord-Süd-Gefälle in Bayern. Im Süden haben diese Bezirksmeisterschaften Festcharakter." Reitstetter will mit den niederbayerischen Kollegen sprechen: "Aber das eine Konzept, das wir nur kopieren müssen, gibt es nicht."

'So wird's gemacht', scheint FTS-Torjäger Dominik Popp (links) Teamkollege Tyrell Walton (rechts) signalisieren zu wollen nach seinem Treffer zum 1:0 im Finale gegen Aschaffenburg.
Foto: Julien Becker | "So wird's gemacht", scheint FTS-Torjäger Dominik Popp (links) Teamkollege Tyrell Walton (rechts) signalisieren zu wollen nach seinem Treffer zum 1:0 im Finale gegen Aschaffenburg.

Nicht nachvollziehen kann der Bezirksspielleiter die Befürchtung vieler Trainer, Spieler könnten sich in der Halle verletzen, weshalb die Vereine oftmals eine Reserve-Mannschaft schicken würden. In Rimpar gab es diesmal "nur" eine schwerere Verletzung. "Da ist die Gefahr im Freien beim Training mindestens genauso hoch", erklärt der Bezirksspielleiter. Reitstetter will das Gespräch mit den Vereinen suchen und dem Hallenfußball ohne Rundum-Bande weiter eine Chance geben. 

Unterstützung erfuhr er von Landesliga-Kicker Dominik Popp, dem von höherklassigen Vereinen wie dem FC 05 Schweinfurt umworbenen FTS-Torjäger, der sich für seinen Einsatz in Rimpar regelrecht "aufgedrängt" hatte und die Verletzungsgefahr im Hallenfußball für überbewertet hält: "Ich war noch nie verletzt, aber vielleicht habe ich einfach gute Knochen und Gene."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Rimpar
Michi Bauer
1. Fußballclub Schweinfurt 1905
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Aussage Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter: "Dennoch fordert er Respekt ein bei den Vereinen, ein Angebot des Verbandes anzunehmen."

    Soll das ein Witz sein? Nicht einmal die kath. Kirche fordert ihre Mitglieder so offensiv auf ihre Angebote anzunehmen.

    Was ist in den BFV gefahren? Hatte immer das Gefühl es genügt dem Verband wenn seine Mitgliedsvereine ohne Kritik zahlen. Nun liest es sich so als wolle er ihnen noch vorschreiben ab welchen Wettbewerben sie teilzunehmen haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ich mag futsal wahrlich sehr, da, im gegensatz zum bandenfußball, dort richtiger fußball gespielt wird und die techniker zum zuge kommen. die technisch schlechteren spieler und klopper können beim futsal nicht punkten. bandenfußball ist halt nur spektakel mit "böllerei" und größerer verletzungsgefahr.
    das der unterfränkische verband in den letzten jahren, sagen wir mal, unglücklich beim futsal agierte, hat er sich selbst zuzuschreiben und das ergebnis ist ernüchternd. seelenloses marketing und die vereine von oben herab kritisieren reicht halt nicht, um futsal attraktiver und verständlicher zu kommunizieren.
    traurig und beschämend ist auch, dass der bfv, mit seiner vernetzung in wirtschaft und politik, nicht mal für einen hauptsponsor beim frauenhallenfußball sorgen kann!
    das bernd reitstetter die zeichen nun versteht ist anerkennenswert und erfordert taten und ein neues konzept. glück auf futsal!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Nicklaus1964
    Das Problem von Futsal ist eher die häufige verschiedene Auslegung der Regeln. Als Amateurverein, vor allem unter Landesliga, hat man das ganze Jahr über keine Berührungspunkte mit Futsal. Dann liest man sich die offiziellen BFV Futsal Regeln durch und stellt bei dem Qualiturnier fest, dass manche Sachen ganz anders gepfiffen werden, wie es in den Regeln steht. (z. B. TW über Mittellinie wurde abgepfiffen) Okay gut, dann fährt man zur Kreismeisterschaft und stellt wiederum fest, der TW darf doch über die Mittellinie und ganz normal mitspielen.
    Ich, aktiver Spielertrainer, glaube, dass vielen genau das auf den Sack geht und das ist schon seit 10 bis 15 Jahren. Deswegen verliere ich vor allem die Lust an Futsal und sehne die Stadtmeisterschaft mit Rundum-Bande wieder herbei! Schönen Gruß an den BFV ✌🏻
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mone
    Der Verband hat sich mit seinem Alleingang einfach auf den super attraktiven Futsal umzustellen, halt wieder mal völlig verzockt. Alle Fußballer, die Futsal spielen wollen, suchen sich einen entsprechenden Verein. Die es nicht wollen, würde gerne auch Fusball in der Halle spielen. Vielleicht schafft es der Verband ja nun endlich mal Fehler einzugestehen und einen Schritt zurück zu gehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Schorsch-aus-Krotzeborsch
    Der Verband fordert allen Ernstes Respekt von den den Vereinen? Wo ist der Respekt der Verbände gegenüber den Vereinen? Jede Spielverlegung usw. kostet die Vereine Unsummen! Es ist halt wie immer: Wasser predigen und Wein saufen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Pepo15
    Vielleicht macht sich vielen der klassische Hallenfußball einfach mehr Spaß. Man muss nicht immer altes Tod reformieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten