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Tischtennis: Bundesliga
Die Sperre ist abgelaufen: Jin Ueda freut sich auf sein verspätetes Debüt für den TSV Bad Königshofen
Jin Ueda könnte nach seiner abgelaufenen Sperre am Freitag das erste Mal für den TSV Bad Königshofen in der Tischtennis-Bundesliga spielen.
Foto: Rudi Dümpert | Jin Ueda könnte nach seiner abgelaufenen Sperre am Freitag das erste Mal für den TSV Bad Königshofen in der Tischtennis-Bundesliga spielen.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 10.01.2024 03:04 Uhr

Die Tischtennis-Verbindung TSV Bad Königshofen und Japan gibt es seit rund zehn Jahren und hat ihr Fundament in der Freundschaft zwischen TSV-Manager Andy Albert und dem japanischen Geschäftsmann Akihiko Kotani. Der lotste zunächst Trainer Koji Itagaki ins Grabfeld, vor ihm bereits als ersten von drei Spielern Mizuki Oikawa, dann Yukiya Uda und vor einem halben Jahr Jin Ueda. Mit der Verpflichtung von Ueda verspricht man sich beim TSV zumindest schon mal mehr Zuverlässigkeit und Kontinuität als zuletzt bei Uda. Von seiner sportlichen Vita her ist der 32-Jährige nicht der ganz große Kracher, hat seine besonderen Stärken im Doppel. Er spielte zuletzt in der japanischen T-League, hat sich seit ein paar Jahren vom großen Welttournee-Zirkus zurückgezogen und war im August mit Sack und Pack ins Grabfeld-Städtchen umgesiedelt.

Trotz Uedas halbjähriger Sperre aufgrund eines Formfehlers beim Wechsel und der Rücken-OP von Kilian Ort kam der Tischtennis- Bundesligist TSV Bad Königshofen überraschend gut durch die Vorrunde und hat die Play-off-Plätze in Sichtweite. Beim ersten Rückrundenspiel am kommenden Freitag, 5. Januar, um 19 Uhr zuhause gegen den SV Werder Bremen steht Jin Ueda nun erstmals seinem neuen Team zur Verfügung. Der Japaner wird den Beweis antreten müssen, dass er sich im vergangenen halben Jahr in Form halten konnte.

Seit August lebt er mit seiner Frau Misato und den Kindern Aoba (5) und Nanoha (2), die den Kindergarten besuchen, in Bad Königshofen. Trainiert hat Jin Ueda in dieser Zeit der Sperre in der Leistungsgruppe von Koji Itagaki sowie, wegen adäquater Sparringspartner, in Trainingsgruppen in Düsseldorf, Grenzau und Ochsenhausen. Wettkampfmäßig konnte er sich an das europäische Tischtennis gewöhnen, indem er als Leihspieler für den österreichischen Meister Wiener Neustadt in der Champions League erfolgreich spielte.

Frage: Wie ist Ihr Kontakt zum TSV Bad Königshofen zustande gekommen?

Jin Ueda: Ich habe in Japan bei Itagaki in der Tischtennis-Aamori-Schule trainiert, wo er mehrere Weltklassespieler ausgebildet hat. Außerdem war ich schon vor Corona einmal eine Woche in Bad Königshofen und habe mir angeschaut, welche Bedeutung und Aufmerksamkeit Tischtennis in dieser kleinen Stadt hat und welches überragende Publikum es hier gibt.

Wie war Ihre Reaktion, als Sie von dem Spielverbot für die gesamte Vorrunde erfuhren?

Ueda: Ich war schon sehr enttäuscht und machte mir Sorgen, wie es mit meiner Familie weitergehen würde. Wir hatten ja mit diesem Umzug voll auf die Karte Deutschland und TSV Bad Königshofen gesetzt. Letztendlich hat sich aber eine gute Lösung ergeben. Ich konnte in Wiener Neustadt spielen und sozusagen am Ball bleiben.

So viele Wettkämpfe waren das ja nicht. Wie sind Sie in Form geblieben?

Ueda: Ich wurde nicht nur in Bad Königshofen den Umständen entsprechend sehr gut aufgenommen, sondern auch in Wiener Neustadt. Dass ich in der Champions League spielen durfte, war eine besondere Herausforderung und ich glaube, ich habe dem Verein mit meinen Einsätzen ein Stück weit helfen können, so dass wir den Einzug ins Halbfinale schafften. An Motivation hat es mir jedenfalls nie gefehlt. Ich war mir der speziellen Situation bewusst und habe im Training sehr hart gearbeitet.

Was versprechen Sie sich persönlich und für die Mannschaft vom Spiel gegen Werder Bremen? Ein Sieg wäre ja für einen eventuellen Play-off-Platz sehr wichtig.

Ueda: Wir wissen, dass Bremen eine sehr starke und ausgeglichen besetzte Mannschaft und dasselbe Ziel wie wir hat. Es wird also bestimmt sehr spannend. Ich habe zuletzt gut trainiert, werde mich gut vorbereiten und auf jede erdenkliche Weise alles geben, um zum Sieg unseres Teams beizutragen.

Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen und was trauen Sie der Mannschaft zu?

Ueda: Zunächst ist es mir wichtig, die Saison verletzungsfrei zu überstehen und mein Bestes für den Erfolg des Teams zu geben. Mir ist bewusst, dass Spieler keine Maschinen sind und Formschwankungen unterliegen. Wenn wir gut sind und auf einer Welle reiten, möchte ich dabei sein. Und wenn es mal nicht so gut läuft, möchte ich dem Team helfen, dass es uns wieder besser geht. Was das Trio bisher geleistet hat, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Wie haben Sie bisher das Bad Königshöfer Publikum erlebt?

Ueda: Grandios. Es sind nicht nur einige, sondern sehr viele, die das Team ganz herzlich unterstützen. Es sind hier ja auch mehr als in den meisten anderen Hallen der Bundesliga. Mir gefällt, dass sie das Gewinnen und Verlieren ihrer Mannschaft akzeptieren und ihre Freude an der sportlichen Leistung haben. Und so baue ich darauf, dass sie auch mich unterstützen werden - egal was passiert.

 
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