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Tischtennis: Bundesliga
Der TSV Bad Königshofen meldet sich mit einem Sieg in Saarbrücken eindrucksvoll in der Tischtennis-Bundesliga zurück
Bad Königshöfen stoppt nach drei vorherigen Niederlagen in der Liga und im Pokal den Abwärtstrend. Jin Ueda findet gleich zu Beginn der Partie seine Form wieder.
Große Freude herrschte nach dem Sieg in Saarbrücken bei der Delegation des TSV Bad Königshofen mit (von links) Tomasz Kasica, Peter Hofmann (verdeckt), Jin Ueda, Filip Zeljko (verdeckt), Martin Allegro, Bastian Steger und Trainer Koji Itagaki. Itagaki hielt die Stimmung nach der gewonnenen Bundesliga-Partie mit einem Selfie fest.
Foto: Matthias Braun, TSV Bad Königshofen | Große Freude herrschte nach dem Sieg in Saarbrücken bei der Delegation des TSV Bad Königshofen mit (von links) Tomasz Kasica, Peter Hofmann (verdeckt), Jin Ueda, Filip Zeljko (verdeckt), Martin Allegro, Bastian ...
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 13.12.2024 02:37 Uhr

In der Relation zu den drei vorherigen 2:3-Niederlagen in der Liga gegen Grenzau und Grünwettersbach sowie im Pokal in Bad Homburg war der 3:1-Sieg des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen beim 1. FC Saarbrücken eine kleine Sensation. Ist die ganze bisherige Saison jedoch der Maßstab für die Bewertung, so widerspricht der Erfolg weniger den Erwartungen.

Dass Saarbrücken bei der starken Konkurrenz um die Play-offs unbedingt gewinnen musste, stand außer Frage. "Das Positive ist", lautete die Einschätzung von Bad Königshofens Geschäftsführer Andy Albert nach dem Sieg seiner Mannschaft in der saarländischen Landeshauptstadt, "dass es eine geschlossene Mannschaftsleistung war, zumal alle drei punkten konnten." Allerdings trat der TSV dort in veränderter Aufstellung an.

Ueda zeigt in Saarbrücken eine formidable Leistung

Vom Personal und der Historie gesehen, gingen die Saarländer gegen den TSV als Favorit in die Partie. Deren Trainer Wang Zhi setzte Darko Jorgic, der im Alter von 17 Jahren aus Slowenien über den TSV Bad Königshofen in die Tischtennis-Bundesliga gekommen war, nicht ein. Zum ersten Mal in acht Jahren Bundesliga durfte er nicht gegen seinen ehemaligen Klub punkten. Der japanische Abwehrkünstler Yuto Muramatsu verlor dagegen an Position eins seine beiden Einzel. Das erste gleich zu Beginn gegen Landsmann Jin Ueda.

Ueda war in den vorherigen Partien das Bad Königshöfer Sorgenkind gewesen und vergeblich seiner Form hinterhergelaufen. In Saabrücken zeigte der 32-Jährige eine formidable Leistung. Er hielt den 28-jährigen Muramatsu, immerhin aktuell die Nummer 21 der Weltrangliste, mit einem klaren 3:0 in Schach: Im ersten Satz lag er durchgehend vorne und gewann diesen mit 12:10, den zweiten holte er trotz eines 1:5-Rückstands noch mit 11:9 und machte im dritten mit 11:4 alles klar. Uedas Sieg sollte das Fundament des Auswärtssiegs sein.

Auf Augenhöhe duellierten sich anschließend die ehemaligen Nationalmannschafts-Kollegen Patrick Franziska und Bastian Steger, der von 2010 bis 2014 für Saarbrücken spielte. Das Pech am Satzende war in diesem Aufeinandertreffen jedoch Stegers treuester Begleiter: 10:12 im ersten und 9:11 im vierten Satz, was zum 1:1-Ausgleich führte.

Der Japaner Jin Ueda lenkte mit seinem Sieg gegen Yuto Muramatsu den TSV Bad Königshofen im Bundesliga-Auswärtsspiel in Saarbrücken auf die Siegerstraße.
Foto: Rudi Dümpert | Der Japaner Jin Ueda lenkte mit seinem Sieg gegen Yuto Muramatsu den TSV Bad Königshofen im Bundesliga-Auswärtsspiel in Saarbrücken auf die Siegerstraße.

Filip Zeljko trat in der dritten Partie also nicht gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Jorgic an, sondern gegen den zuletzt groß aufspielenden Rumänen Eduard Ionescu. Nachdem er den ersten und dritten Satz gewonnen hatte, suchte Zeljko im vierten die Entscheidung, lag aber 8:10 hinten und wehrte drei Satzbälle für Ionescu ab, bevor er seinen zweiten Matchball zum 14:12 verwandelte. Damit stand es 2:1 für die Gäste.

Womit es Bastian Steger in der Hand hatte, seinem Team das zuletzt dreimal erfolglose Schlussdoppel zu ersparen. Und die Aussichten dafür waren gut, denn zwei Matches verliert Steger nur selten, gewinnt aber meist das erste und seltener das zweite. Das ausblenden zu können, ist auch ein Teil der Qualität eines Leitwolfes, wie er es ist.

Bastian Steger macht es über fünf Sätze spannend

Steger hatte aber Schwerstarbeit zu verrichten gegen den Materialspieler Muramatsu: Der Japaner ist ein Abwehrspezialist, der keine Möglichkeit auslässt zu kontern, sodass Steger zum aggressiven, aber kontrollierten Angriffsspiel verurteilt war. Den ersten und dritten Satz gewann er, im vierten fehlten ihm beim Stand von 9:9 nur zwei Bälle zu seinem und zum Gesamtsieg. Muramatsu gewann diesen Satz mit 11:9, beide mussten in den fünften.

Wieder stand es 9:9, dann 10:10. Die letzten zwei Bälle sollten nicht nur über den Spielausgang vor 208 Zuschauerinnen und Zuschauern in Saarbrücken, sondern auch über den weiteren Saisonverlauf für beide Play-off-Konkurrenten entscheiden. Steger gewann sie, in der Joachim-Deckarm-Halle wurde es mucksmäuschenstill – die TSV-Delegation und die aus Köln angereisten Köbers jubelten dagegen umso lauter über diesen wegweisenden 3:1-Erfolg.

Tischtennis, Bundesliga Herren
1. FC Saarbrücken – TSV Bad Königshofen 1:3
Einzel-Ergebnisse:
 Yuto Muramatsu – Jin Ueda 0:3 (10:12, 9:11, 4:11), Patrick Franziska – Bastian Steger 3:1 (12:10, 5:11, 11:7, 11:9), Eduard Ionescu – Filip Zeljko 1:3 (4:11, 11:8, 9:11, 12:14), Yuto Muramatsu – Bastian Steger 2:3 (7:11, 11:7, 6:11, 11:9, 10:12).

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