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Tischtennis: Bundesliga
Enttäuschung in Grünwettersbach: Der TSV Bad Königshofen verliert zum dritten Mal in Folge im Schlussdoppel
Enttäuscht schlichen Martin Allegro (links) und Jin Ueda (rechts) vom TSV Bad Königshofen nach ihrer Niederlage im Doppel gegen den ASC Grünwettersbach zur TSV-Box zurück.
Foto: Philipp Wohlfart | Enttäuscht schlichen Martin Allegro (links) und Jin Ueda (rechts) vom TSV Bad Königshofen nach ihrer Niederlage im Doppel gegen den ASC Grünwettersbach zur TSV-Box zurück.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 21.11.2024 02:47 Uhr

"Ich bin noch nie so deprimiert nach Hause gefahren", beschrieb ein Fan des TSV Bad Königshofen aus dem oberfränkischen Burgkunstadt am Samstag nach der 2:3-Niederlage gegen den TTC OE Bad Homburg im Pokal-Viertelfinale seine Gefühle. Wie müssen sich erst die Bad Königshöfer Mannschaft und einige Fans auf der Rückreise aus Grünwettersbach, einem Ortsteil von Karlsruhe, am Sonntagabend gefühlt haben. Dort setzte es die dritte 2:3-Niederlage nacheinander. Und die nächsten drei Gegner Gegner in der Tischtennis-Bundesliga heißen Saarbrücken, Bremen und Düsseldorf - noch dazu alle auswärts.

Grünwettersbach bietet zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft auf

Doch an die wird während der über drei Stunden, bis die Pleite perfekt war, niemand gedacht haben. Wobei an sich ein 2:3 in Grünwettersbach, bis dahin 4:8 Punkte, kein Debakel ist. Sehr wohl aber, wenn man mit seinem Erfolgsquartett gegen einen Gastgeber antritt, der nur seine Ersatznummer drei und zwei Spieler der zweiten Mannschaft, die in der 3. Bundesliga spielt, in den Einzeln aufbieten kann. Dass es letztlich zur, unter diesen Bedingungen, Sensation kommen konnte, haben die Gäste sich auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben.

Was das wohl zu bedeuten hatte, Filip Zeljko im Einzel auf der Bank schmoren zu lassen, bleibt dahingestellt. Man hatte sich wohl zu sehr nach dem Gegner (mit Topspieler Tiago Apolonia) gerichtet und verzockt. Dass Zeljko aber auch im Entscheidungsdoppel außen vor blieb, musste überraschen nach den zwei Niederlagen, die das Duo Jin Ueda/Martin Allegro bei den vergangenen beiden Niederlagen bezogen hatten. So gut sie zuvor auch gewesen sein mochten.

Filip Zeljko kommt überraschend nicht zum Einsatz

Dass Martin Allegro einmal eine Chance im Einzel bekommen sollte, ist sportlich nachzuvollziehen und menschlich zu verstehen. Eine erfolgsorientierte Maßnahme war es letztlich aber nicht. Er traf auf den Grünwettersbacher Ersatz-Einser, den Franzosen Leo de Nodrest (24). Wenn Apolonia, Walther, Wang Xi oder Kozul dabei gewesen wären, hätte auch er in der zweiten Mannschaft spielen dürfen, wie der Engländer Louis Price (20) und der Brasilianer Guilherme Teodoro (22). Mit Allegro machte Nodrest vom 3:0 her kurzen Prozess. Die Satz-Ergebnisse 11:13/10:12/9:11 drücken aber zuverlässiger aus, was Sache war. Mit besonderem Selbstvertrauen und viel Glück war Allegro jedenfalls nicht überhäuft, während sich arbeitslos auf der Bank Filip Zeljko an einer Brotzeit labte.

Bastian Steger gewann sein erstes Einzel gegen Price, wie von im erwartet, ohne größere Probleme mit 3:0 und stellte auf 1:1 zur Pause. Als Ueda mit seiner derzeitigen Form gegen Teodoro unterlegen war, egalisierte Steger auch diesen Rückstand mit einem Fünfsatz-Sieg gegen Nodrest zum 2:2. Ob Headcoach Koji Itagaki seinem Landsmann Ueda mit zwei Einsätzen, sprich zwei Niederlagen, einen Gefallen tun konnte, bleibt ebenso dahingestellt. Teodoro ist zwar vierfacher brasilianischer Meister, aber eben doch ein Drittliga-Spieler.

Jin Ueda gibt den Sieg noch aus der Hand

Während Ueda einfach nicht ins Match fand, weil alle Automatismen seines Spiels dahin zu sein schienen, wurde "Teo", vom euphorisierten Publikum angepeitscht, immer stärker. Ueda glich zwar einen 0:2-Satzrückstand aus, im fünften führte er sogar mit 8:5. Doch analog dem Spielverlauf bis dahin war förmlich damit zu rechnen, dass er noch einbrechen würde. Ihm gelang nur noch ein Ball, Teodoro dagegen sechs: 9:11 und keine Steilvorlage zum anschließenden Sieg durch Steger.

Als Steger also wenigstens das Schlussdoppel ermöglichte, hätten Ueda/Allegro, in Normalform, dennoch alles richten und den erwarteten Ausgang herstellen können. Letztlich waren sie aber weit davon entfernt. Sie konnten dem mit jedem verschlagenen Ball zunehmenden Druck nicht standhalten, machten einfach zu viele unerklärliche Fehler – und verloren.

Tischtennis: Bundesliga, Männer
ASC Grünwettersbach - TSV Bad Königshofen 3:2

Leo de Nodrest – Martin Allegro 3:0
(13:11/12:10/11:9)

Louis Price – Bastian Steger 0:3
(3:11/8:11/6:11)

Guilherme Teodoro – Jin Ueda 3:2
(11:8/11:7/7:11/10:12/11:9)

de Nodrest – Steger 2:3
(11:5/6:11/5:11/11:9/4:11)

Walther/Teodoro – Ueda/Allegro 3:0
(11:8/11:7/11:8)

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