Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) verschärft die Regularien der Fußball-Regionalliga Bayern. Schon ab der kommenden Saison ist auf allen Sportplätzen eine Flutlichtanlage Pflicht. Vereinen, die derzeit über kein Flutlicht verfügen, wird einmalig eine einjährige Ausnahmegenehmigung gewährt.
Betroffen von der Verschärfung der Zulassungsvorschriften ist auch der TSV Aubstadt. Dessen Vereinsvorsitzender Herbert Köhler ist von der Nachricht alles andere als begeistert, dass spätestens im Juli 2025 eine Flutlichtanlage in Aubstadt betriebsbereit sein muss.
In der Vergangenheit, sagt der 73-Jährige, habe es bei diesem Thema vom Verband immer wieder mal Andeutung gegeben. Erstmals konkreter wurden sie vor zwei Wochen bei der Liga-Tagung. Da stellte der BFV den Klubs die Pläne vor, danach wurden sie im Umlaufverfahren beschlossen. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass es jetzt so schnell so kommt", sagt Köhler, der für die Installation einer Flutlichtanlage in der NGN-Arena Kosten im sechsstelligen Bereich auf seinen Klub zukommen sieht.
Für BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, den Vorsitzenden der Zulassungskommission der Regionalliga Bayern, ist die Flutlichtpflicht – gefordert wird eine Mindestleistung von 400 Lux – ein Schritt auf dem Weg der Weiterentwicklung der Liga. Man wolle, wird Faltenbacher in einer Mitteilung des Verbands zitiert, bei "der Spielplangestaltung deutlich mehr Flexibilität gewinnen und damit den Terminplan entzerren".
Eine weitere Absage wegen fehlenden Flutlichts soll es in der Regionalliga Bayern nicht geben
In dieser Saison hatte die Absage des Spiels zwischen dem SV Schalding-Heining und dem FC 05 Schweinfurt Wellen geschlagen. Auf der Anfahrt zu einem Abendspiel war der Bus der Schweinfurter auf der Autobahn in eine Vollsperrung geraten. Als sich der Stau auflöste, waren die Nullfünfer umgekehrt. Weil der Hauptplatz in Schalding-Heining nicht über Flutlicht verfügt, hätte die Partie nicht im Hellen zu Ende gespielt werden können.
Der Verband verweist in seiner Mitteilung darauf, dass die Regionalliga Bayern die einzige der fünf vierten Ligen ist, die aktuell noch kein Flutlicht vorschreibt. "Wir wissen, dass dies für den einen oder anderen Verein nicht leicht ist. Wir haben diesen Schritt deshalb ausführlich mit allen Beteiligten diskutiert und nicht zuletzt mit Blick auf die Vereine eine Karenzzeit von einem Jahr vorgesehen", sagt Jürgen Faltenbacher.
Neben dem TSV Aubstadt und dem SV Schalding-Heining geraten auch die SpVgg Ansbach und die DJK Vilzing durch die anstehende Neuregelung unter Zugzwang. Immerhin: Rund um den Sportplatz in Aubstadt wurden in der Vergangenheit schon Leerrohre verlegt, durch die in Zukunft die elektrischen Leitungen zu den Flutlichtmasten laufen könnten.
Das öffentliche Trainergespräch im Sportheim des TSV Aubstadt könnte wegfallen
Noch etwas wird sich ab der kommenden Saison ändern. Künftig schreibt der BFV eine nicht öffentliche Pressekonferenz vor oder die Einrichtung einer Mixed-Zone, wie man sie aus der Bundesliga kennt. "Pressekonferenzen sind ein leidiges Dauerthema", wird Verbandsspielleiter Josef Janker in der Mitteilung des Verbands zitiert, "es kam immer wieder zu Störungen und auch verbalen Entgleisungen von Zuschauern. Auch wenn wir das Thema wieder und wieder angesprochen und diskutiert haben, ist leider keine Besserung eingetreten".
Damit könnte das Ende des öffentlichen Trainergesprächs eingeläutet sein, das der TSV Aubstadt seit vielen Jahren nach Spielen im Sportheim anbietet. "Das trifft uns", hadert Herbert Köhler, "viele Fans warten und freuen sich gerade darauf". Auch bei diesem Thema wolle der TSV-Vorstand nun beraten, wie er damit umgehen will.
Die Mannschaft des TSV Aubstadt ist derweil am Montag in ihre zweite Vorbereitungswoche gestartet. Drei Trainingseinheiten hat Trainer Julian Grell angesetzt und ein erstes Testspiel. Am Freitag, 18.30 Uhr, gastiert der Regionalligist bei Bezirksligist FC Strahlungen – ein Flutlichtspiel.
In einer vorherigen Version hatte es geheißen, der TSV Buchbach verfüge über kein Flutlicht. Gemeint war die DJK Vilzing. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.