Die Vizemeisterschaft in der Fußball-Kreisklasse Rhön 2 holte sich der FC Eibstadt in der vergangenen Saison auf dem Kleineibstädter Sportplatz. Der Klassenerhalt in der per Relegation gegen den FC Reichenbach/Burglauer/Windheim erreichten Kreisliga soll diese Runde in Großeibstadt geschafft werden. Bereits am ersten Spieltag an diesem Sonntag, 15 Uhr, kommt es dort zum besonderen Grabfeld-Derby: Der Aufsteiger FC Eibstadt empfängt den Bezirksligaabsteiger TSV Trappstadt.
Die Feierlichkeiten der Mannschaft von Trainer Jochen Tüchert (41) sind Vergangenheit. Die Freude über das nach der zweiten Vizemeisterschaft große Ziel, "das wir erreichen wollten, als ich 2019 hierher gekommen bin", ist dem Ernst der Vorbereitung gewichen. "Wenngleich uns die Vorfreude auf die neue Liga zusätzlich motivierte", so die Lagebeschreibung Tücherts.
Warum Florian Zirkelbach zum FC Eibstadt gewechselt ist
Fünf Wochen á drei Trainingseinheiten und fünf Testspiele sollten die FC'ler auf Vordermann gebracht haben. Ohne Jannik Hartmann, den es "zurück nach Stadtlauringen zu seinen Kumpels" zog und ohne Keeper Patrick Russek, der nach Sulzfeld wechselte. Fürs Tor stehen Tüchert und seinem Co-Trainer Manuel Mauer mit Stefan Trammer und Lino Schöppach vom TSV Aubstadt II zwei Torhüter, "1a und 1b", zur Verfügung.
Lukas Barthelmes, ebenfalls aus Aubstadt, soll Hartmann als Außenverteidiger ersetzen: "Positionsbezogene Neuzugänge." Während Tücherts Schwager Florian Zirkelbach, vom TSV Bad Königshofen gekommen, nicht, wie dort als Co-Trainer, sondern nur als Spieler eingreift. "Wir wollten immer schon mal was zusammen machen und uns lief die Zeit davon. Er wird 37 und hat so viel aktive Zeit auch nicht mehr vor sich." Man habe gegen sehr gute Gegner getestet "und gesehen, dass Fehler noch mehr bestraft werden als bisher. Wir haben in jedem Spiel zwei Gegentreffer bekommen und in drei Spielen fünf Tore gemacht. Das gelingt aber nicht immer, wir müssen hinten die Fehler minimieren."
Jochen Tüchert hat bezüglich der Offensive ein gutes Gefühl
Ein gutes Gefühl hat er, was die Offensive betrifft: "Daniel Fürst, Joschka Hartmann und Niklas Fürst sind schon sehr gute Spieler, wenn sie fit sind. Aber vorne geht auch das Abwehren los." Man habe die letzten drei Jahre vieles spielerisch gelöst. "Jetzt muss man den Ball auch mal über die Saale joggeln, wenn´s sein muss. Das müssen wir noch lernen." Als Favoriten sieht er Trappstadt ("kein großer Aderlass") und Thulba ("super Rückrunde"). Und Eibstadt: "Ich hoffe, dass wir schnellstmöglich die Punkte für den Klassenerhalt zusammen haben. Das sollte klappen, wenn keine bösen Verletzungen dazwischen kommen."
Nach zwei Spielzeiten auf Bezirksebene kommt der TSV Trappstadt wieder in die Fußball-Szene der Kreisregion zurück. Trainer war und ist der Herbstädter Martin Beck (40). Er geht mit einer "durchaus positiven Grundstimmung" in diese Saison. Im Gegensatz zur vorherigen lief die Vorbereitung viel besser als die vergangene, in welcher er u. a. keinen Co-Trainer hatte.
Tüchert: "Die beste Vorbereitung, die wir bisher hatten."
Eine große Beteiligung und hohes Engagement von allen in den sechs Wochen mit je drei Trainingseinheiten und beim Trainings-Wochenende in Elfershausen habe er festgestellt. "Es war die beste Vorbereitung, die wir bisher hatten." Heuer sei man auch im Trainerteam etwas breiter aufgestellt. "Mein Schwager Martin Naber ist als mein Co-Trainer mit eingestiegen. Und Ralf "Lala" Wolf teilt sich mit Gerd Häpp die Rolle des Torwarttrainers. Es läuft wirklich super."
Verlassen hat den TSV David Büschelberger, der im DFB-Stützpunkt in Großbardorf als Trainer einstieg und wieder in Sulzdorf spielt. Von dort bekam man im Gegenzug Luke Harth, aus der eigenen Jugend Luis Werner, von Aubstadt II Andreas Heuring und aus Bad Königshofen den Alslebener Manuel Nees. "Man hat das Gefühl, als sei ein frischer Wind drin" spürt Beck eine Art Aufbruchstimmung.
Hannes Mauer trifft seinen Onkel Andy Mauer
Eine besondere Begegnung als Gegner auf dem Platz gibt es für Hannes Mauer aus Trappstadt, ausgebildet in Großbardorf, der es mit seinem Onkel Andy Mauer aus Kleineibstadt das erste Mal zu tun bekommt. Von einer Favoritenrolle "weiß ich nix", befindet Beck. "Nur, dass man da als Absteiger immer rein gedrängt wird." In seinem Ziel steckt ebenso viel Demut wie Mut: "Wenn wir etwas weniger Verletzungspech als zuletzt hätten, könnte es eine gute Saison werden."