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Fußball: Relegation
FC Eibstadt schafft nach fünf Jahren vor über 1100 Zuschauenden das Comeback in die Fußball-Kreisliga Rhön
FC Reichenbach/Burglauer/Windheim scheitert an seiner Abschlussschwäche und baut auf seine zweite Chance. Warum das Spiel ein Fußballfest in Bad Neustadt war.
Eibstadts Janek Hartmann (unten) fährt Reichenbachs Niklas Zimmermann erfolgreich in die Parade und kann klären.
Foto: Rudi Dümpert | Eibstadts Janek Hartmann (unten) fährt Reichenbachs Niklas Zimmermann erfolgreich in die Parade und kann klären.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:28 Uhr

Seit Samstagabend halb neun ist der FC Eibstadt zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte wieder Kreisligist. Im Relegationsvergleich mit dem Kreisliga-Viertletzten FC Reichenbach/Burglauer/Windheim gelang dem Team von Trainer Jochen Tüchert, Kreisklasse-2-Zweiter, ein verdienter, aber bis zum Abpfiff nie ganz sicherer 1:0-Sieg. Eibstadt kehrt somit nach fünf Jahren wieder in die Kreisliga zurück.

Gewinner war an diesem imposanten Fußball-Abend vor Sonnenuntergang ein weiterer. Wenn sich ein Fußballplatz freuen kann, dann war es der in den Hofwiesen von Bad Neustadt über die herrliche Kulisse mit 1164 Zuschauenden samt ihrer Ideen von A wie Anfeuerung bis Z wie Zusammenhalt. Zum vollends gelungenen Fußballfest hätte nur noch ein prickelndes Fußballspiel gefehlt.

Beide Mannschaften haben schon deutlich besseren Fußball gespielt

Doch diesbezüglich musste man Abstriche machen. Beide Trainer, Jochen Tüchert und Sven Ludsteck, waren sich einig, dass "meine Mannschaft schon besser gespielt hat als heute." So eine Kulisse ist halt doch nicht alltäglich für die Spieler, das Ziel ebenso. Selbst Gert Müller, dem VfL-Vorsitzenden, fehlte "eine Prise Temperament zum Event" an der in den letzten Jahren vergleichsweise verwaisten Sportanlage.

FC Reichenbach nutzt seine Chancen nicht

Der Unterklassige setzte sich nicht ganz unerwartet durch. "Wir haben halt wieder nichts reingebracht", stellte Ludsteck als Ursache fest. Für den schwächsten Angriff der Kreisliga war selbst die diesmal nicht fehlerfreie Eibstädter Abwehr nicht zu überwinden. "Fürstlich" geht es zudem meistens bei Siegen der Mannschaft vom Saale-Oberlauf zu. Doch der eine, der wieder genesene Niklas Fürst, sah sich strikter Manndeckung von Julian Bötsch gegenüber. Und für Daniel Fürst hatte sich Ludsteck für fließenden Wechsel in der Bewachung entschieden. So richtig torgefährlich wurden sie beide nicht.

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Und so schwankte das Niveau des Spiels eher länger als kurz tatsächlich im Bereich hintere Kreisliga/vordere Kreisklasse - und das zunächst mit vertauschten Rollen. Es dauerte, bis es überhaupt in die Gänge kam, so groß war der Respekt voreinander und so klein das Risiko, das man zu gehen bereit war.

Kilian Katzenberger köpft Eibstadt ins Glück

Die Eibstädter waren schließlich gewarnt von der Relegation ein Jahr zuvor gegen Wülfershausen. Die Ansagen der Fans, verbal und auf den Bannern ("Auf geht’s, Teutonen, schießt ein Tor!") waren klarer als die Aktionen auf dem Feld. Diese Teutonen mussten mit ihren ersten selber kreierten Chancen lange warten. Als nämlich Keeper Trammer retten musste (25.), war man durch einen Abwehrfehler eingeladen worden. Dagegen fuhr der FC Eibstadt die Ernte des Tages, einer ganzen Saison, bereits in der 28. Minute ein. Durch Kilian Katzenbergers Kopfball nach einer Ecke: Keine feine Kombi, ein Standard reichte schon.

Reichenbachs Patrick Schmidtke (links) setzt sich hier gegen Eibstadts goldenen Torschütze Kilian Katzenberger durch. Rechts sein Teamkamerad Linus Memmel.
Foto: Rudi Dümpert | Reichenbachs Patrick Schmidtke (links) setzt sich hier gegen Eibstadts goldenen Torschütze Kilian Katzenberger durch. Rechts sein Teamkamerad Linus Memmel.

Turbulenzen gab es vor Trammers Tor in der 37. Minute. Da lenkte er zunächst an die Latte und parierte auch den zweiten Ball. Es war in der Phase, als Reichenbach immer stärker wurde. Ludsteck schickte seine Truppe mit neuem Elan in die zweite Halbzeit, brachte auch frischen Wind von der Bank, während Tücherts Truppe gefährlich passiv wirkte. Nur ein weiterer Fehler und schon wäre man aus den Wolken gefallen – wie gegen Wülfershausen. Die Fans des Verlierers hatten auf ihrem Transparent die Devise vorgegeben: "K.o-Spiele spielt man nicht, man gewinnt sie."

Reichenbach setzt auf seine zweite Chance

Das beherzigten die aus Groß- und Kleineibstadt, obwohl sie mehrfach versäumten, den Sack zuzumachen. So wollte Joschka Hartmann (73.) mit der Hacke zaubern, anstatt die von Daniel Fürst aufgelegte Kugel einfach rein zu schieben. Wenig später hatte Hartmann einfach Pech, traf nur die Latte. So geriet die Partie mehr und mehr zum Abnutzungskampf, an dessen Ende es Jubel und Freude sowie Enttäuschung und Trauer, aber keinerlei Pyrotechnik oder sonstigen gefährlichen oder beleidigenden Begleitumstände gab. Einen nicht unerheblichen Part dazu trug auch Schiedsrichter Christian Wolf bei, mit nur vier Gelben Karten und einer unaufgeregten Leitung des Spiels.

"Das 1:1 lag mehrfach in der Luft. Heute hat die Nervosität regiert", befand Sven Ludsteck hinterher und setzt auf die zweite Chance gegen Sulzthal. Die Partie findet am Freitag, 9. Juni, um 18.30 Uhr in Rannungen statt. "Es war ein schlechtes Spiel, aber das ist egal heute", gestand Jochen Tüchert. "Heute hatten wir das Glück, das uns im letzten Jahr fehlte."

Die Statistik des Spiels

Fußball: Kreisliga-Relegation, Männer
FC Eibstadt- FC Reichenbach/Burglauer/Windheim 1:0 (1:0)

Eibstadt: Trammer – Janek Hartmann, T. Mauer, Katzenberger, Hesselbach – A. Mauer, Pecat – Memmel, N. Fürst, Joschka Hartmann – D. Fürst. Rückwechselspieler: Mathe, Knauer.
Reichenbach/Burglauer/Windheim: Reß – P. Hergenöther, Hillenbrand, Pickel, J. Hergenröther – J. Bötsch, Back – Dietz, Schäfer – Zimmermann – Schmidtke. Rückwechselspieler: Katzenberger, Erhard, Frank, Seufert, S. Bötsch.
Schiedsrichter: Christian Wolf (DJK Langenleiten). Zuschauende: 1164 (beim VfL Sportfreunde Bad Neustadt). Tor: 1:0 Kilian Katzenberger (28.).
Quelle: rd
 
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