Nach dem 1:1 (1:0)-Unentschieden im Spitzenspiel der Fußball-Landesliga sind die zuvor ohnehin eher vagen Aufstiegshoffnungen des Gastgebers TSV Großbardorf noch ein bisschen geringer geworden, während Tabellenführer TSV Karlburg seine Position im Titel- und Aufstiegsrennen durch das Unentschieden am Samstagnachmittag verteidigte. Allerdings bestimmte die Mannschaft von Bardorfs Trainer Mario Schindler am eindeutig das Geschehen auf dem Spielfeld in der Bioenergie Arena.
Für Gästetrainer Markus Köhler war es ein Spiel mit vielen Emotionen. "Es war eine unruhige und hektische Partie mit wenig Spielfluss. Beide Teams verteidigten mit Leidenschaft ihr eigenes Tor. Die Großbardorfer sind verdient in Führung gegangen, weil sie den in der ersten Halbzeit herrschenden Wind besser ausgenutzt haben." Köhler gab zu, dass es nicht das beste Spiel seiner Mannschaft gewesen war. "Aber die Mentalität war heute da. Wir haben bis zuletzt an unsere Chance geglaubt, obwohl der Ausgleich nicht gerade durch Großchancen in der Luft lag. Deshalb war es ein glücklicher Punktgewinn."
Mario Schindler lobt seine Mannschaft
Sein Gegenüber Mario Schindler war enttäuscht, dass seine Mannschaft nur einen Punkt erspielt hatte. "Heute hätten wir auf jeden Fall einen Sieg verdient. Wir haben den Tabellenführer so bespielt und bearbeitet, dass er kaum eine Torchance hatte. Bis zum Ausgleich hatte er lediglich eine Möglichkeit, aus dem Spiel heraus schon einmal gar keine. Wir waren fleißig, haben gut weg verteidigt, haben sie zu Fehlern gezwungen und hatten schon in der ersten Halbzeit eine sehr gute Chancen zum 2:0."
Damit sprach er den Seitfallzieher von Yasir Aldijawi an, den der Karlburger Schlussmann Marvin Fischer-Vallecilla mit einer Glanzparade aus dem Eck fischte. Die größte Chance der Hausherren vereitelte der Gast, als man das Leder noch von der Linie holte. Insgesamt war Schindler mit dem Auftreten seiner Elf einverstanden. "Meine Jungs haben ein grandioses Spiel gezeigt, haben sich aber leider nicht dafür belohnt."
Vom Anpfiff merkte man den Platzherren an, dass sie gewillt waren, den Neun-Punkte-Rückstand auf den Tabellenführer zu verringern. Ein Treffer gelang zunächst schon nach 13 Minuten, als Jannik Göller sich das Leder an der Grundlinie erkämpfte, flach nach innen passte und Yasir Aldijawi das Spielgerät über die Linie zum umjubelten Führungstreffer drückte. Da der Gästetorwart den Seitfallzieher von Aldijawi entschärfte und die Hausherren in einigen Szenen den Abschluss vergaßen, hatte die knappe 1:0-Führung zur Halbzeit Bestand.
Auch nach Wiederanpfiff hatten die Bardorfer mehr vom Spiel und hätten die Partie durchaus für sich entscheiden können, aber man vergab einige gute Möglichkeiten zum 2:0. So blieben die Gäste weiterhin im Spiel und hatten Glück, dass man in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich durch Marco Kunzmann erzielte, der die Hoffnung auf einen Dreier des TSV Großbardorf jäh beendete.
Trotzdem war Schindler nicht unzufrieden. "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es fehlen noch ein paar Prozent. Wenn wir in der Vorrunde so gespielt hätten, stünden wir anders da. Wir haben einen super Trend und sind in der Rückrunde noch ungeschlagen. Wir werden so weiterarbeiten und schauen, was am Ende rauskommt."
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
TSV Großbardorf – TSV Karlburg 1:1 (1:0).
Großbardorf: Voll – Alawami (78. Schmitt), Götz (80. Tahir), Peci (80. Reiher), Göller, Müller, Schulz, Zeitler, Baum, Aldijawi (74. Wäcke), Schwab.
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Winter, Fenske (80. Fleischmann), Schramm, Martin (70. Jeni), Schlagmüller (90. +4 Meyer), Wabnitz, Kübert, Tudor (68. Hock), Fries, Kunzmann.
Schiedsrichter: Demlehner (Eggenfelden). Zuschauende: 130. Tore: 1:0 Yasir Aldijawi (13.), 1:1 Marco Kunzmann (90. + 3). Zeitstrafe: Jannik Göller (84., Großbardorf).
