
Auf dem Frammersbacher Sportgelände kommt es an diesem Freitag (18.30 Uhr, Liveticker auf mainpost.de) zum Endspiel um die Meisterschaft in der Bezirksliga West: In der Partie zwischen dem Spitzenreiter TuS Frammersbach und dem punktgleichen Tabellenzweiten ASV Rimpar entscheidet sich, wer nach einer spannenden Saison mit dem Titel in der Tasche in die Landesliga aufsteigt.
"Im Endeffekt kann man sich nichts Besseres vorstellen. Du kannst nur gewinnen, denn selbst wenn man dieses Spiel verliert, hat man die Aussicht auf weitere Spiele vor großer Kulisse", erklärt Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein seine Vorfreude.
Dennoch wolle er es keineswegs als Anreiz verstanden wissen, den Aufstieg über die Relegation anzustreben. Der 32-Jährige sieht seine Mannschaft wegen des 3:1-Erfolgs im Hinspiel leicht im Vorteil – und aufgrund der daraus folgenden Tatsache, dass den Nordspessartern somit ein Unentschieden reichen würde, um die Saison mit dem Meistertitel zu krönen.
Patrick Amrhein bleibt bei der bewährten Frammersbacher Taktik
"Ich glaube, wir sind fußballerisch die bessere Mannschaft, allerdings fehlt uns teils die Cleverness", schätzt Amrhein, der mit seiner Mannschaft optimistisch der Partie entgegenblickt. "Wir werden's packen", sagt er selbstbewusst. Auf die Taktik angesprochen, erklärt er, dass er nichts ändern wolle: "Wir werden uns nicht hinten reinstellen und abwarten – das ist nicht unser Spiel", betont er.
Vielmehr wolle der Frammersbacher Spielertrainer, der mit seinen 35 Toren maßgeblichen Anteil am Erfolg des Tabellenersten hat, das Spiel von Beginn an kontrollieren und am Ende gewinnen. Personell kann Amrhein aus dem Vollen schöpfen, denn die Sperre von Hannes Weber ist abgelaufen und die zuletzt angeschlagenen Dominik Englert sowie Patrick Geiger werden wohl ebenfalls dabei sein. "Bei solch einem Spiel beißt man die Zähne zusammen", ist er sich hinsichtlich der Motivation sicher.
Marcel Heck möchte mit dem ASV Rimpar lieber direkt aufsteigen
Als eine Mischung aus Vorfreude und Aufgeregtsein beschreibt Rimpars Trainer Marcel Heck seine Gefühle zwei Tage vor dem großen Saisonfinale. "Ich sehe beide Mannschaften auf Augenhöhe", erklärt der 32-Jährige und ergänzt: "Klar hat Frammersbach einen kleinen Vorteil. Aber wenn man schon ein kleines Stück vom Kuchen in der Hand hat, besteht auch die Gefahr, dass man es verliert."
Viel werde vom Spielverlauf abhängen. So sei im Hinspiel der frühe Platzverweis gegen seine Elf entscheidend gewesen, findet er. "Unser Ziel ist es, den Aufstieg direkt zu schaffen", macht Heck deutlich. Denn aufgrund seiner Erfahrung ist der Umweg über die Relegation "ganz hart".
Als Aktiver habe er, als es mit dem ASV Rimpar um den Bayernliga-Aufstieg gegangen sei, die bittere Erfahrung gemacht, dass man nach vier Spielen an nur einem Tor gescheitert sei. Nachdem der ASV vor Wochenfrist noch drei an Corona erkrankte Spieler in den Reihen hatte, müsse sich kurzfristig entscheiden, ob diese nun einsatzfähig seien.
Frammersbachs Sportleiter Jochen Mill sieht die Teams auf Augenhöhe
Wenn an diesem Freitagabend die Partie auf dem Frammersbacher Sportgelände in der Orber Straße vom Unparteiischen Steffen Ehwald aus Geldersheim (Landkreis Schweinfurt) angepfiffen wird, haben fleißige Helferinnen und Helfer, allen voran TuS-Sportleiter Jochen Mill, im Vorfeld eine Menge Arbeit geleistet.
"Die Freude überwiegt noch", erklärte Mill am Mittwochnachmittag mit einem Lachen, während er mitten in den Aufbauarbeiten steckte. Denn aufgrund der erwarteten, hohen Zuschauerzahl sei einiges zu bewältigen. "Das fängt bei den Parkplätzen an und geht mit der Bewirtung und den Helfern weiter. Wir wollen, dass am Ende alles gut klappt", weiß er um die Anforderungen.
Rund 800 Bratwürste, 200 Rindswürste, Brötchen, Pommes und Brezeln seien bestellt. "Egal, wie das Spiel ausgeht, wird es ein Abschlussfest geben", sagt der Frammersbacher Sportleiter, der beide Konkurrenten auf Augenhöhe sieht. Mill, der früher selbst als Spielertrainer bei seinem Heimatverein aktiv war, kann sich nicht an eine solche Konstellation am letzten Spieltag erinnern: "Das ist schon etwas Besonderes."