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FUSSBALL: LANDESLIGA NORDWEST
Test zum Lernen: Was der TSV Karlburg aus dem Spiel gegen die Würzburger Kickers mitnimmt
Bei der 0:4-Niederlage gegen den Regionalligisten kommt die Heimelf zu keinem einzigen Torabschluss. Nicht zuletzt, weil sie in der Defensive zu beschäftigt ist.
Eine typische Szene für das Geschehen im Mittelfeld: Karlburgs Neuzugang Markus Mjalov (unten) ist im Zweikampf mit Kickers-Kapitän Peter Kurzweg nur zweiter Sieger.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Eine typische Szene für das Geschehen im Mittelfeld: Karlburgs Neuzugang Markus Mjalov (unten) ist im Zweikampf mit Kickers-Kapitän Peter Kurzweg nur zweiter Sieger.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:32 Uhr

Als am Donnerstagabend die Dämmerung über den Karlburger "Invicta Sportpark" hereinzog, saßen die Spieler des heimischen TSV auf dem Rasen, dehnten ihre Muskulatur aus und unterhielten sich in entspanntem Ton. Also eher wie nach einer Trainingseinheit und nicht wie nach einem verlorenem Fußballspiel.

Gleichwohl hatte der Siebte der abgelaufenen Landesliga-Saison zuvor ein Spiel bestritten und dieses mit 0:4 (0:3) verloren. Gegner in diesem Testspiel zehn Tage nach Beginn der Karlburger Saisonvorbereitung war allerdings das derzeit wohl am besten besetzte Fußballteam Unterfrankens gewesen – der FC Würzburger Kickers, Zweiter der letzten Regionalliga-Runde. "Das ist eine Mannschaft, die unter Profi-Bedingungen trainiert, zweimal am Tag", erklärte Karlburgs Trainer Markus Köhler, dessen Spieler sich dreimal wöchentlich zu Übungseinheiten treffen.

Der TSV-Coach wies ferner darauf hin, dass die Gäste aufgrund nur geringer personeller Änderungen gegenüber der Vorsaison eingespielt gewesen seien und außerdem Aufstiegsambitionen in die Dritte Liga hegten. "Insofern ist es klar, dass das Spiel so läuft", machte Köhler deutlich, dass ihn die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen nicht überrascht hätten.

Viel Arbeit für die Hintermannschaft

So geriet das Testspiel zur anspruchsvollen Trainingseinheit für die Karlburger, in der Keeper Marvin Fischer-Vallecilla zahlreiche Bälle zu halten kriegte, die Abwehr viel zu verteidigen hatte und Mittelfeldspieler versuchten, Bälle irgendwie zu behaupten. Zu einem Karlburger Torabschluss reichte es freilich die gesamten 90 Minuten nicht. Nicht zuletzt deshalb, weil selbst schnelle Offensivkräfte wie ein Marco Kunzmann in Laufduellen mit den Würzburger Verteidigern stets hinten dran waren. Und jede Offensivaktion des Würzburger Regionalligisten konnte dann auch nicht unterbunden werden, so dass die Kickers am Ende zu vier Toren und einigen weiteren guten Chancen kamen vor rund 600 Zuschauenden.

"Insgesamt haben das die Jungs trotzdem gut gemacht", fand Karlburgs Kapitän Marvin Schramm, der seinen Arbeitsplatz dort gehabt hatte, wo mächtig viel los war – nämlich in der Innenverteidigung der TSV-Defensive. Die Spieler der Karlburger Viererkette, die in der Anfangsbesetzung mit Fabio Tudor, Marvin Schramm, Cedric Fenske und Max Lambrecht so auch beim Landesliga-Start am 22. Juli in Lichtenfels auflaufen könnte, verhinderten dabei noch das ein oder andere Würzburger Tor.

Bisweilen harte Lehrstunde

Marvin Schramm verwies darauf, dass in seinem Team neun Spieler gefehlt hätten. Etwa die zentralen Mittelfeldakteure Jan Martin oder Sebastian Fries. In der zweiten Hälfte wurden dann mit Kai Schlagmüller, Sebastian Reusch oder Fabian Jordan Neuzugänge eingewechselt, die in der Vorsaison noch in der Kreisliga oder Kreisklasse gespielt hatten. Doch Markus Köhler hatte bereits zu Beginn der Runden-Vorbereitung betont, dass es das Ziel sei, die Akteure, die zuvor unterklassig aktiv gewesen waren, an das Landesliga-Niveau heranzuführen. Insofern war das Spiel gegen die Kickers eine – wenn auch bisweilen harte – Lehrstunde.

Die 1:0-Führung der Kickers nach nur fünf Minuten: Karlburgs Cedric Fenske (links verdeckt) hat die Hereingabe von Benjika Caciel abgefälscht, Würzburgs Angreifer Saliou Sane (Zweiter von rechts) verstellt TSV-Keeper Marvin Fischer-Vallecilla (Zweiter von links) die Sicht, so dass Kapitän Marvin Schramm (rechts) auch nichts mehr retten kann.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die 1:0-Führung der Kickers nach nur fünf Minuten: Karlburgs Cedric Fenske (links verdeckt) hat die Hereingabe von Benjika Caciel abgefälscht, Würzburgs Angreifer Saliou Sane (Zweiter von rechts) verstellt TSV-Keeper ...

Mit einem vergrößerten Kader wollen es die Karlburger eine Situation wie im Spätherbst 2022 vermeiden, als sie nach zahlreichen Verletzungen personell auf der letzten Rille fuhren und den Anschluss an die Spitzenplätze der Landesliga verloren. Ob in der neuen Konstellation in der Spielzeit 2023/24 mehr als Platz sieben, mit dem Köhler und sein Team die Vorsaison abgeschlossen hatten, herausspringt, darauf gab das Testspiel am Donnerstagabend allerdings noch keinen Hinweis, weil die Kickers schlichtweg zu wenig gegnerische Offensivaktionen zuließen.

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Die TSV-Offensive könnte bei den nächsten Tests dann mehr im Fokus stehen: Etwa wenn es am Dienstag, 4. Juli, beim Turnier um den "Schleich Cup" in Altfeld gegen Bezirksliga-Aufsteiger SV Birkenfeld geht oder am Sonntag, 16. Juli, beim Kreisliga-Meister FV Helmstadt. Ein Fingerzeig, was für die Karlburger in der kommenden Saison möglich ist, könnte es am Freitag, 14. Juli, geben. Dann ist nämlich Bayernligist FV 04 Würzburg in der dritten Qualifikationsrunde zum Verbandspokal-Wettbewerb zu Gast.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Testspiel
TSV Karlburg – FC Würzburger Kickers 0:4 (0:3)
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Tudor, Schramm, Fenske (68. Reusch), Lambrecht – Kuß (72. Seeger), Wabnitz – Hock (58. Schlagmüller), Karle (64. Franz), Mjalov (68. Jordan) – Kunzmann (58. Jeni).
Würzburg: Friedsam – Haas (46. Montcheu), Wegmann (46. Wegmann), Unrath, Kurzweg (46. Littmann) – Karimani, Zaiser (72. Wessig), Meisel (72. Grill) – Caciel (46. Fischer), Sane, Agbaje.
Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim). Zuschauende: 600. Tore: 0:1 Cedric Fenske (5., Eigentor), 0:2, 0:3 Saliou Sane (35., 36., Foulelfmeter), 0:4 Noah Agbaje (82.).
Quelle: urs
 
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