Am Tag vor Dreikönig war sie dann auch vorbei – die Hallenfußball-Saison endete für den FV Karlstadt mit dem Ausscheiden in der Vorrunde bei der Kreismeisterschaft in Rottendorf. Platz acht stand für den Kreisligisten am Freitagabend in der Schlussabrechnung. Zwei Niederlagen, zwei 0:0-Unentschieden sowie kein selbst erzielter Treffer waren eine eher unbefriedigende Bilanz. Zumal die Kicker aus der Main-Spessart-Kreisstadt im Vorjahr noch im Finale gestanden waren und sich so sogar für die Bezirksmeisterschaft qualifiziert hatten.
"Wir haben ja auch eine gute Ausrede", hatte FV-Trainer Jens Fischer schon eine Woche zuvor beim Silvesterturnier in Rimpar, das das Team auf dem letzten Platz beendet hatte, angedeutet, warum es bei den dem Hallenfußball durchaus zugeineigten Karlstadtern in diesem Winter nicht so recht laufen mochte. Das Team hatte zwar insgesamt vier Hallenturniere bestritten, aber keine einzige Vorbereitungs-Trainingseinheit unter dem Hallendach absolviert. Grund: Die Erwin-Ammann-Halle in Karlstadt ist zur Notunterkunft für Geflüchtete geworden, die Karlstadter Kicker haben lediglich die Halle der Realschule zur Verfügung. "Da kannst du Krafttraining machen. Aber zum Fußballspielen ist es einfach zu klein", erklärte Jens Fischer.
So wurden das Vorturnier zur Kreismeisterschaft in Unterpleichfeld, die Endrunde in Rottendorf sowie die Turniere in Rimpar und Burgsinn ohne Vorbereitung unter Hallenbedingungen absolviert. Was der Karlstadter Begeisterung für den Hallenkick – anders als bei vielen anderen Vereinen – jedoch keinen Abbruch tat. "Die Jungs haben einfach Bock auf Hallenfußball", betont Jens Fischer.
Daher hatten sich seine Spieler etwas vorgenommen und waren nach den Worten ihres Trainers "erschrocken" über ihre Leistung beim Auftaktspiel, das mit 0:5 gegen den Ausrichter und späteren Finalisten TSV Rottendorf verloren ging. Dass es auch besser geht, bewiesen die Karlstadter anschließend beim 0:0 gegen den späteren Meister TSV Lengfeld. In dieser Partie hatte Alperem Yildirim sogar den Karlstadter Siegtreffer auf dem Fuß, als er die komplette Lengfelder Hintermannschaft inklusive Torhüter Okkes Karakurt ausgespielt hatte, anschließend den Ball jedoch am leeren Tor vorbeischob.
Nun können sich die Karlstadter wieder der Vorbereitung auf die Kreisliga-Runde im Freien widmen. Auf Rasen läuft’s in dieser Saison übrigens anders als in der Halle gut für den FV: Jens Fischers Team, das in der Vorsaison noch bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt hatte bangen müssen, liegt in der Kreisliga Würzburg 2 mit gebührendem Abstand auf die Abstiegszone auf Tabellenplatz sieben.
Auch der zweite Main-Spessart-Vertreter bei der Kreismeisterschaft hatte zuletzt Konsequenzen gespürt, dass eine Sporthalle von geflüchteten Menschen belegt worden war. Der SV Altfeld hatte sein traditionelles Jugendturnier von der nicht verfügbaren Marktheidenfelder Main-Spessart-Halle nach Trennfeld verlegen müssen.
Der Vorbereitung des Altfelder Männerteams, das erst kurz vor Turnierbeginn wegen des Verzichts des SSV Kitzingen ins Teilnehmerfeld der Kreismeisterschaft nachgerückt war, tat diese Hallensperrung jedoch keinen Abbruch. "Wir haben zum Glück eine Halle in Altfeld, in der wir uns vorbereiten konnten", sagte SVA-Sportleiter Christopher Gebert, der als aktiver Fußballer auch einer der prägenden Figuren im Altfelder Team beim Turnier in Rottendorf gewesen war.
m Ende hatte der nachgerückte Kreisklassist nach zwei Siegen und zwei Niederlagen gerade einmal ein Pünktchen Rückstand auf den Gruppenzweiten (SG) VfR Burggrumbach, der das Halbfinale erreichte. Altfeld indes hatte die Runde der letzten Vier knapp verfehlt, aber ein durchaus vorzeigbares Turnier gespielt.