Trainer Markus Köhler sprach von einer "ordentlichen Leistung", und dennoch stand am Ende nach dem 2:3 (1:1) am Samstagnachmittag beim VfB Eichstätt die erste Niederlage für den TSV Karlburg in der noch jungen Saison der Fußball-Bayernliga Nord.
Eine Niederlage, die aus Karlburger Sicht vermeidbar gewesen wäre, führte doch der Aufsteiger beim Mitfavoriten auf den Meistertitel nach 70 Spielminuten noch mit 2:1. Doch in einer turbulenten Endphase mit zwei Eichstätter Treffern und einer Gelb-Roten Karte gegen Karlburgs Innenverteidiger Adrian Winter gab der Gast die Chance auf eine mögliche Überraschung noch aus der Hand.
"In der Anfangsphase hatten wir Probleme", räumte Köhler ein. Denn die nach der Sperre von Kapitän Marvin Schramm umformierte Abwehr des Gastes sah sich gerade in der ersten halben Stunden erheblichem Eichstätter Druck ausgesetzt. So konnte Florian Lamprecht auf dem rechten Flügel relativ unbehelligt durchlaufen und Lucas Schraufstetter mit einer flachen Hereingabe bedienen, der zum 1:0 einschob (11.). Auch in der Folge attackierten die Oberbayern früh und hatten weitere Gelegenheiten.
Eichstätter Defensive erweist sich als anfällig
Andererseits zeigte sich auch immer wieder, dass der VfB in der Defensive Mängel aufwies. So tauchte Marco Kunzmann nach gut 20 Minuten frei vor Eichstätts Keeper Felix Junghan auf, scheiterte jedoch am Schlussmann. Besser machte es der Karlburger Angreifer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als er nach einer weitergeleiteten langen Freistoßflanke frei stehend aus kurzer Distanz zum Abschluss kam und zum 1:1 einschob.
Nach der Pause spielte Köhlers Team dann auf Augenhöhe und ging durch ein Kontertor von Sebastian Fries sogar in Führung (68.), das Marco Kunzmann engagiert vorbereitet hatte. Doch brachte Karlburg den Vorsprung nicht ins Ziel, weil es sich unter zunehmendem Eichstätter Druck Schwächen leistete. Einen direkt an der Strafraumgrenze produzierten Freistoß beförderte Arif Ekin direkt durch die Karlburger Abwehrmauer zum 2:2 ins Tor (73.).
Und weil sich der bereits verwarnte Adrian Winter ein weiteres Foul leistete und darauf mit Gelb-Rot vom Platz musste (80.), verlor die Deckung der Gäste weiter an Stabilität. So kam der eingewechselte Pascal Schnittler im Strafraum zum Abschluss und erzielte das 3:2 (83.). Das anschließend noch zweimal in Gefahr geriet, aber der eingewechselte Youngster Marvin Kaiser ließ gleich zwei Möglichkeiten zum möglichen Karlburger 3:3 liegen.
Am Mittwoch Derby gegen den Würzburger FV
"Wir müssen in Zukunft vielleicht cleverer sein, damit wir solche engen Spiele auf unsere Seite ziehen", merkte Markus Köhler an, dessen Mannschaft bereits am Mittwoch den Würzburger FV zum unterfränkischen Derby empfängt.
Auf der Karlburger Bank saß bei der Partie übrigens ein neuer Torwart. Leon Zwickl, vergangene Saison noch beim Landesligisten FC Fuchsstadt und zuvor beim TSV Großbardorf in der Bayernliga aktiv war, hat sich dem Bayernliga-Aufsteiger angeschlossen.
In Fuchsstadt hatte er zuvor seinen Stammplatz zwischen den Pfosten verloren, weil der FC mit Lukas Wenzel einen Keeper vom Regionalligisten FC 05 Schweinfurt 05 geholt hatte. So werden die Karlburger künftig mit dem in Eichstätt spielenden Linus Eiselein, dem nach einer Verletzung im Aufbautraining befindlichen Marvin Fischer-Vallecilla und Zwickl gleich drei Akteure zur Verfügung haben, die für den Platz im Bayernliga-Tor infrage kommen.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
VfB Eichstätt – TSV Karlburg 3:2 (1:1)
Eichstätt: Junghan – Mayer (86. Weglehner), Johannis Zimmermann, Bösl, Ekin – F. Lamprecht, Schraufstetter, Leipold (86. Perconti), J. Fries – Hofrichter (69. Schnittler), Jan Zimmermann (47. Meixner).
Karlburg: Eiselein – Tudor (90. Ebert), Winter, M. Lamprecht, J. Leibold (70. Meyer) – Martin, Wabnitz – Karle (77. Kaiser), S. Fries, Hock (46. Wagner) – Kunzmann (79. Jordan).
Schiedsrichter: Peter Frank (Uttenreuth). Zuschauende: 300. Tore: 1:0 Lucas Schraufstetter (11.), 1:1 Marco Kunzmann (45.+1), 1:2 Sebastian Fries (68.), 2:2 Arik Ekin (73.), 3:2 Pascal Schnittler (83.). Gelb-Rot: Adrian Winter (80., Karlburg).