Der TSV Karlburg darf sich als Aufsteiger in die Fußball-Bayernliga Nord nicht nur auf stärkere Gegner einstellen, sondern auch auf veränderte Rahmenbedingungen. Dazu zählen längere Anfahrten zu den Gegnern, die zumeist aus Ober- oder Mittelfranken, Oberbayern oder der Oberpfalz kommen.
"Wir müssen schon morgens um Dreiviertelneun los. Die Spieler müssen sich ihr Mittagessen mitnehmen, um sich Energie zuzuführen", sagt Karlburgs Trainer Markus Köhler angesichts der Tatsache, dass am Samstag, 27. Juli, für seine Mannschaft beim VfB Eichstätt bereits um 14 Uhr Anstoß ist, wenn das erste Auswärtsspiel der neuen Saison ansteht.
Verändern wird sich nicht nur das Prozedere der Anreise, sondern auch die Karlburger Startaufstellung. Innenverteidiger Marvin Schramm sah am Samstag beim Saisonauftakt gegen die DJK Gebenbach wegen Foulspiels die Rote Karte. "Es ist zwar noch kein Urteil da. Aber wir rechnen mit zwei Spielen Sperre", erklärt Trainer Köhler, dass sein Kapitän wohl auch nicht am Mittwoch, 31. Juli, beim Derby gegen den Würzburger FV dabei sein werde.
Auch der für Schramm eingewechselte Dominik Lambrecht flog mit Rot vom Platz. Wobei er sich bei der Aktion auch noch schwer verletzte und mit einem Rettungswagen mit einem Schien- und Wadenbeinbruch in eine Würzburger Klinik gebracht wurde. Immerhin hat er mittlerweile auf Instagram mitgeteilt, dass die folgende Operation gut verlaufen sei. Gleichwohl dürfte auf den 28-Jährigen, der erst vor dieser Saison nach Jahren in Mittelfranken zum TSV zurückgekehrt war, eine längere sportliche Zwangspause zukommen.
So muss TSV-Coach Köhler seine Abwehr umbauen. Für den nun vakanten Platz in der Innenverteidigung neben Dominik Lambrechts Bruder Max, der gegen Gebenbach in letzter Minute zum 1:1-Endstand eingeköpfte, kommt zum einen Adrian Winter in Frage, der bereits nach den beiden Platzverweisen am Samstag von der Außenposition ins Abwehrzentrum rückte. Zum anderen wären Julian Meyer oder Dominik Ebert Alternativen.
Kurioser Verlauf der Regionalliga-Relegation
Auf jeden Fall dürfte auf die Karlburger Abwehr angesichts der Qualität des Gegners einige Arbeit zukommen. Eichstätt war in der Vorsaison in einer kurios verlaufenen Relegation am Aufstieg in die Regionalliga gescheitert. In einer Dreiergruppe mit dem FC Eintracht Bamberg und dem TSV Buchbach endeten alle drei Partien unentschieden. Eichstätt landete auf dem letzten Platz der Dreiergruppe, weil nach den jeweiligen Unentschieden Elfmeterschießen angeordnet worden waren und die Oberbayern dabei sowohl gegen Bamberg als auch gegen Buchbach unterlagen.
Trotzdem hätte auch Eichstätt als Gruppendritter aufsteigen können, hätte der FC Würzburger Kickers den Aufstieg von der Regionalliga Bayern in die 3. Liga geschafft. Doch die Unterfranken scheiterten in der Relegation an der zweiten Mannschaft von Hannover 96, was dann auch wieder negative Konsequenzen für den VfB Eichstätt hatte.
Gleichwohl gehört der VfB, der von 2016 bis 2023 in der Regionalliga Bayern spielte, in der Bayernliga Nord auch in der neuen Saison wieder zum Favoritenkreis. "Die haben sich noch einmal verstärkt", erklärt Karlburgs Trainer Köhler.
Allerdings gab es für den VfB gleich zu Saisonbeginn einen Rückschlag in Form einer 1:2-Niederlage beim Aufsteiger SpVgg SV Weiden, wo die Oberbayern dabei eine Erfahrung mit dem TSV Karlburg teilten: "Auch die Eichstätter haben gemerkt, wie schwer es bei der Hitze ist, in Unterzahl zu spielen", sagt der Köhler. Denn auch Eichstätt sah sich nach der Gelb-Roten Karte gegen Bastian Bösl in der letzten halben Stunde einer gegnerischen Überzahl ausgesetzt.