Yannick Bardina war in den vergangenen Jahren oft mittendrin, wenn sich der TSV Lohr (2. Platz/15:3 Punkte) und die DJK Waldbüttelbrunn (1./17:5) in Derbys in der Handball-Bayernliga gegenüberstanden. Etwa im November 2012, als der Rückraumspieler beim bis heute letzten Lohrer Bayernliga-Heimsieg gegen die DJK mit zwölf Treffern der Matchwinner war.
Oder im Oktober 2020, als der frühere Nationalspieler Luxemburgs, mittlerweile im Waldbüttelbrunner Trikot, wenige Sekunden vor Schluss den Siegtreffer für die DJK erzielte.
Lohr ist zu Hause seit mehr als neun Jahren gegen den Rivalen sieglos
Oder beim letzten Aufeinandertreffen im Oktober 2021, als der heute 28-Jährige mit drei Treffern in den letzten fünf Minuten großen Anteil daran hatte, dass Waldbüttelbrunn aus einem Vier-Tore-Rückstand noch ein 24:24 machte.
Dass die Lohrer am Samstagabend, wenn sie Waldbüttelbrunn in der Nägelseehalle zum Derby in der Bayernliga-Vorrunde empfangen (Anwurf 19.30 Uhr), gute Chancen haben, ihre daheim fast neuneinhalb Jahre währende Sieglosigkeit zu beenden, hat wieder mit der Personalie Yannick Bardina zu tun. Er handelte sich nämlich beim samstäglichen 25:19-Heimsieg gegen den TSV Haunstetten eine Disqualifikation ein, die nun für das Derby eine Sperre zur Folge hat. "Er greift einem Gegenspieler wenige Sekunden vor Schluss ins Gesicht", schildert DJK-Sportvorstand Winfried Körner die dann sanktionierte Aktion.
Waldbüttelbrunn ist durch Corona-Fälle und Verletzungen dezimiert
Ohne Bardina fehlt den Waldbüttelbrunnern allerdings aus dem Rückraum die Durchschlagskraft, zumal das Team durch Corona-Fälle und Verletzungen dezimiert ist. "Ich kann noch nicht sagen, wer am Samstag spielt", sagt Winfried Körner, dessen DJK zuletzt routinierte Rückraumspieler wie Andreas Paul und Lukas Tendera aus dem handballerischen Vorruhestand geholt hatte. Gleichwohl hält Körner unter diesen Voraussetzungen den Gegner für favorisiert.
"Ich glaube das mit den Ausfällen erst, wenn ich sehe, wer auf dem Spielberichtsbogen steht", merkt indes Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt an. Auch in seinem Team gab es schon Corona-Fälle, den 30-Jährigen hat es selbst auch schon erwischt. Zuletzt musste mit Linksaußen Jakob Röder der aktuell beste Lohrer Werfer der laufenden Runde wegen einer Infektion pausieren. "Er hat sich freigetestet. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es so kurz nach einer Corona-Erkrankung schwer ist", äußerst der TSV-Spielertrainer Zweifel, dass Röder bereits am Samstag fit sein wird.
Ergebnis dieses Partie nimmt Einfluss auf den weiteren Saisonverlauf
Auf jeden Fall wird der Ausgang der Partie eine Weichenstellung für den Rest der Saison bedeuten. Denn sowohl die Lohrer als auch die Waldbüttelbrunner haben sich in der Bayernliga-Vorrundengruppe Nordwest bereits für die Ende April beginnenden Aufstiegs-Play-offs qualifiziert. Und Punkte, die man gegen jene Teams errungen hat, die mit einem in die Aufstiegsrunde gehen, werden da mitgenommen.
"Wir haben unser Saisonziel mit dem Einzug in die Aufstiegsrunde bereits erreicht. Waldbüttelbrunn will ja aufsteigen", macht Schmitt klar, dass er den Druck eher beim Gegner sieht. Von einem möglichen Drittliga-Aufstieg seines Teams will er gar nicht reden. "Es gibt in der anderen Vorrundengruppe Mannschaften wie Anzing oder Regensburg, die ich als stärker einschätze, und die auch formuliert haben, dass sie aufsteigen wollen", so der Lohrer Trainer.