Nach der 1:3 (0:1)-Heimniederlage gegen die DJK Ammerthal wartet der TSV Karlburg weiter auf den ersten Punktgewinn des Jahres in der Fußball-Bayernliga. Dabei hatten sich die Gastgeber gegenüber der jüngsten 0:3-Niederlage gegen die DJK Gebenbach verbessert gezeigt. Doch ein paar Unachtsamkeiten zu viel und ein überragender Mergim Bajrami im Trikot der DJK Ammerthal verhinderten, dass die Gastgeber mit einem Erfolgserlebnis vom Platz gingen.
"Natürlich überwiegt bei solch einem Spielausgang das Negative", erklärte Karlburgs Innenverteidiger Cedric Fenske, als er nach dem Abpfiff an diesem sonnigen Samstagnachmittag auf dem Rasen saß.
Trotzdem gelte es, so Fenske, Selbstvertrauen zu schöpfen aus den Dingen, die besser gelaufen seien als zwei Wochen zuvor gegen die DJK Gebenbach. So gingen die Karlburger gegen einen spielerisch überlegenen Gegner konsequent in die Zweikämpfe und erarbeiteten sich auch einige Torchancen. Und erzielten in Gestalt des eingewechselten Andreas Hetterich mit dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 (65.) das erste Bayernliga-Tor des Jahres 2022. Für den 34-jährigen Routinier war es gleichzeitig die Torpremiere in einem Punktspiel für Karlburgs erste Mannschaft.
Ammerthals Mergin Bajrami nicht zu stoppen
Dass die DJK Ammerthal am Ende aber drei und Karlburg nur einen Treffer erzielte, lag nicht zuletzt an Mergim Bajrami. "Das war der beste Mann auf dem Platz", sagte TSV-Trainer Markus Köhler über den 27-jährigen Gästeakteur. Der Ammerthaler Mittelfeldspieler war an allen entscheidenden Szenen beteiligt: Er brachte seine Elf mit einem sehenswerten 20-Meter-Schuss in Führung (10.), behauptete dann stark im Karlburger Strafraum den Ball und bediente Daniel Gömmel, der nur noch zum 0:2 einzuschieben brauchte (54.), und leitete dann auch Kai Neuerers Kontertor zum 1:3 ein (69.).
Direkt vor dem 0:1 war allerdings Karlburgs Stürmer Marco Kunzmann in einem Zweikampf zu Boden gegangen, worauf die Gastgeber wohl nicht ganz unberechtigt Foulspiel reklamierten. Die Entscheidung von Joshua Roloff, weiterlaufen zu lassen, sorgte dafür, dass der Unparteiische aus Nürnberg sich an diesem Nachmittag aufseiten der Einheimischen wenig Freunde machte. Aber das Gefühl zu haben, benachteiligt worden zu sein, kann auch motivieren: "Dass so eine Entscheidung noch ein paar Prozent mehr herauskitzelt, ist doch klar", beschrieb Cedric Fenske den Umstand, dass seine Mannschaft im Anschluss an das 0:1 in Sachen Zweikampf-Aggressivität noch etwas zulegte.
Allein die Belohnung für den Aufwand blieb aus, weil DJK-Keeper Christoph Sommerer Pascal Jenis Schuss parierte (26.) und Ammerthals Verteidiger Marcel Kaiser gegen den Schuss von Jan Wabnitz auf der Linie rettete (28.). "Wenn du die paar Chancen, die du kriegst, nicht machst, dann hast gegen eine Mannschaft wie Ammerthal keine Chance", merkte Karlburgs Trainer Köhler an. Und als dann sein Team doch einmal getroffen hatte, kassierte es nur wenige Sekunden nach dem 1:2-Anschlusstreffer das dritte Gegentor, weil die TSV-Spieler die Gäste aus der Oberpfalz nicht entscheidend gestört hatten.
Julian Meyers Platzverweis zieht wohl eine Sperre nach sich
Was man den Karlburgern jedoch nicht vorwerfen kann, ist, dass sie sich nicht bis zuletzt gegen die Niederlage gewehrt hätten. Bisweilen sogar über das erlaubte Maß hinaus. So wie in der 85. Minute, als Julian Meyer nach einem gegnerischen Check in die Ammerthaler Bank hineinflog, dort mit einem der Anwesenden aneinandergeriet. Nach dem entstandenen Tumult schickte Schiedsrichter Roloff den Karlburger Verteidiger mit der Roten Karte vom Feld. "Es war wohl ein Kopfstoß. So etwas gehört sich nicht", kommentierte sein Trainer die Szene, die Meyer wohl eine Sperre eintragen wird. Und das vor zwei Englischen Wochen, in denen die Karlburger Ausfälle so gar nicht gebrauchen können.
Besagte Englische Wochen könnten knifflig werden für Köhler und sein Team, zumal der Rückstand auf Nichtabstiegsplatz 13 durch das 2:2 des FV Würzburg 04 in Hof auf fünf Punkte gewachsen ist. Ob Karlburg noch einmal Kontakt zum rettenden Ufer aufnehmen kann, hängt nicht unwesentlich am nächsten Auswärtsspiel am Samstag, 2. April. Dann geht es nämlich zu Vatan Spor Aschaffenburg – einem der direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.