Bis vor einigen Wochen war die Situation des TSV Karlburg (15. Platz/20 Punkte) in der Fußball-Bayernliga Nord noch dazu angetan gewesen, Zuversicht zu verbreiten. Doch in den Wochen nach der Winterpause hat das Team noch nicht gepunktet und rutschte von einem Nichtabstiegsplatz auf Relegationsrang 15 ab, was auch damit zu tun hat, dass die Konkurrenz vom FV 04 Würzburg und vom ASV Cham fleißig Zähler gesammelt hat. Der ASV Cham gewann am Mittwochabend ziemlich überraschend mit 3:2 das Bayerwald-Derby gegen den benachbarten Titelfavoriten DJK Vilzing (2./57.), der seinerseits an diesem Samstag, 9. April, in Karlburg zu Gast ist (Anpfiff 16 Uhr, Invicta Sportpark).
"Vilzing wird mit Wut im Bauch kommen", sagt Karlburgs Trainer Markus Köhler vorher. Denn die Oberpfälzer haben nicht nur wichtige Punkte im Aufstiegskampf mit dem FC Eintracht Bamberg, der SpVgg Ansbach und dem ATSV Erlangen verloren. Sie haben auch noch eine Rechnung mit dem TSV offen: In der Abbruch-Saison 2019/21 büßten sie im Oktober 2020 beim 0:0 in Karlburg wichtige Zähler ein und verpassten am Ende knapp den Regionalliga-Aufstieg.
Ex-Profi Jim-Patrick Müller bei der DJK Vilzing
Von einer Vilzinger Formschwäche hat Köhler trotz der Niederlage gegen Cham nichts gesehen, bei der das Team um den Ex-Profi Jim-Patrick Müller (einst Jahn Regensburg, SV Sandhausen, Dynamo Dresden, SpVgg Unterhaching) allerdings nach 34 Minuten mit 0:3 im Hintertreffen lag. "Ab der 35. Minute habe ich acht hundertprozentige Vilzinger Torchancen gesehen, nur hat die Mannschaft halt nur zweimal getroffen", berichtete Markus Köhler von seiner Online-Spielbeobachtung.
Mit Einschätzungen, was die Veränderungen der Tabelle in den letzten Wochen für seine Mannschaft bedeuten, hält sich Markus Köhler zurück. "Der Fokus liegt ganz auf uns und unserer Leistung", betont der TSV-Coach. Und da werde es eine gute brauchen, um gegen die spielstarken Vilzinger bestehen zu können. Aber Köhler versichert: "Wir haben hier keine Depri-Stimmung. Das liegt auch daran, dass wir realistisch mit unserer Situation umgehen."
Zur Situation zählt freilich auch, dass die Personalsituation weiter nicht so rosig ist: Neben den Langzeitverletzten Adrian Winter, Andreas Köhler und Maximilian Franz fehlt auch der erkrankte Marco Kunzmann. Ferner sind die Einsätze der angeschlagenen Jonas Leibold und Maurice Kübert ungewiss. Ins TSV-Aufgebot zurückkehren werden indes die Außenstürmer Steffen Bachmann und Paul Karle, die am Dienstag bei der 0:3-Niederlage beim ATSV Erlangen noch gefehlt hatten.