Das war ein Dämpfer für den schon seit dem dritten April-Wochenende feststehenden Meister der Fußball-Landesliga Nordwest: Mit 2:4 (1:4) verlor der TSV Karlburg am Freitagabend das Main-Spessart-Derby gegen eine anfangs sehr beschwingt auftretende TuS Frammersbach und zeigte dabei ein Gesicht, wie es zuletzt nicht zu sehen gewesen war. Die Heimelf, die zuvor sechs Spiele ohne Gegentreffer geblieben war und in diesem Jahr noch kein Landesliga-Spiel verloren hatte, bot in der Defensive ein äußerst schwaches Bild und hatten das Spiel bei einem 1:4-Rückstand nach 21 Spielminuten praktisch schon verloren.
"Die erste Hälfte war einfach nicht gut. Ein paar individuelle Fehler und paar Dinge, die dumm gelaufen sind. Das ist dann das Resultat gewesen", erklärte Karlburgs Trainer Markus Köhler, der schon in der ersten halben Stunde seinen spielenden Assistenten Sebastian Fries und seinen Kapitän Marvin Schramm zu sich rief, um ihnen Tipps zu geben, wie sie wieder Kontrolle über das aus ihrer Sicht aus dem Ruder gelaufene Spiel bekommen könnten.
Zwar stabilisierte sich die Defensive in der Folge, doch der 1:4-Rückstand erwies sich gegen die Frammersbacher als zu hohe Hypothek. Da half es am Ende auch nichts, dass Köhler zur Pause gleich drei Spieler auswechselte. Nach dem Wechsel war zwar das TSV-Team häufig am Ball, konnte sich aber dem gegnerischen Tor zu selten durchsetzen. Mehr als Cedric Fenskes Kopfballtreffer zum 2:4 gelang nicht mehr.
Die Gäste um ihren Spielertrainer Patrick Amrhein, der das 0:1 mit klugem Pass eingeleitet und das 1:2 mit einen Distanzschuss selbst erzielt hatte, kombinierten sich zu Beginn locker durchs Karlburger Mittelfeld und fanden in dieser Phase immer wieder Adressaten für ihre Zuspiele. Und sie hatten in Dominik Jordan einen Offensivspieler, der in der turbulenten Anfangsphase gleich zwei Treffer erzielte.
Überraschend einfach
"Dass es am Anfang so leicht gegangen ist, hat uns schon überrascht. Aber wir wollten den Sieg vielleicht etwas mehr als Karlburg. Und unter dem Strich haben wir das einfach gut gemacht", fasste Frammersbachs Co-Trainer Marco Schiebel, der früher selbst das Karlburger Trikot getragen hatte, das Geschehen zusammen. Besser als in den letzten Spielen sei bei seiner Mannschaft vor allem die Effizienz im Abschluss gewesen. Wer in den ersten 21 Minuten aus vier Chancen vier Tore macht, der hat dann auch wirklich wenig zu meckern.
Ein Sieg nach drei Unentschieden
Für Frammersbach war es im zweiten gemeinsamen Landesliga-Jahr in Folge mit dem TSV Karlburg der erste Sieg gewesen, nachdem die Kontrahenten zuvor dreimal unentschieden gespielt hatten. In der kommenden Saison wird es das Kreis-Duell dann nicht mehr geben, weil sich die Karlburger als Meister in die Bayernliga verabschieden.
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
TSV Karlburg – TuS Frammersbach 2:4 (1:4).
Karlburg: R. Kohlhepp – Kübert (46. Kübert), Schramm, Lambrecht, Schlagmüller – Fenske (83. F. Jordan), Wabnitz (73. Jeni) – Mjalov (46. Hock), Martin, Franz (46. Karle) – Fries.
Frammersbacher: Schuhmacher – Baur (65. Elbert), Moreno-Haag, Summa, Weber – Zachrau, Beck – D. Jordan (90.+3 Dimitrov), Amrhein (55. Reiling), Englert (65. Bathon) – Lurz.+
Schiedsrichter: Ziegler (Lindach). Zuschauende: 350. Tore: 0:1 Dominik Jordan (2.), 1:1 Sebastian Fries (9., Foulelfmeter), 1:2 Patrick Amrhein (11.), 1:3 Dominik Jordan (17.), 1:4 Dominik Englert (21.), 2:4 Cedric Fenske (65.).
