
Es hätte für die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach ein großer Schritt zum Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga sein können, doch es wurde nur ein kleiner. Das Team führte am Sonntagnachmittag beim ASV Rimpar bis zur 76. Minute mit 2:0 und bis zur 88. Minute mit 2:1. Doch am Ende musste der Gast mit einem 2:2 zufrieden sein. Zwar gab DJK-Trainer Felix Zöller zu bedenken: "Wir haben aus den letzten fünf Spielen zehn Punkte geholt, wir sind auf Kurs." Doch die Flüche, die nach dem Spiel rund um die DJK-Bank zu hören waren, deuteten darauf hin, dass bei den Gästen nicht alle den Spielausgang so sachlich bewerteten wie ihr Trainer.
Dass Schwebenried/Schwemmelsbach mit 2:0 in Führung gehen konnte, war auch zwei dicken Böcken geschuldet, die sich eigentliche Rimparer Leistungsträger erlaubt hatten. Zunächst verlor ASV-Abwehrchef Louis Reinhart im eigenen Strafraum den Ball an Tobias Burger, der den Gast früh in Führung brachte (4.).
Dann ließ Rimpars Keeper Robin Michel einen Freistoß von Yannick Deibl nach vorne abprallen, sodass Marcel Behr das Spielgerät zum 0:2 ins Tor köpfen konnte (29.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfe schoss dann der eingewechselte Vincent Held frei vor Keeper Michel ans Außennetz und ließ damit die Chance zum 0:3 liegen.
In der Pause habe er die individuellen Fehler kaum thematisiert, berichtete Rimpars Co-Trainer Marcel Heck, der diesmal das ASV-Team coachte. "Das wissen die Jungs selber, da brauche ich nichts sagen." Sein Resümee: "Wenn du 0:2 hinten liegst, kannst du mit einem 2:2 am Ende zufrieden sein." Seine Mannschaft hatte in der zweiten Hälfte deutlich mehr vom Spiel, doch lange fehlten die klaren Chancen. DJK-Spielertrainer Thomas Cäsar monierte, dass gerade in dieser Phase Schiedsrichter Marcel Neuse bei Zweikampfsituationen mit Körperkontakt häufig zuungunsten seines Teams entschieden habe.
Kurioser Anschlusstreffer durch Sandro Kramosch
Ganz ohne Körperkontakt fiel dann der 1:2-Anschlusstreffer, der eher aus der Abteilung Slapstick stammte. Um Zeit zu gewinnen, ließ DJK-Keeper Leon Hartmann den Ball sehr lange am Boden liegen. Einen Moment zu lange, wie sich herausstellte, denn Sandro Kramosch spitzelte das Boden liegende Spielgerät ins Tor, bevor der Torwart es aufnehmen konnte. "So ein Tor habe ich noch nie geschossen. Ich hätte nie gedacht, dass ich da noch rankomme", erklärte Torschütze Kramosch, der zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mit einem Kopfballtreffer auch noch für den 2:2-Endstand sorgte.
In der Nachspielzeit rettete ASV-Keeper Michel dann bei einem Kopfball des frei stehenden DJK-Stürmers Vincent Held. Dass der Angreifer kommende Saison das Trikot des Gegners Rimpar tragen wird, wollte DJK-Trainer Zöller nach dem Abpfiff nicht bestätigen. Bestätigt sind indes von ASV-Sportleiter Matthias Schmelzeisen die Rimparer Neuzugänge Christian Kuhn vom Bayernligisten TSV Abtswind und Julian Horn vom benachbarten Landesliga-Absteiger TSV Unterpleichfeld. "Wir würden uns gerne unter den besten Sechs etablieren", erklärte der Sportleiter des ASV zu den künftigen Zielen seines Vereins, der diese Landesliga-Runde wohl im Mittelfeld abschließen wird.
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
ASV Rimpar –DJK Schwebenried/ Schwemmelsbach 2:2 (0:2)
Rimpar: Michel – Fischer, Hagen (46. Lehner), Reinhart, M. Kramosch – Behringer (46. Fischer) – Bah, S. Kramosch, Flores Vega, Burkhard – Heidari (60. St. Louis).
Schwebenried/ Schwemmelsbach: Hartmann – Schneider, Wehner, Cäsar, Stürmer (77. Schramm) – Lichtlein (87. Lingor), Chr. Lehmann, Behr, Deibl – Burger (42. Held), Neubauer (90. Amthor).
Schiedsrichter: Marcel Neuse (Nürnberg). Zuschauende: 130. Tore: 0:1 Tobias Burger (4.), 0:2 Marcel Behr (29.), 1:2, 2:2 Sandro Kramosch (76., 88.).