
Er ist wieder hier, in seinem Revier. Thomas Bergner trainiert die Fußballer des TSV Mainbernheim in der Saison 2023/24. Es ist bereits das dritte Mal, dass der 54-Jährige diese Aufgabe übernimmt. In seinen 25 Jahren, die er als Fußball-Trainer im Raum Kitzingen unterwegs ist, war der TSV seine fünfte sowie zehnte und wird nun auch seine elfte Station.
War nur mal kurz weg, denn zuletzt war der gebürtige Volkacher, der seit 27 Jahren in Mainbernheim lebt, in der Saison 2019/21 eingesprungen, nachdem sich die Verantwortlichen zuvor von Josef Unser getrennt hatten. Die Saison wurde allerdings infolge der Corona-Pandemie abgebrochen – und der TSV stieg, da die Quotientenregel auf die unvollständigen Tabellen angewendet wurde, aus der Kreis- in die A-Klasse ab.
Mainbernheim ohne Punktverlust auf Meisterkurs in der A-Klasse
In dieser streben die Bärenstädter aktuell nach der Meisterschaft, die ihnen in der A-Klasse Würzburg 3 nach 17 Siegen in 17 Spielen kaum mehr zu nehmen scheint. Ein Triumphzug mit Ansage, nachdem die Mannschaft in der vergangenen Saison trotz besserer Chancen im Aufstiegsspiel in Kist am FV Bergrothenfels/Hafenlohr gescheitert war. Trotz anhaltender Erfolge – 28 Siege saisonübergreifend in Folge – verlängerten die Verantwortlichen aber nicht mit Trainer Markus Hartsch.
In einer Pressemitteilung stellte Mainbernheims Abteilungsleiter Oliver Johe dessen Vorgänger als Nachfolger zur nächsten Saison vor. "Mehrere Gespräche mit Kandidaten" habe es gegeben, doch Bergner, der 200 Meter vom Sportplatz entfernt wohnt, sei "Wunschkandidat" gewesen und "der richtige Mann für den nächsten Schritt". Außerdem sei dessen "Kontakt an die Riethstraße nie abgerissen", wo er viele der aktuellen Spieler bereits aus der Jugend kenne.
Klingt nach Wohlfühlklima. Bergner, der bei einem Kitzinger Industriebetrieb die Ausbildung leitet, ist aber keiner, der's einfach mag. Schließlich hält er seit jeher zum FC Schalke 04. "Beim Abstieg, als die Mannschaft nicht mehr gekämpft hat, habe ich den Wimpel mal abgehängt. Jetzt hängt er wieder", sagt Bergner. Einsatz zu zeigen, das Mögliche zu geben, sich nicht hängen zu lassen – das ist ihm wichtig. Konsequent als Trainer und Anleiter auf dem Platz, aber auch mal Kumpel sein.
Als Spielertrainer startete Bergner 1998 beim SV Sickershausen, es folgte der TSV Buchbrunn (beide Kreisklasse), danach war er vier Jahre beim VfL Kleinlangheim (Kreisliga) aktiv, ehe er seinen damals bis in die A-Klasse gefallenen Heimatklub VfL Volkach für eine Saison übernahm. Nach einer längeren Pause kehrte Bergner beim TSV Mainbernheim (A-Klasse) ins lokale Trainergeschäft zurück, führte danach den SV Willanzheim von der Kreisklasse in die Kreisliga, wo sich die Mannschaft allerdings nicht halten konnte.
Zwei Jahre beim FC Iphofen, ein Jahr beim SC Mainsondheim (beide Kreisklasse) und wiederum zwei Jahre bei der SG Klein-/Großlangheim (A-Klasse) folgten, wodurch er nach mehr als einen Jahrzehnt an seine wohl erfolgreichste Station zurückkehrte, zumal er die ganze Zeit über Mitglied beim VfL geblieben war.
Nach seinem vorherigen, nur elf Spiele dauernden, weil dann abgebrochenen Intermezzo beim TSV Mainbernheim hatte Bergner keine Mannschaft mehr trainiert. "Da war ärgerlich und jetzt auch ein Grund, warum ich wieder zugesagt habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich noch nicht fertig war", sagt er.
Thomas Hess und Michael Uhl komplettieren das Trainerteam
Unterstützt wird Bergner bei seiner Aufgabe von Thomas Hess als Co-Trainer. Der 42-Jährige kommt aus Mainbernheim und spielte zuletzt in Sickershausen, wo er 2019 seine aktive Zeit beendete. "Da Hess und Bergner auch befreundet sind, war es naheliegend, den Posten so zu besetzen", heißt es in Johes Mitteilung.
Das Trainerteam komplettiert Michael Uhl, der weiterhin als Torwarttrainer zur Verfügung stehen wird. Das Trio kann auf den aktuellen Kader bauen, denn dieser bleibe "komplett zusammen".