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Bergners Ehrgeiz passt nicht nach Volkach
Von unserem Mitarbeiter Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 17.10.2017 14:45 Uhr
Volkach Als gescheitert betrachtet sich Thomas Bergner beim VfL Volkach nicht. "Ich war nur konsequent", sagt er über seinen Schritt, der viele überrascht hat. Anfang April hatte er mehreren Klubs mit der Begründung abgesagt, er werde den VfL auch im kommenden Jahr trainieren. Vor wenigen Tagen machte der aus Volkach stammende, jetzt aber in Mainbernheim wohnende Bergner einen Rückzieher.

Der Grund? Es sei vereinbart worden, dass sich im Klub etwas ändere. Bereits im Winter hatte der 38 Jahre alte Spielertrainer angedroht, dass er seinen bis in die A-Klasse gefallenen Heimatverein verlassen werde, sollte sich nicht manches grundlegend än- dern. Er hoffte, dass seine damals geäußerte Kritik einiges im Verein, vor allem innerhalb der Mannschaft bewegen würde. "Ich dachte, ich habe sie wach gerüttelt, aber sie sind wieder eingeschlafen", sagt er. Doch insgesamt gebe es zu wenige, im Umfeld wie in der Mannschaft, die etwas erreichen wollten und sich gleichzeitig dafür ins Zeug legten. Ohne Fleiß bekomme man eben auch in der A-Klasse keinen Preis. "Es sind viele Leute da, die reden, aber nichts tun", kritisiert Bergner.

So etwas wie ein Umfeld sei beim VfL Volkach kaum vorhanden. Nur wenige bemühten sich, die fußballerische Talfahrt des Traditionsvereins zu stoppen. Der Vorstand mache sei-ne Arbeit ordentlich, aber es fehle im sportlichen Bereich. Bergner möchte Sportleiter Dieter Weingärtner oder Betreuer Norbert Jandl das Bemühen gar nicht absprechen. Sie seien aber beinahe Einzelkämpfer. Was Bergner überdies ärgerte, war das geringe bis kaum vorhandene Interesse. Wenige Zuschauer besuchten die Spiele, von den früheren Akteuren aus Bergners Zeiten, als der VfL in der Bezirksliga spielte, hätten sich alle verabschiedet.

Auch sportlich sei manches schief gelaufen, gibt der Spielertrainer zu. Immer wieder setzte es Rückschläge in Form von Niederlagen. Im Winter stand die Mannschaft, mit der Bergner vorne mitspielen wollte, nur auf Rang zehn. "Ich bin auch enttäuscht von mir. Vor fünf Jahren hätte ich vielleicht das eine oder andere Spiel selbst entscheiden können", sagt er selbstkritisch. Schließlich wurde der Verein auch noch mit einem Punktabzug von sechs Zählern belegt, weil ein Juniorenspieler in der Vorrunde zu Unrecht eingesetzt wurde. Heute ist Bergners Erkenntnis gereift, dass er schon im Winter seinen Hut hätte nehmen sollen.

Es noch ein Jahr in Volkach zu versuchen, das erschien ihm zu riskant. Der Trainer bezweifelt, dass alle mitgezogen hätten. Ziel des ehrgeizigen Spielertrainers sei es eben, vorne mit zu spielen, und nicht auf Platz zehn. Für Sportleiter Weingärtner hat sich der Schritt Bergners angedeutet. Für ihn begann das Malheur bereits voriges Jahr mit dem Abstieg des VfL aus der Kreisklasse, mit dem bis zuletzt niemand gerechnet hatte. Für Bergners Schritt hat er Verständnis. Er sei eben ehrgeizig. Wie es im Verein nun weiter gehen wird? Ein neuer Mann soll kommen, der möglichst bald die Rückkehr in die Kreisklasse schaffen soll. "Sonst gehen hier irgendwann die Lichter aus", fürchtet Weingärtner.

 
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