Der Gegner hatte die lautstärkeren Fans und auch die größere Anzahl an Torchancen. Doch am Ende setzte sich der FV Bergrothenfels/Hafenlohr auf dem Sportgelände des SV Kist im Relegationsspiel mit 3:1 (1:0) gegen den TSV Mainbernheim durch und ergatterte so, anders als der Gegner, einen Platz in der Fußball-Kreisklasse.
Die Partie hatte mit einer Viertelstunde Verspätung begonnen, weil Reparaturen am Tor des FV Bergrothenfels/Hafenlohr nötig geworden waren. Das hatte freilich einen positiven Nebeneffekt: Als Schiedsrichter Adam Schmitzius endlich anpfeifen konnte, waren am Freitagabend auch die vorher über das Kister Sportgelände peitschenden Regenschauer vorüber, so dass die Spieler ihr Tagwerk zwar auf nassem Grün, aber zumindest in der ersten Hälfte ohne Güsse von oben verrichten konnten.
Erste Chance des Spiels bringt die frühe Führung
Der TSV Mainbernheim hatte die Verzögerung augenscheinlich besser verkraftet und war in der ersten halben Stunde das gefährlichere Team. Die Kicker aus dem Landkreis Kitzingen, die in der A-Klasse Würzburg 3 Zweite hinter dem FV Ülkemspor Kitzingen geworden waren, hatten eine Hand voll klarer Chancen, scheiterten jedoch immer wieder an ihrer mangelnden Präzision oder am starken FV-Keeper Benjamin Schramm.
Der FV Bergrothenfels/Hafenlohr, Zweiter der A-Klasse Würzburg 4 hinter Gastgeber SV Kist, war anfangs nur selten gefährlich. Zumal sich mit Daniel Bufe der Spielertrainer und beste Torschütze wegen einer Verletzung aufs Coachen am Spielfeldrand beschränken musste.
Doch auch ohne den früheren Landesliga-Torjäger des FC Leinach, der nach dieser Saison zum Kreisliga-Absteiger und künftigen FV-Gegner SV Erlenbach wechseln wird, machte der FV aus seiner ersten Chance sein erstes Tor, als Mittelfeldspieler Florian Salomon nach einer Freistoßflanke von links zum 1:0 einköpfte (6.). Und als sich das Team aus Main-Spessart nach einer halben Stunde etwas befreit hatte, wäre Robin Wanczura (37.) bei seinem Pfostenschuss fast das 2:0 gelungen.
Insgesamt aber hatte Mainbernheim die besseren Möglichkeiten. Daniel Bufe blickte nach dem Abpfiff daher fast etwas ungläubig drein: "Wahnsinn. Wir machen aus wenig viel, aus fünf Chancen drei Tore." Ein Sonderlob hatte er für seinen Torwart Benjamin Schramm, der großen Anteil am Erfolg gehabt hatte.
Zahlreiche vergebene Chancen auf beiden Seiten
Nach der Pause dominierte wieder das Team von TSV-Trainer Markus Hartsch. Doch ein Tor wollte einfach nicht fallen. So klärte ein FV-Verteidiger gegen Felix Achters Kopfball auf der Linie (56.). Und so kam es, wie es kommen musste: Bei einem Konter von Robin Wanczura gelang Bergrothenfels/Hafenlohr das 2:0 (60.). Auch in der Folge verzweifelten die Mainbernheimer, auch wenn das Team durch Nikolas Emmels Kopfball und Linus Winklers Zwölf-Meter-Schuss weitere klare Chancen hatte. Der Ball wollte einfach nicht rein in Schramms Tor.
Ein Pfostenschuss bringt beinahe das 2:2
Erst als FV-Spieler Florian Salomon Linus Winkler im Strafraum gegen den Fuß trat, ließ sich Julian Burger die fällige Elfmeterchance nicht entgehen und verkürzte auf 1:2 (85.). Mainbernheim wagte alles, hatte noch einen Pfostenschuss, doch nach Florian Salomons 3:1 in der Nachspielzeit war die Partie entschieden.
"Glückwunsch an den Gegner, der hat das clever gemacht", kommentierte TSV-Coach Hartsch den Spielausgang, fügte aber an: "Es ist schon bitter, wenn du in der Saison 99 Tore machst und jetzt so viele Chancen vergibst."