
Seit seinem Antritt vor eineinhalb Jahren, als er vom benachbarten SV Hoheim kam, hat Markus Hartsch als Trainer mit dem TSV Mainbernheim 38 Ligaspiele in der A-Klasse Würzburg 3 absolviert. Und ein Relegationsspiel. Verloren hat der 60-Jährige mit der Mannschaft nur drei Pflichtspiele. Zwei in der Liga und eben das Duell um den Aufstieg in Kist.
Nach diesem verpassten Aufstieg wurden die Mainbernheimer ihrer Favoritenrolle in der laufenden Saison bislang vollauf gerecht. Gewannen alle 16 Partien und stehen mit 48 Punkten und 66:9 Toren auf Platz eins in der A-Klassen-Tabelle.
Mainbernheims Fußballer haben 2022 kein Ligaspiel verloren
Nur 153 Mannschaften in ganz Fußball-Deutschland haben in der laufenden Saison bis zur Winterpause keinen Punkt abgegeben, zwölf davon aus Bayern – der TSV Mainbernheim gehört dazu, haben die Fußball-Statistiker der Webseite "Die falsche 9" ermittelt. Was sie beim Blick auf die aktuelle Tabelle nicht sehen: Der TSV hat im gesamten Kalenderjahr 2022 kein einziges Ligaspiel verloren, hat 27 am Stück seit Oktober 2021 gewonnen.
Und dennoch schreibt Mainbernheims Fußball-Abteilungsleiter Oliver Johe, der das Amt im September 2021 von Uwe Dietz übernahm, in einer Pressemitteilung: "Der TSV und der aktuelle Trainer Markus Hartsch werden ihre Zusammenarbeit nach dieser Saison beenden."
Ein neuer Trainer soll das Team taktisch und sportlich entwickeln
Hartsch gibt trotz Nachfrage dieser Redaktion an, die Entscheidung nicht kommentieren zu wollen. Warum in der Vereinsmitteilung der Hinweis auf "ein beiderseitiges Einvernehmen" fehlt, sagt Johe: "Das ist von uns aus gekommen. Markus hätte gerne weitergemacht." Hartsch sagt dazu, er hätte "natürlich Bock auf die Kreisklasse" gehabt.
Mit einer neuen Ausrichtung hoffen die Verantwortlichen auf "neue Impulse", um die Mannschaft "taktisch und spielerisch auf ein höheres Niveau" zu bringen, sagt Johe. Dabei wolle der TSV seinen Weg mit Spielern aus oder mit engem Bezug zu Mainbernheim nicht verlassen. Auf diesem geht es bergauf, nachdem zuletzt weitere talentierte Fußballer wie Florian Gaubitz, Fabian Zehn und Julian Müsch nach Mainbernheim zurückkehrten.
Zusätzliche Motivation für die Spieler in Richtung Meisterschaft
"Es sollte jeden Spieler noch einmal zusätzlich für die Rückrunde anspornen, jetzt als Meister aufsteigen zu wollen, um Markus dieses Abschiedsgeschenk zu machen", hofft der 32-Jährige, der auch als Spieler für den TSV aufläuft. Auch Hartsch möchte bis zum Saisonende alles geben, den sieben Aufstiegen in 30 Jahren einen achten hinzuzufügen. Seine Laufbahn als Trainer, betont der Kitzinger tatendurstig, sei nach zwölf Stationen "noch nicht zu Ende".
Die Suche beim TSV Mainbernheim nach einem geeigneten Nachfolger habe erst begonnen, bestätigt Oliver Johe. "Wir haben bis Juni noch einen Trainer und sind daher nicht unter Zugzwang. Wir können in Ruhe einen neuen Trainer finden, der auch gut zu uns passt."