Holten sie im Vorjahr zum Start in die Aufstiegsrunde zumindest vier Punkte nach jeweiligen Erfolgen nach Penaltyschießen, gingen die Haßfurter Hawks am ersten Meisterrunden-Wochenende der Saison 2022/2023 gänzlich leer aus. Sowohl am Freitagabend beim SC Reichersbeuern (5:3) als auch am Sonntagabend beim EV Dingolfing (6:4) wurden die langen Fahrten nicht belohnt.
Für Petr Sikora war der sportliche Auftakt ins neue Jahr zwar "sehr unbefriedigend." Von einer Vorentscheidung nach zwei Partien wollte der ESC-Trainer aber nichts wissen. Er richtet seinen Focus nun auf die kommenden Partien: sowohl beim Rückspiel gegen Reichersbeuern an diesem Freitag als auch zwei Tage später in Waldkirchen solle der Schalter unbedingt umgedreht werden. "Da müssen zwei Siege her", machte der Tscheche deutlich.
Individuelle Fehler bringen die Hawks schnell in Rückstand
Auch Abteilungsleiter Andreas Kurz empfand die Niederlagen als sehr ärgerlich: "Aber das hat meiner Meinung nach noch nichts zu sagen. In Summe ist noch nichts verloren. In dieser Gruppe kann wirklich Jeder Jeden schlagen. Es wird bis zum Ende spannend bleiben."
Tatsache ist, dass die Hawks auch bei ihrem zweiten Auftritt in der Dingolfinger Marco Sturm-Eishalle das Nachsehen hatten. "Drei individuelle, dumme Fehler" (Kurz) führten zu drei Gegentoren. Und trotz eigener Chancen in Überzahl lagen die Hausherren bis zur 46. Minute mit 6:1 in Führung.
Jan Trübenekr sowie Lukas Gref sorgten dann mit ihren drei Treffern (47./54./55.) zumindest noch für ein achtbares Ergebnis. "Wir sind erst im letzten Drittel richtig aufgewacht. Das war leider zu spät", bezeichnete Andreas Kurz die ersten 40 Minuten als "nicht so gut von uns. Das hat irgendwie nicht zusammengepasst."
Ebenso erwies sich Reichersbeuern zwei Tage zuvor wieder einmal als "der erwartet starke Gegner". Für Kurz war der Tabellendritte der Vorrundengruppe B aber "nicht besser. Sie waren einfach effektiver", machte der 53-Jährige deutlich. "Die haben aus ihren Chancen einfach mehr gemacht als wir."
Der vierte Gegentreffer war der Genickbruch
Zustimmung erhielt er von Petr Sikora: "Wir haben nervös angefangen und dann gemerkt, dass da doch was geht", ergänzte der Hawks-Trainer. Denn nach dem Anschluss bei eigener Unterzahl durch Dominik Tobola (35.), blieben die Gäste weiter am Drücker. Sein tschechischer Landsmann Jan Trübenekr schaffte noch vor der zweiten Pausensirene das 3:2 (37.), ehe er Tobola den Puck in der nun völlig offenen Begegnung fünf Minuten vor der Schlusssirene servierte und dieser zum 3:3-Ausgleich einnetzte (55.).
Reicherbeuerns Lukas Stauffert machte aber mit der erneuten Führung für den SC noch einen Strich durch die Rechnung (58.). Dass die Hawks noch den fünften Gegentreffer kassierten, spielte keine Rolle mehr: Sie hatten zu diesem Zeitpunkt Torwart Nicolas Hetzel für einen weiteren Feldspieler vom Eis genommen.
Derweil stand mit Georg Lang überraschend ein altbekannter Haudegen in den beiden Partien im ESC-Kader. Der frischgebackene Papa wollte nach seinem Weggang Ende November 2021 zu seinem Heimatverein Schweinfurt eigentlich kürzertreten beziehungsweise ganz aufhören. Dass der 32-Jährige, der ab der Saison 2015/2016 sechs Jahre für Haßfurt stürmte, seinen "Ruhestandsplan" nun vertagt, freut auch Andreas Kurz: "Nach den Ausfällen von Lukas Kratschmer und Jakub Sramek hilft es uns natürlich ein bisschen, dass wir so einen erfahrenen Spieler dazu bekommen haben."