Mehr Ballbesitz, die klar besseren Chancen und am Ende wohl auch ein paar Körner mehr: Landesliga-Aufsteiger DJK Dampfach hat das Derby beim FC Sand vor 666 Zuschauern völlig verdient mit 2:0 für sich entschieden. Die Elf von Trainer Oliver Kröner kam dabei erst in der Schlussphase zu ihren Toren: Patrick Winters Doppelpack in der 86. und 89. Minute machte alles klar.
Einen Vorwurf wollte Sands Trainer Daniel Rinbergas, der diesmal selbst nicht eingriff, seiner Mannschaft aber nicht machen, ganz im Gegenteil: "Wir haben dagegengehalten, gefightet, uns in jeden Zweikampf reingehauen und hätten, glaube ich, auch einen Punkt verdient gehabt." Er sei "stolz, Trainer dieser Mannschaft" zu sein, so Rinbergas. "Wenn wir so weitermachen, werden wir bald die ersten Punkte holen."
Riesen Leistung des Sander Torhüters Nils Nigbur
Ähnlich äußerte sich auch Oliver Kröner. Der Dampfacher Trainer gab zu, "auch das Quäntchen Glück gebraucht" zu haben, "um den Sieg einzutüten". Das lag vor allem an Sands Schlussmann Nils Nigbur, dem Kröner "eine Riesenleistung" attestierte.
Nigbur vereitelte im ersten Durchgang mehrfach Großchancen der DJK durch Patrick Winter (12.) und Adrian Hatcher (26., 40.). Dass sein einziger Fehler im Spiel später zum 0:1 führte, kann man unter das Stichwort "Torhüterschicksal" einordnen.
Dampfachs Trainer Oliver Kröner bleibt bescheiden
Kröner sprach aber auch von einer "herausragenden Intensität, die Sand an den Tag gelegt hat. Damit hätte der FC Sand vielleicht auch einen Punkt verdient gehabt. Aber in der Summe von Ballbesitz und Torchancen geht unser Sieg absolut in Ordnung".
Dass Dampfach nun auch im direkten Duell den Status der Nummer eins im Landkreis klar gemacht hat, spielte für Kröner weder vor noch nach der Partie eine Rolle. "Wir sind Underdog, wollen in der Liga bleiben, haben heute gegen einen Bayernliga-Absteiger gespielt", zeigte er Understatement. "Wir bleiben realistisch, bauen keine Luftschlösser."
Schlussmann Nils Nigbur hält den FC Sand im Spiel
Dampfach, ohne Leon Heppt (verletzt) und Danny Schlereth (Urlaub), übernahm von Beginn an die Kontrolle im Spiel, Sand setzte sein kämpferisches Potenzial dagegen und immer wieder feine Nadelstiche – nur zu Chancen kamen die Korbmacher im gesamten Spiel nicht. Mehr als zwei harmlose Fernschüsse hatte DJK-Keeper Niklas Götz nicht zu parieren.
Und auf der Gegenseite zog Nigbur der Dampfacher Offensivabteilung den Zahn, so dass es zunächst nach 30 Minuten wegen eines aufziehenden Gewitters und nach 45 Minuten mit dem Halbzeitpfiff torlos in die Kabinen ging.
Eine sensationelle Grätsche von Felix Beck
Im zweien Durchgang verflachte die Partie zunächst. Bis sich Hatcher auf den Weg in Richtung Nigbur machte, im letzten Moment aber von einer sensationellen Grätsche des Sanders Felix Beck gestoppt wurde (63.). Kurz darauf scheiterte Patrick Winter ein weiteres Mal erst an Nigbur (67.) und dann am Querbalken (73.).
Dampfach setzte sich nun immer stärker in der Sander Hälfte fest und nutzte den Platz, den die Zeitstrafen für Maximilian Zang (Sand) und Christopher Gonnert (Dampfach) nach einem heftigen verbalen Austausch brachten, in der Schlussphase aus. Nigbur unterlief eine Flanke von Lars Tully, am langen Pfosten drückte Winter den Ball per Kopf über die Linie (86.). Und kurz vor Abpfiff bediente Hatcher bei einem Konter erneut Winter, der mühelos den Endstand markierte.
