
Unnötig, ärgerlich und auch nicht wirklich verdient. Die 1:2-Niederlage gegen die DJK Don Bosco Bamberg hätte nun wirklich nicht sein müssen. Der 1. FC Sand zeigte die von Trainer Matthias Strätz geforderte Reaktion nach dem schwachen Auftritt beim 0:6 bei Eintracht Bamberg in der Vorwoche. Aggressiv, zweikampfstark und mit hoher Laufbereitschaft traten die Hausherren auf. "Und dann wirst Du am Ende so bestraft," kommentierte Strätz nach dem Schlusspfiff die 90 Minuten, nach denen seine Mannschaft erneut mit leeren Händen da stand.
Mit "bestraft" meinte er in erster Linie den durchaus zweifelhaften Foulelfmeter, den Schiedsrichterin Davina Lutz nach knapp einer Stunde verhängte, als Sands Keeper Alessandro Burkard gegen Bambergs Johannes Rosiwal ungeschickt, nach Meinung der Schiedsrichterin aber regelwidrig zu Werke ging. "Eine sehr, sehr harte Entscheidung", so Strätz. DJK-Torjäger Simon Allgaier waren die Sander Proteste allerdings egal, er verlud Burkard recht souverän zum 1:1.
Timm Strasser beendet seine Torflaute
Dabei wähnte sich der FC Sand bis dahin auf einem guten Weg, sich für die beherzte Vorstellung auf dem tiefen Rasen zu belohnen. Als kurz nach Wiederbeginn Marc Fischer mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde, die Kugel sehenswert aus der Luft pflückte und uneigennützig für Timm Strasser auflegte, beendete dieser seine lange Durststrecke und markierte die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Korbmacher.
Verdient deshalb, weil Sand bereits zuvor zwei dicke Chancen hatte. Erst durch Strasser, der ob seiner Einsamkeit frei vor dem Bamberger Gehäuse wohl zu überrascht war und zu lange zögerte (18.). Und nach 34 Minuten setzte Adin Jacobovici den Ball nach einem Konter aus 20 Metern an die Oberkante der Latte. Und Bamberg: hatte zwar mehr vom Spiel, wirkte offensiv allerdings absolut harmlos.
Strätz hatte seine Elf umgestellt, ließ die angestammte linke Seite mit Tim Dotterweich und Jannik Kiebler auf der Bank. Ralph Thomann wechselte dafür die Seite, Jacobovici übernahm die Rolle von Kiebler. Auch taktisch agierte Sand anders als zuletzt, verzichtete auf ein frühes Anlaufen des Bamberger Aufbauspiels. "Bei dem tiefen Boden ist das schwierig", erklärte Strätz.
Nach dem Ausgleich war aber ohnehin jegliche Taktik über den Haufen geworfen. Sand verlor etwas den Faden und kurzzeitig auch die Beherrschung. Weil Marc Fischer im Bamberger Strafraum zu Fall kam, der geforderte Elfmeterpfiff diesmal allerdings ausblieb. "Das ist bitter," hätte sich nicht nur Strätz hier mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.
Die Partie wurde gegen Ende immer ruppiger
Sand hatte nun auch noch Pech: Chris Gonnerts Versuch aus 20 Minuten streifte nur den Außenpfosten, und im Gegenzug setzte es den nächsten Nackenschlag. Keiner der Sander Defensivspieler fühlte sich für einen Querpass von der rechten Seite zuständig, der Ball rutschte zu Bambergs Dominik Sperlein, und der zwirbelte die Kugel zum 1:2 ins Sander Netz (68.).
Sand sah seine Felle davon schwimmen, die Partie wurde ruppiger und unansehnlicher. Und trotz aller Bemühungen, wenigstens noch zum Ausgleich zu kommen, schafften es die Hausherren nicht mehr, das Gästetor wirklich in Gefahr zu bringen. Die Ampelkarte für Adin Jacobovici (90.) spielte dabei keine Rolle mehr. Auch nicht die Verletzung von Ralph Thomann, der sich bei der letzten Aktion des Spiels eine Platzwunde am Kopf zuzog.
"Jeder, der da war, hat eine Sander Mannschaft gesehen, die wollte. Bis zum Schluss hat sich niemand aufgegeben. Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt. Man kann immer mal am Boden liegen," resümierte Sands Trainer den Auftritt eine Woche zuvor. "Aber man muss wieder aufstehen. Und heute sind wir wieder aufgestanden," war Strätz mit dem Auftritt seiner Elf trotz des 1:2 grundsätzlich zufrieden.