Das war heftig. Erstmals übte Matthias Strätz deutliche Kritik am Auftreten seiner Mannschaft. Die hatte gerade mit 0:6 bei Eintracht Bamberg verloren. "Die letzten Wochen sind wir einen Schritt nach vorne gegangen", meint der Sander Trainer. Und: "Heute sind wir wieder zwei nach hinten gegangen." Bis dahin hatte Strätz seine Elf immer verteidigt, nur die magere Chancenverwertung bemängelt.
Doch an der überaus schwachen Vorstellung in der Domstadt gab es nichts mehr zu verteidigen. Zwar ist der FC Eintracht kein Gegner, gegen den der FC Sand (14./14 Punkte) drei Zähler einplanen sollte, doch zeigten die Sander "viel zu wenig dafür, dass wir mitten im Abstiegskampf stecken", so Strätz, dessen Mannschaft nun fünf Zähler hinter dem rettenden Ufer zurückliegt.
Sand setzt weiterhin auf die Jugend
Nun geht es an diesem Samstag (14 Uhr, Seestadion) erneut gegen Bamberg, allerdings gegen die Grüngelben von Don Bosco (9./26) und die sind eine andere Kategorie. Vor allem auswärts hat der Tabellenneunte noch nicht allzu viel gerissen. Zwei Siege und ein Unentschieden auf fremdem Geläuf – für die Ansprüche der Mannschaft von Andreas Baumer sicherlich zu wenig. Das Hinspiel gegen den FC Sand in der Rudi-Ziegler-Sportanlage gewann Don Bosco dagegen mit 2:0.
Die Mannschaft wieder aufrichten – das dürfte die Hauptaufgabe von Matthias Strätz in der abgelaufenen Woche gewesen sein. Ein 0:6, das müssen auch die erfahrenen Kicker erst einmal verdauen. Ungleich schwieriger dürfte das für die jungen Spieler sein. Und davon hat der FC Sand eine ganze Menge in seinen Reihen. "Das ist unser Konzept, davon weichen wir auch nicht ab", meint der Sportliche Leiter der Korbmacher, Jürgen Stumpf, auf die Frage, ob nicht noch der eine oder andere gestandenere Spieler hätte verpflichtet werden müssen.
"Wir wollen als Verein die Anlaufstelle für junge, talentierte Spieler in der Region sein", hält Stumpf an dem vor der Saison ausgegebenen Konzept fest. Dass daher nicht alles reibungslos verlaufen wird, nimmt der 45-Jährige in Kauf.
Aufarbeitung im V.I.P.-Raum
Auch Niederlagen wie die in Bamberg, zu der sich Stumpf allerdings nicht mehr äußern wollte: "Dazu hat unser Trainer bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt. Alles andere bleibt intern", sagte der ehemalige Jugendleiter der Sander, der sein neues Amt seit dieser Saison ausübt.
Strätz versammelte seine Kicker am Dienstag im V.I.P.-Raum, um die Niederlage aufzuarbeiten, danach ging's ins Lauftraining. "Am Donnerstag haben wir dann normal, aber hochkonzentriert und mit viel Leidenschaft trainiert", berichtet der Coach und hofft, dass die Vorstellung bei der Eintracht einmalig bleibt. Und nun gegen Don Bosco eine Reaktion folgt. "Die muss her", so Strätz, der am Samstag auf Joe Bechmann, Sebastian Wagner und André Lörzer verzichten muss.