Reichlich bedient musste der FC Sand am späten Samstagnachmittag die kurze Rückreise aus Bamberg antreten. Beim Derby vor über 500 Zuschauern im Fuchsparkstadion blieben die "Korbmacher" gegen den Aufstiegsaspiranten Eintracht Bamberg, der nach diesem 6:0-Heimsieg auf Rang zwei kletterte, so ziemlich alles schuldig, was sie sich vorab vorgenommen hatten. "Die letzten Wochen sind wir einen Schritt nach vorne gegangen", meint der Sander Trainer Matthias Strätz: "Heute sind wir wieder zwei nach hinten gegangen."
Schon früh im Spiel zeigten die Hausherren deutlich, wie die Kräfteverhältnisse in diesem Derby verteilt sind. Zwar hatten die Gäste durch Jannik Kiebler (5.) die Chance auf die Führung, anschließend jedoch machte der FC Sand es dem Gegner, auch bedingt durch eigene individuelle Fehler, viel zu einfach. Christopher Kettler brachte die Eintracht nach einer Ecke per Kopfball mit 1:0 in Führung (24.), Jakob Tranziska ließ noch vor der Pause mit einem Doppelpack nach einem gelungenen Solo (36.) und einem Distanzschuss (40.) das 2:0 und 3:0 folgen.
Die Sander lassen früh die Köpfe hängen
"Es war viel zu wenig dafür, dass wir mitten im Abstiegskampf stecken", ärgerte sich Strätz nach Abpfiff. "Wir haben nach dem Rückstand zu schnell die Köpfe hängen lassen." Das kurze Aufbäumen nach dem Seitenwechsel war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt.
Nachdem Tim Dotterweich nach Wiederanpfiff die Chance auf den Anschlusstreffer ungenutzt ließ, machten die die Bamberger durch das 4:0 von Tim Strohmer von der Strafraumgrenze (53.) und dem dritten Treffer von Tranziska auf Vorarbeit von Philipp Hack zum 5:0 (55.) früh im zweiten Durchgang alles klar. Der Bamberger Angreifer setzte sich damit mit nunmehr 19 Saisontoren an die Spitze der Torjägerliste der Bayernliga Nord.
"Es braucht einfach auch mal den unbedingten Willen, das Tor zu machen. Wir gehen einfach zu fahrlässig mit unseren Chancen um", moniert der Sander Coach. Ab der 62. Minute musste die Strätz-Elf nach einer Gelb-Roten Karte für Luca Zeiß auch noch mit einem Mann weniger auskommen. Kurz vor Schluss flog dann im mit der Zeit ruppiger gewordenen Derby auch noch Ralph Thomann ebenfalls mit der Ampelkarte vom Feld.
Bamberg machte in der Schlussminute durch Philipp Hacks gekonnter Einzelleistung dann gar noch das halbe Dutzend voll. "Das Ergebnis fiel vielleicht etwas zu hoch aus", so Strätz: "Aber es war auf jeden Fall ein verdienter Sieg für Bamberg," wollte der Sander Coach nichts schön reden.
Harsche Kritik vom Trainer
Immerhin haben die restlichen Ergebnisse des Spieltags nicht dazu beigetragen, die Sander Situation im Keller drastisch zu verschärfen. Ein schwacher Trost, von dem der enttäuschte Strätz ob der schlechten Vorstellung seiner Elf natürlich nichts wissen wollte: "So darfst du dich einfach nicht präsentieren – nicht in einem Derby, nicht im Abstiegskampf. Das war einfach eine schlechte Mannschaftsleistung."
Die Chance auf Wiedergutmachung haben die Sander am kommenden Wochenende gleich mit dem nächsten Derby. Dann ist am Samstag um 14 Uhr die DJK Don Bosco Bamberg zu Gast im Seestadion.