Drei Niederlagen in den letzten drei Partien, dabei selbst ohne eigenen Treffer geblieben und auf Platz 13 abgerutscht. Zehnmal musste Alessandro Burkard in diesem Zeitraum den Ball aus dem eigenen Netz holen – eine Bilanz, die einem Torhüter natürlich nicht gefallen kann.
Der Sander Neuzugang, vor der Saison vom tief gefallenen VfL Frohnlach ins Seestadion gewechselt, hat sich dennoch zur Nummer eins im Kasten gemausert. Trotz seiner erst 21 Jahre ist der Hermsdorfer fußballerisch schon ganz schön rumgekommen in Nordbayern. Hallstadt, Greuther Fürth, 1. FC Nürnberg und ATSV Erlangen waren seine Stationen in der Jugend, bei den Männern ging es nach Sassanfahrt und als Spielertrainer im Feld (!) zurück nach Hallstadt. Es folgten Frohnlach und schließlich der FC Sand.
Immer wieder im Eins-gegen-Eins
"Die ersten Kontakte zum FC Sand hat Sebastian Wagner hergestellt", war der Wechsel nach Sand auch der Freundschaft zur Sander Nummer zehn geschuldet. "Mir war schon klar, dass wir nicht um Platz eins bis fünf spielen", hat sich Burkard keine Illusionen gemacht. "Es ist doch schön, dass man immer wieder ein paar Herausforderungen hat, die man meistern kann." Und die hatte er in Sand zur Genüge. Wochenlang sah er die gegnerischen Stürmer nach langen Bällen hinter die Kette allein auf sich zurennen, kassierte dabei eine Menge Gegentore.
Aber auch, wenn er Herausforderungen liebt, so richtig Gefallen hat der Bürokaufmann an der Vielzahl dieser Situationen natürlich nicht gefunden. "Ein Eins-gegen-Eins ist immer so ein 50:50-Ding. Froh bin ich darüber natürlich nicht, dass es so oft geklingelt hat."
Gegen den ATSV Erlangen passierte das nicht. Sand stand wesentlich tiefer als in den Spielen zuvor, nahm den langen Bällen damit ihre Gefahr. Andererseits litt unter dieser Taktik das eigene Offensivspiel. "Defensiv stehen ist erstmal wichtig, hinten müssen wir die Null halten", mag man vermuten, dass diese Einstellung und sein italienischer Vorname Alessandro hier ineinandergreifen. Auch wenn der lediglich der Vorliebe seiner Eltern für das südeuropäische Land entstammt. "Aber immer nur verteidigen, ohne eigene Chancen zu kreieren, geht auch nicht. Dann gewinnst du kein Spiel. Wir müssen die richtige Mischung finden."
Die hat der FC Sand in seiner Kader-Struktur. Zahlreiche junge Spieler wurden geholt, auch aus der eigenen Jugend. "Dazu kommen die Erfahrenen wie Joe Bechmann oder André Karmann, die seit zehn Jahren auf diesem Niveau spielen von denen auch ich mir einiges abschauen kann – auf und neben dem Platz."
Bänderriss bei Maximilian Zang
Für ihn ist es wichtig, nach seinem Intermezzo als Feldspieler in Hallstadt "wieder voll die Rolle als Torwart im Fokus zu haben". Und es macht ihm "Spaß in Sand", verweist er auf das familiäre Ambiente bei den Korbmachern.
Sein Trainer Matthias Strätz ist auf jeden Fall "froh, ihn zu haben. Er passt als Typ und von seiner Art gut in unsere Truppe. Es wäre schön, wenn wir ihn mehrere Jahre an uns binden können." Nun steht aber erst einmal das Match gegen Ammerthal an. Da fehlt Maximilian Zang mit einem Bänderriss. Auch Luca Zeiß, Christian Knoblach und Frederik Kirchner sowie die beiden Langzeitverletzten Sandro Heidrich und Nicolas John fallen aus.
"Keine Fehler zulassen und hinten so lange wie möglich die Null halten", hat der "spielerisch starke Keeper" (Strätz) sein Rezept für die Partie bei der DJK parat. Und liefert damit doch wieder ein Indiz für die fußballerische Nähe zu Italien.
