Zwei Spiele, acht Gegentore, null eigene Treffer – die letzten 180 Minuten in der Bayernliga würde der FC Sand gerne vergessen. Das gilt auch für Timm Strasser. Der vor der Saison geholte Torjäger, bislang in neun Partien fünfmal erfolgreich, ging zuletzt dreimal ohne eigene Treffer vom Platz. Das soll sich am Samstag ändern, wenn der FC Sand (13./12 Punkte) um 16 Uhr mit dem ATSV Erlangen (6./20) eine vermeintliche Top-Mannschaft empfängt. "Man kann aus Niederlagen auch einiges mitnehmen", versucht der 20-Jährige den letzten beiden Partien noch etwas positives abzuringen.
Dass Strasser beim FC Sand gelandet ist, hat der Bayernligist auch ein wenig Ex-Trainer Bernd Eigner, aktuell Coach des Regionalligisten SC Eltersdorf, zu verdanken. Bei dem absolvierte Strasser vor der Saison ein Probetraining. Eigner empfahl dem Angreifer, es aber erst einmal eine Stufe weiter unten zu probieren.
Der Trainer appelliert an den Zusammenhalt
"Der Sprung von der Bezirks- in die Regionalliga wäre noch zu groß gewesen", hat Strasser eingesehen. Deshalb wechselte er vom TSV Burgebrach zum FC Sand, "auch um Spielzeit zu bekommen". Und sein Duales Studium neben dem Fußball fortführen zu können. Die Spielzeit bekommt er unter Trainer Matthias Strätz ("wir sind froh, dass wir ihn haben") definitiv. Strasser verpasste bislang nur zwei Partien verletzungsbedingt, neunmal gehörte er zur ersten Elf. "Es macht viel Spaß in Sand, auch wenn die letzten Ergebnisse nicht so toll waren."
Das 0:4 gegen Ansbach können die Sander dabei noch lockerer wegstecken als die Pleite in Gebenbach. "Das waren zwei unterschiedliche Niederlagen", weiß auch Strätz, der versucht hat, bei seinen Spielern unter der Woche den Frust abzubauen. "Wir sind alle mit der Situation unzufrieden", so Strätz. "Wir kommen da nur zusammen wieder raus."
Deshalb wurde viel geredet in den Trainingseinheiten. "Das ist auch extrem wichtig, damit man den Kopf wieder aus dem Sand bekommt. Vor allem in dieser Woche hat das sehr geholfen, uns wieder aufzubauen," glaubt Maschienbau-Student Strasser an die heilende Wirkung des gesprochenen Wortes.
Der 1,89 Meter lange Angreifer ist in Sand die einzige nominelle Spitze. Gefordert beim Anlaufen der gegnerischen Abwehr und auch als Zielspieler für die zahlreichen langen Bälle aus der eigenen Hälfte. "Unser Spiel ist schon laufintensiv," weiß Strasser. Er hat beobachtet, dass der FC Sand nach einem Rückstand oftmals die Ordnung verliert, was dann noch mehr Laufarbeit erfordert.
Die Personalsorgen werden nicht weniger
Nun also Erlangen, sicherlich erneut ein intensives Spiel. "Es kann alles passieren," glaubt der Burgebracher an die Trendwende. "Wir werden ganz anders in das Spiel reingehen, allein schon wegen der beiden 0:4-Niederlagen. Es ist auf jeden Fall etwas drin für uns. Wir haben alle Lust, zu beweisen, dass wir auch die vermeintlich Großen ärgern und Punkte holen können."
Verzichten muss der FC Sand dabei definitiv auf Sven Wieczorek und Maximilian Zang, die beide beruflich verhindert sind, sowie auf Luca Zeiß (verletzt). Diese Liste könnte noch länger werden, denn ob Joe Bechmann, Marc Fischer und Christian Knoblach einsatzfähig sind, ist noch fraglich.
Ob der FC Sand in der kommenden Saison dann auch auf Timm Strasser verzichten muss, bleibt hingegen abzuwarten. "Noch ein Jahr Bayernliga wäre für mich völlig okay", scheint sich der Student im Seestadion richtig wohl zu fühlen. Jetzt muss es nur wieder mit dem Toreschießen klappen.