Der FC Sand und die Landesliga – ein Paar, das irgendwie zusammengehörte, seit die Sander 1985 nicht mehr unterhalb dieser Spielklasse aktiv waren. Doch nun scheint das vorläufige Ende dieser Liebesgemeinschaft gekommen.
Dem FC Sand – jahrzehntelang die unumstrittene Nummer eins – droht die gleiche Entwicklung, die vor ihm schon der FC Haßfurt und FC Zeil nehmen mussten: Das fußballerische Aushängeschild im Landkreis Haßberge hat seinen Glanz verloren, nach 37 Jahren in der Landes- und Bayernliga hat der Rückzug aus dem höherklassigen Amateurfußball eine Art Schockwirkung rund ums Sander Seestadion.
Der Grund? Größtenteils hausgemacht. Der vor dieser Saison vollzogene Wechsel in der sportlichen Leitung des FC Sand hin zu Jürgen Stumpf wurde den damals selbst gemachten Ansprüchen nicht gerecht. Mittlerweile hat Stumpf sein Amt zur Verfügung gestellt.
Zu wenige Hände kümmerten sich um das fragile Gebilde einer zusammengestellten Mannschaft, die notgedrungen mit zahlreichen auswärtigen und jungen Spielern durchsetzt war. Für gestandene Spieler fehlte dem FC Sand offensichtlich die finanziellen Mittel.
Dass die meisten Neuzugänge nach nur einem Jahr und dem Abstieg aus der Bayernliga nun das Weite suchen, war abzusehen, zumal sich – bis auf Trainer Matthias Strätz – zu wenige Vereinsfunktionäre wirklich um die Mannschaft kümmerten. Es habe in den letzten Wochen und Monaten so gut wie keine Gespräche mit den Spielern gegeben, ist zu hören.
Das Jugendkonzept ist lobenswert, reicht aber nicht
Der FC Sand wollte verstärkt auf die eigene Jugend setzen. Das ist mehr als lobenswert. Aber: ein Dorf mit gut 3000 Einwohnern kann in dieser Spielklasse nur mit dem eigenen Nachwuchs nicht überleben. Auch wenn es zuletzt den einen oder anderen Jugendspieler gab, der den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hat.
Die Rolle des FC Sand als fußballerische Nummer eins im Landkreis Haßberge hat nun erst einmal die DJK Dampfach inne. Der Wonfurter Gemeindeteil zählt gut 500 Einwohner.