Viereinhalb Jahre lang spielte der aus Tretzendorf im Landkreis Haßberge stammende Kevin Steinmann für den 1. FC Sand. Seit Sommer nun knapp 40 Kilometer weiter südlich beim TSV Abtswind. Am Mittwochabend (18.30 Uhr) trifft er in der Fußball-Bayernliga Nord mit seinem neuen auf seinen alten Verein.
Die Vorfreude darauf überwiegt beim 24-Jährigen: "Es ist immer was besonders, gegen den Ex-Verein zu spielen. In Sand sind immerhin nicht nur ehemalige Mitspieler aktiv, sondern auch richtig gute Kumpels. Denen will ich natürlich schon zeigen, dass mein Wechsel die richtige Entscheidung war", freut sich der Geschäftsführer eines Natursteinunternehmens im nördlichen Steigerwald.
Steinmanns direkter Gegenspieler wird dann wohl Sands Marc Fischer sein, der zuletzt beim 2:1-Heimsieg über den TSV Großbardorf seine offensiven Qualitäten zeigte und "privat ein richtig guter Freund" sei. "Bevor er am Mittwoch aber ein Tor schießt, geht es richtig zur Sache", freut sich Steinmann auf das sportliche Duell gegen seinen Kumpel. "Wenn der Schiri anpfeift, zählen eben nur die drei Punkte." Die Freundschaft hat dann Pause und kehrt mit dem Abpfiff zurück.
Sand kommt mit Leidenschaft und Kampf
Mit den anvisierten drei Punkten könnte Abtswind, zuletzt 3:1-Sieger bei Don Bosco Bamberg, die aktuell punktgleichen Sander in der Tabelle überholen. "Sand hat für mich beachtliche acht Punkte, hatte aber das leichtere Programm als wir", macht Steinmann trotz der aktuellen Punktgleichheit einen Unterschied aus. Ebenso absolvierten die Sander bislang ein Spiel weniger, da ihr verlegtes Auswärtsspiel bei Don Bosco Bamberg am 25. August nachgeholt wird.
"Wir haben eine geile Gemeinschaft und sind spielerisch gut aufgestellt" sieht Steinmann im zweiten Punkt einen weiteren Unterschied zum FC Sand, der für ihn eher kämpferisch besticht. "Es ist immer eklig, gegen Sand zu spielen. Noch aus meiner Sander Zeit weiß ich, dass mit dem FC Sand kaum mal ein schönes Spiel aufkam. Sand ist immer mit 110 Prozent Leidenschaft und Kampf dabei." Dennoch will Steinmann am Mittwoch dagegenhalten. Er sieht den TSV als Favoriten und auch als Sieger: "Wir gewinnen mit 2:0", lautet sein Tipp.
Entgegenkommen könnte Steinmanns Abtswindern, dass in Frage steht, ob die schon beim Derbysieg über Großbardorf fehlenden bzw. frühzeitig ausgeschiedenen Timm Strasser und Tim Dotterweich im bevorstehenden Auswärtsspiel zur Verfügung stehen.
Sand hat die letzten drei Spiele gegen Abtswind gewonnen
Bei den Gastgebern könnte sich die am vergangenen Wochenende noch personell angespannte Situation etwas entspannen. Schon gegen Don Bosco stand Angreifer Severo Sturm nach abgelaufener Rot-Sperre wieder zur Verfügung und feierte seine Rückkehr auf den Platz nach zwei verpassten Spielen mit einem seinem ersten Saisontor.
Nachdem die Abtswinder drei Spiele lang auf einen Torerfolg warten mussten, gelangen ihnen in den beiden vorherigen Partien gegen die Bamberger Klubs Eintracht (3:3) und Don Bosco (3:1) jeweils drei Treffer. Ihre sieben Tore verteilen sich dabei auf ebenso viele Torschützen.
Zuletzt gingen die Sander gegen Abtswind dreimal in Folge als Sieger vom Feld, dabei gelangen ihnen auch zwei Auswärtssiege. In der zuletzt abgebrochenen Saison 2019/21 trat die Korbmacherelf nur zu Hause (1:0), aber nicht mehr in Abtswind an.