Eine gute Leistung reichte dem Außenseiter letztlich nicht: Der TSV Abtswind hat im Toto-Pokal-Viertelfinale mit 3:5 gegen das favorisierte, da zwei Klassen höher unter Profi-Bedingungen spielende Türkgücü München verloren.
Alle drei Abtswinder Tore erzielte Severo Sturm. "Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, dass wir das Spiel solange offengehalten haben, und auf mich persönlich, dass ich dreimal getroffen habe. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, umso mehr freut mich das", sagte der 21-Jährige nach Spielende.
Es waren rund drei Viertel der 400 rund um den Sportplatz aufgestellten und nummerierten Klappstühle besetzt, als Schiedsrichter Patrick Hanslbauer das ungleiche Pokalduell zwischen dem Bayernligisten Abtswind und Türkgücü München aus der Dritten Liga eröffnete.
In den ersten 20 Minuten kann Abtswind das Spiel offen halten
Von da an gelang es den Gastgebern 20 Minuten lang, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten, bis der unbewacht am rechten Fünfereck lauernde Alexander Sorge nach einem Freistoß von Philip Türpitz mit einem platzierten Kopfball die Führung Türkgücüs erzielte. Nur zwei Minuten später erhöhte der von Abtswind vergessene Türpitz den Vorsprung.
Als es die Münchener nach diesen beiden Toren gemächlicher angehen ließen, kam Abtswind durch Adrian Dußler und Frank Hartlehnert zu eigenen Chancen.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel meldeten sich die Hausherren dann mit dem Anschlusstor Severo Sturms nach Dußlers Zuspiel verheißungsvoll zurück, und es wäre wohl spannender geworden, wenn Guðmundur Steinn Hafsteinsson in der nächsten Aktion aus spitzem Winkel nicht nur ans Außennetz getroffen hätte.
So stellte Mittelstürmer Petar Sliskovic im Gegenzug den alten Abstand von zwei Toren wieder her, und der kopfballstarke Alexander Sorge erhöhte diesen, wieder nach einer Türpitz-Ecke. Moritz Kuhn, erst kurz zuvor eingewechselt, erzielte durchsetzungsstark das fünfte Tor.
Durch Münchener Nachlässigkeiten in der Schlussphase konnte Severo Sturm in der Schlussphase abermals den Rückstand um zwei Tore verringern. Abtswind spielte dabei in Unterzahl, da Ali Koller nur acht Minuten, nachdem er eingewechselt worden war, das Feld mit Gelb-Rot (erst ein Foul, dann Ballwegschlagen) wieder verlassen musste. Bei Sturms zweitem und drittem Tor sah zudem Türkgücüs Torhüter René Vollath nicht gut aus.
Bozesan verliert das erste Pflichtspiel als Abtswinder Trainer
"Es war unser erstes Spiel nach sechs Tagen Vorbereitung, deshalb sind wir zufrieden, dass wir weitergekommen sind", kommentierte Türkgücüs neuer Trainer Petr Ruman den kaum gefährdeten Sieg seiner Mannschaft. "Der Unterschied war die Effizienz des Gegners. Von ihren ersten sechs Schüssen auf unser Tor waren fünf drin. Da haben wir nicht gut genug verteidigt", entgegnete Claudiu Bozesan, nachdem er mit Abtswind das erste Pflichtspiel als Trainer seit seinem Amtsantritt Ende 2019 verloren hatte.
Während für Türkgücü die Dritte Liga in nur vier Wochen beginnt, haben Bozesan und seine Abtswinder eine Woche länger Zeit, sich auf die neue Bayernliga-Runde vorzubereiten. Voraussichtlich am 24. Juli geht's los mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Vatan Spor Aschaffenburg. Direkt danach stehen zwei Englische Wochen nacheinander im Spielplan: Unter der Woche spielen die Abtswinder in Seligenporten (28. Juli), am Samstag zu Hause gegen Karlburg (31. Juli), in der darauffolgenden Woche geht's erst nach Neumarkt (4. August) und dann kommt Eintracht Bamberg (7. August).
Und wie geht's weiter im Toto-Pokal, dessen Sieger in der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal starten darf? Türkgücü hat sich mit diesem Sieg als letzte Mannschaft für das Halbfinale qualifiziert. Schon an diesem Mittwoch, 23. Juni, treten die Münchner hierzu beim TSV Buchbach an. Die zweite Partie tragen Illertissen und Eichstätt aus.