
Der ESC Haßfurt feilt an seinem Kader für die kommende Eishockey-Saison in der Landesliga. Einige Stützen der Mannschaft haben bereits ihre Zusage für die im Herbst startende Runde gegeben, andere Positionen sind noch zu besetzen. Fest steht laut Martin Reichert, sportlicher Leiter des ESC, vor allem eines: Die Hawks setzen zum einen voll auf den eigenen Nachwuchs und werden zum anderen weiterhin Spieler ungeachtet deren Nationalität einsetzen.
In der hitzig geführten Debatte um die "freiwillige Selbstbeschränkung" bayerischer Eishockeyvereine haben die Haßfurter inzwischen Recht bekommen. Die Vorgabe, nicht mehr als zwei Spieler ohne deutschen Pass pro Team auflaufen zu lassen, widerspricht geltendem Recht. Davon machen die Hawks bereits seit längerem Gebrauch - und werden das laut Reichert auch in der kommenden Spielzeit weiter so handhaben.
Bereits jetzt hat der ESC mehr als zwei nicht-deutsche Akteure fix unter Vertrag. Neben dem aus Trostberg nach Unterfranken gewechselten Stürmer Dominik Tobola haben auch zwei andere Leistungsträger ihre Unterschrift für eine weitere Saison gegeben: Verteidiger Daniel Hora und Jan Trübenekr bleiben in der Kreisstadt. Alle drei sind tschechische Staatsbürger, genau wie der vom ERV Schweinfurt nach Haßfurt gewechselte Neu-Trainer Zdenek Vanc. Bei Slowake Michal Babkovic stehen die Zeichen derweil auf Abschied. "Er wird wahrscheinlich nicht mehr für uns spielen", sagt Reichert.
"Für mich ist der Pass nicht wichtig, für mich sind andere Dinge entscheidend. Dominik und Zdenek sprechen Deutsch. Wir wollen die deutsche Sprache auf dem Eis haben, als zweite Sprache ist Englisch möglich – sonst nichts", so Reichert weiter. So soll auch Nachwuchsakteuren der Sprung in die erste Mannschaft ermöglicht werden. Und davon hat der ESC eine ganze Menge. Gleich sieben Juniorenspieler stoßen in der Vorbereitung neu zur ersten Mannschaft - wer davon dabei bleiben wird, ist freilich fraglich.
"Sie müssen es zu hundert Prozent wollen", erklärt Reichert. "Wir können ihnen nur die Chance geben. Und ich sage: Solche Chancen bekommst du woanders nicht so leicht. Aber: Unser Kader wird nicht zu vergleichen sein mit dem vom letzten Jahr. Es wird sehr schwer werden für die Jugendspieler, da ranzukommen. Aber es ist möglich."
Wie genau der Kader aussehen wird, verriet der 56-Jährige noch nicht. Doch er ließ durchblicken: Die Hawks sind in Gesprächen mit erfahrenen Akteuren, die in eine Führungsrolle schlüpfen sollen. Außerdem mangelt es nach dem Abgang von Michael Breyer (EV Pegnitz) noch an Verteidigern. Ob Domantas Cypas, im Januar von Schweinfurt nach Haßfurt gewechselt, in diese Rolle schlüpfen wird? Laut Reichert ist der litauische Nationalspieler zumindest eine Option.